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Hoffmann, Richard [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,8): Bezirksamt Vohenstrauss — München, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.36892#0168

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136

V!I[. B.-A. Vohenstrauß.

Am häufigsten findet sich in unserem Bezirk Johann Erhard Kißner aus Stadt-
amhof, der 1776 eine Glocke in Döllnitz, 1778 in Altenstadt, zwei in Miesbrunn
1766 und 1784 goß.
Von Stadtamhofer Gießern sind noch Johann Georg Kißner 176g in Moosbach
(Wallfahrtskirche) und Johann Filippi 1822 in Reisach zu nennen.
Ein Glockengießer aus Eger begegnet in der Person des Matthias Dives
1777 in Kössing.

VI. KIRCHLICHE GERÄTE.
Ein gotischer Abendmahlskelch mit Minuskelinschrift am Fuß, wohl schon der
späteren Zeit des 16. Jahrhunderts angehörend, findet sich im protestantischen Pfarr-
hof zu Vohenstrauß.
Spätgotische Taufschüsseln aus dem 16. Jahrhundert begegnen in Glaubendorf
und Roggenstein.
Unter den kirchlichen Geräten der späteren Zeit ragt ein reichgetriebener
Kelch von 1696 in Waldau hervor, eine Wiener Goldschmiedearbeit, gestiftet von
dem Fürstbischof von Wien, Franz Ferdinand Freiherr von Rummel.
Alle anderen Arbeiten sind nicht sehr bedeutend. Nach Ausweis der Marken
sind am häufigsten Augsburger Meister im Gebiet anzutreffen, so in Burkhardsrieth,
Burgtreswitz, Döllnitz, Eslarn, Leuchtenberg (Pfarrkirche), in der Wallfahrtskirche
Wies bei Moosbach, Roggenstein, Tännesberg, Waidhaus und Waldau.
Regensburger Beschauzeichen weisen kirchliche Geräte in Böhmischbruck und
Eslarn auf. Die Marke des Nürnberger Goldschmieds Adam Rösner (zwischen
1600 und 1660) trägt ein Kelch zu Glaubendorf. Eine Münchener Arbeit findet
sich in Woppenhof.

VII. SONSTIGE ALTERTÜMER.
Steinkreuze sind in der Gegend häufig. Sie sind teilweise Sühnekreuze oder
auch Gedenkkreuze an der Stelle von Unfällen, so zwei Kreuze in der Pfreimd-
brücke bei Böhmischbruck, ferner bei Lennesrieth, Miesbrunn, Roggenstein, Waid-
haus, Zesmannsrieth. Teilweise sind sie Grenzzeichen, wie bei Kaltenbaum und die
sogenannten drei Handkreuze bei Oberlind.
Steinsäulen finden sich mehrfach in der unmittelbaren Umgebung von
Leuchtenberg.
Interessant ist ein Steinsarg aus Granit an der Kirche zu Deindorf, der wohl
von einem mittelalterlichen Begräbnis herrührt.
Eine Merkwürdigkeit im Gebiete ist der sogenannte x-Kalte Baum«, eine alte
hohle I.inde an der Straße von Vohenstrauß nach Wernberg.
 
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