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Wagner, Heinrich
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Kreis Büdingen — Darmstadt: Bergstraesser, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.18791#0035

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BÜDINGEN MIT GROSSENDORF

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BÜDINGEN mit GROSSENDORF

REISSTADT, 50 km südöstlich von Giessen. Der unter mehrfacher Allgemeines
Schreibweise vorkommende Namen: Büdingen 1131, Butengin, Buotengen
1216, ist nach Weigand*) gleichbedeutend mit »den Männern Namens
Buodinc, d. i. den Abkömmlingen des Buoto«. Im Volksmund hat sich
Boiringe als Name der Stadt erhalten.

Die Stadt verdankt ihre Entstehung der Burg Büdingen, nach der sich be-
reits 1131 die edlen oder freien Herrn von Büdingen nannten. Sie liegt in einem
vom Seemenbach durchströmten Thal, das sich zwischen bewaldeten Bergen, grünen
Wiesen und fruchtreichen Abhängen von Osten nach Westen hinzieht. Der Seemen-
bach und ein Arm desselben, der Küchen- oder Reutzelsbach, umschliessen die
Altstadt. An der Nordseite, jenseits des Wasserlaufs, reiht sich die Neustadt an
und weiterhin erstrecken sich die mit Obst- und Weingärten bepflanzten Abhänge
des Pfaffenwaldes. An der Südseite der Stadt, am linken Ufer der Seemen, ragt
aus den mit Fichtengehölz bedeckten Höhen der »Wildenstein«, ein zackiger Basalt-
fels mitten im Sandsteingebilde empor. Am östlichen Ende erblickt man die Zinnen,
Türme und Giebel der Burg, von reizvollen Gartenanlagen mit schattigen Gängen
und Baumgruppen umgeben. Am Thalausgang, westlich von Büdingen, liegt das
zugehörige Grossendorf (1489 groissen Dorf**) mit der alten Pfarrkirche, die auf
einer Anhöhe inmitten des Friedhofs von Cypressen und Trauerweiden halb ver-
borgen ist.

*) Archiv für Hess. Gesell, u. s. w. VII. S. 261. Vergl. auch Förstemann, Altdeutsches Namenbuch, II, 344.
'*) Simon, Gesch. d. reichsst. Hauses Y. u. B. I. S. 100.
 
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