LISSBERG
197
LISSBERG
TADT an der Nidder, am westlichen Abhang des Vogelsberges, nördlich Allgemeines
von Büdingen. Der Name Liebesberc 1222, Livesberg 1234, Lysperg
1288, kommt auch in anderen ähnlichen Schreibweisen vor.
Das Städtchen liegt am Fuss einer Basaltkuppe hingestreckt, auf
welcher gegen Südwest zwischen der Nidder und dem hier einmündenden Hillers-
bach, die Trümmer der Burg emporragen. Zwischen dieser und dem Ort steht
die Kirche. Das malerische Gesamtbild Lissberg's von Nordosten ist in Fig. 99
dargestellt.
Das ehemalige Dorf Lissberg, welches in den alten Salbüchern *) (1578,
1585 u. s. w.) »ein Dahl vorm Schloss« genannt wird, verdankt diesem, d. i. der
gleichnamigen Burg, offenbar seine Entstehung und bildete mit den Dörfern
Schwickartshausen, Eckartsborn und Bobenhausen das Gericht Lissberg. Dasselbe
ist gleichbedeutend mit dem späteren Hessischen Amt Lissberg. Nicht zu diesem,
weil ausserhalb des Amtes gelegen, wohl aber zum »Haus« oder zur Herrschaft
Lissberg gehörten auch ein Teil des Dorfes Effolderbach (s. S. 129) und ursprüng-
lich einzelne Gefälle und Rechte an anderen Orten und Gerichten, z. B. Anteil an
der Burg Bracht (S. 113), sowie am Gericht Wolferborn.
GESCHICHTLICHES. Die alte Burg »Liebesberg« war der Stammsitz des Unter dem Haus
. \ Lissberg
edlen Herren-Geschlechts, das von ihr seinen Namen führte.**) Träger desselben
*) Grossh. Haus- u. Staats-Arch. zu üarmstadt. — Landau, Beschr. d. Gaues Wettereiba, S. 124 f.
**) Schenk zu Schweinsberg im Corresp. Bl. d. Ges. Ver. d. d. Gesch. u. Altert. Ver. 1874, S. 58 ff. Für
das Folgende, Landau, Hess. Ritterb. II, S. 63 ff., Arch. f. Hess. Gesch. VI, S. 212 ff. XI, S. 575 ff., Simon, Gesch.
d. reichsst. Hauses Y. u. B. II, S. 9 ff.
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LISSBERG
TADT an der Nidder, am westlichen Abhang des Vogelsberges, nördlich Allgemeines
von Büdingen. Der Name Liebesberc 1222, Livesberg 1234, Lysperg
1288, kommt auch in anderen ähnlichen Schreibweisen vor.
Das Städtchen liegt am Fuss einer Basaltkuppe hingestreckt, auf
welcher gegen Südwest zwischen der Nidder und dem hier einmündenden Hillers-
bach, die Trümmer der Burg emporragen. Zwischen dieser und dem Ort steht
die Kirche. Das malerische Gesamtbild Lissberg's von Nordosten ist in Fig. 99
dargestellt.
Das ehemalige Dorf Lissberg, welches in den alten Salbüchern *) (1578,
1585 u. s. w.) »ein Dahl vorm Schloss« genannt wird, verdankt diesem, d. i. der
gleichnamigen Burg, offenbar seine Entstehung und bildete mit den Dörfern
Schwickartshausen, Eckartsborn und Bobenhausen das Gericht Lissberg. Dasselbe
ist gleichbedeutend mit dem späteren Hessischen Amt Lissberg. Nicht zu diesem,
weil ausserhalb des Amtes gelegen, wohl aber zum »Haus« oder zur Herrschaft
Lissberg gehörten auch ein Teil des Dorfes Effolderbach (s. S. 129) und ursprüng-
lich einzelne Gefälle und Rechte an anderen Orten und Gerichten, z. B. Anteil an
der Burg Bracht (S. 113), sowie am Gericht Wolferborn.
GESCHICHTLICHES. Die alte Burg »Liebesberg« war der Stammsitz des Unter dem Haus
. \ Lissberg
edlen Herren-Geschlechts, das von ihr seinen Namen führte.**) Träger desselben
*) Grossh. Haus- u. Staats-Arch. zu üarmstadt. — Landau, Beschr. d. Gaues Wettereiba, S. 124 f.
**) Schenk zu Schweinsberg im Corresp. Bl. d. Ges. Ver. d. d. Gesch. u. Altert. Ver. 1874, S. 58 ff. Für
das Folgende, Landau, Hess. Ritterb. II, S. 63 ff., Arch. f. Hess. Gesch. VI, S. 212 ff. XI, S. 575 ff., Simon, Gesch.
d. reichsst. Hauses Y. u. B. II, S. 9 ff.