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Wagner, Heinrich
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Kreis Büdingen — Darmstadt: Bergstraesser, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.18791#0292

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272

KREIS BÜDINGEN

WENINGS

Gericht u. Stadt

Allgemeines

J07TÄDTCHEN an der Bleiche, nordöstlich von Büdingen, heisst Waeninges
1187, Wenigs 1336, daz Wenigis 1351 u. s. w.

GESCHICHTLICHES. Wenings war ein Bestandteil des alten
Gerichtes Flosbach. *) In dessen Besitz erscheinen seit 1321 die

Herren von Ysenburg, vor denen es höchst wahrscheinlich den Büdingern gehört
hatte. Im 14. Jahrhundert gab es eine Ritterfamilic, die sich nach Wenings be-
nannte und daselbst begütert war.**) König Ludwig verlieh 1336 auf die Bitte
Luther's von Ysenburg dem Dorfe Wenings die gleichen Rechte und Freiheiten,
welche die Reichsstadt Gelnhausen besass. Bald hernach wurde der Sitz des
Gerichtes von Flosbach nach Wenings verlegt, denn in der Folge führte das Ge-
richt den Namen dieser Stadt.

Im Jahre 1357 wird das Schloss »zu dem Wenings« zuerst erwähnt.***)
Mehrfach an Kurmainzf) verpfändet und wieder eingelöst, fiel Wenings bei der
Landesteilung von 1517 dem Grafen Johann III., dem Stifter der ersten Birsteiner
Linie, und 1628 dem Grafen Wilhelm Otto zu, welchem es zeitweise zu Gunsten
von Hessen-Darmstadt entzogen war (vgl. S. 32 f.). Nach Wilhelm Otto's kinder-
losem Tode gieng 1667 u. a. das Gericht Wenings an Offenbach-Birstein über
und verblieb seitdem der Birsteiner Hauptlinie. Die Stadt kam 1816 unter die
Oberhoheit von Hcssen-Darmstadt.

heisst es in einer Urkunde von 1351 ff) und hierdurch ist das damalige Vorhanden-
sein des Gotteshauses zu Wenings bezeugt, welches in den Synodalregistern des
Marienstifts zu den Greden als eine Filialkapelle der Mutterkirche zu Flosbach
verzeichnet ist, mit der weiteren Bemerkung, dass sie einen eigenen Kaplan hatte
und einen nicht dotierten, der h. Maria Magdalena geweihten Altar besass. Sie
wird »Kapelle des h. Johannes des Täufers und des h. Antonius Sita in opido
Wenigis« genannt in einer Urkunde von 1464, vermöge welcher Erzbischof Adolf
von Mainz die Verwaltung der h. Sakramente aus der Kirche des damals bereits
wüst liegenden Dorfes Flosbach in die Kapelle zu Wenings verlegte, die dadurch
gewissermassen zur Pfarrkirche erhoben wurde. Dass sich darin auch ein dem
h. Johannes dem Täufer geweihter Altar befand, wird 1477 bekundet.

*) Landau, Beschr. d. Gaues Wettereiba. S. no f. — Wenck, Hess. Landesgesch. II, Urk. B. S. 281. .
**) Arch. f. Hess. Gesell. VI, S. 337 f. — Simon, Gesch. d. reichsst. Hauses Y. u. B. III, S. 122, Ho. 122.
***) Simon, a. a. O. III, S. 164, No. 162 a.

t) Reg. Boica IX, S. 239 — Guden. Cod. Dipl. III, S. 255, No. 355. — Simon, a. a. O. I, S. 76, 79.
II, S. 275, 300, 338.

tt) Würdtwein, Dioec, Mog. III, S. 174, 162, 177, 173 f.

Pfarrkirche

GOTTESHÄUSER.

Zu dem Weniz zu aller nehist obene an der kirchen
 
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