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Wörner, Ernst
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Rheinhessen: Kreis Worms — Darmstadt, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.18790#0101

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HOHEN-SÜLZEN

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o

des oberen Stockwerks einnehmende offene Galerie,
auf deren Holzpfosten das Dach des Hauses ruht.
Die Thüren von dieser in die Hausflur und an einer
weiteren Treppe haben gleichfalls den Eselsrücken.
Die nach den anderen Seiten zu führenden, z. T.
vermauerten und mit Holzumrahmungen versehenen
Fenster des oberen Stockwerks sind dreiteilig. An

der Saalthüre ist der österreichische Adler aufgemalt
(Osterreich besass die Grafschaft Falkenstein).

Im Rathaus werden der gutgearbeitete Spiess
des Bettelvogts und eine Kirchenfahne aus dem vori-
gen Jahrhundert aufbewahrt.

Ein Wohnhaus im Dorf wird als Templerhaus Alter Wohnbau
bezeichnet. Die innere Einrichtung zeigt nichts alter-
it=yJ tümliches mehr, doch weisen die dicken Umfassungs-
I I I t sL. mauern, ein Rundbogenfenster in der Giebelwand und

Fig. 42. Hohen-Sulzen. ein solches jetzt vermauertes in der Längswand, sowie

Rathaus, Gntndriss des oberen Stocks. . 01 •• • 1 1 • 1 -i r

eine vermauerte Scharte m eine weitab liegende Ver-

1 : 200

gangenheit. An der Hausthüre steht die Jahrzahl 1795.
Nach den Akten des historischen Vereins wurden 1855 auf dem Felde des Funde
Johannes Meng von demselben eine römische Münze (Konstantin) und andere
römische Gegenstände (Lanzenreste und grosse Eisenringe, scheinbar Beschläge von
Wagenrädern) gefunden. Die Lanzen zerbröckelten beim starken Anfühlen. In
der Mitte der 1870er Jahre wurden bei der Thongräberei durch Reichhard Meng
zwei Steinsärge aufgefunden, in welchen je ein Skelett lag. In einem befanden
sich Glasgefässe, darunter das bekannte vas diatretum, die an das Museum in Mainz
verkauft wurden. Nicht weit davon fand man auch Urnen. (Fragenbeantwortung
der Gr. Bürgermeisterei.)

HORCHHEIM

FARRDORF südwestlich von Worms, früher Florgiheim (765), Horaga- Allgemeines
heim (834), Lloregeheim (940), Horgeheim (1141, 1248), Horgesheim
(1297), Horgeheim (1304, 1348, 1356), Hoyrcheim (135 1), Horgsheim
(1440). Über die frühere Geschichte des Ortes vergleiche man das
schon bei Hochheim Gesagte.

Die katholische Kirche, dem Geheimnisse der Kreuzauffindung geweiht Kirche
(1496: saneta crux patrona), stammt aus der zweiten Hälfte des vorigen
 
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