DOI Artikel:
Voll, Karl: Zwei satirische Anleitungen zur Kunstkennerschaft
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13747#0225
OIIO OKLIdiLK
SIUOI^IS VOk^ ULNOttLIttkIL» «ISIS)
Museum br'/cksncken ttanLte, t.ei/i:/Z
cler pat, ver als Deutscher beobacktet, velcke
üblen Oesckicklen Oeutscklancl Zrunülos von
<lsn enZliscksn Vettern nackZerscist veräen,
uncl wer auck clas Kunstleben cler 2eit kennt,
vircl mekrfacke unerkreulicks llsbereinstim-
munZen erkennen. I^ickt verZeblick sprickr
man von Kunstpolitik; clenn bei üer Kunst
Zekl es ru vis in cler keutiZen Politik. V^enn es
einen prost ciafür Zibt, so maZ er viellsickt üarin
ru sucken sein, clall es immer so var. Oie
SrklärunZ aber lieZt clarin, üaü nicbts so
ssdr verübelt vircl, als venn jsmanä einen
anclern Qssckmack als vir Kat, ocler Zar satZ,
vir Kütten einen scklsckten Oesckmack. Oie
liüknerauZen üark uns einer lieber breit treten,
als saZsn, clall clis von uns vertretene Kunst-
ricktunZ nickt Zur sei. „V^as sckön ist, veiü ick
sckon von selbst uncl Zanr allein",lautet äis lied-
licke peclsnsart, mit cler so viele Kunstclebattsn in
meistens reckt Zereirtem pon beencler vercien.
Da üiese OemülsverkassunZ so sekr küukZ
ist, erklärt es sick auck, varum auf keinem
Oebiet neben clem cler peliZion unä cler Poli-
tik, so kaukiZ Satiren Zesckrieben verüen, vie
auf clem äer Kunst; auck üie iVlinclervertiZ-
keit clieser Satiren erklärt sick claraus; clenn
venn cler Lranclpunkt sick, vie es cla käst
immer cler Pall ist, nickt über clas Oekükl üer
persönlicken Qereirtkeik erbebt, clann pkleZt
cler Verfasser nickt jene Oelassenkeit cler
Ironie ru Zsvinnen, clis einer Satire clen
äauernclen literariscken V^ert verleibt. Ick vill
in cliesem ^uksarr von rvei solcken Satiren
sprecken, von üsnsn clie eine vsniZstens
einen als ausZsreickneten llumorisien bekann-
ten Verfasser Kat uncl <lie auck jetrt nock
veit verbreitet ist. Ick meine^jokann Hermann
Qetmolcls -^nleitunZ rur Kunstkennersckakt.
ps ist clas ^uZsnclverk eines pecktsanvalkes,
cler in Hannover als eikriZer Kunstfreund uncl
vie Kunst kllr ^Ue XXXIH.
205
28
SIUOI^IS VOk^ ULNOttLIttkIL» «ISIS)
Museum br'/cksncken ttanLte, t.ei/i:/Z
cler pat, ver als Deutscher beobacktet, velcke
üblen Oesckicklen Oeutscklancl Zrunülos von
<lsn enZliscksn Vettern nackZerscist veräen,
uncl wer auck clas Kunstleben cler 2eit kennt,
vircl mekrfacke unerkreulicks llsbereinstim-
munZen erkennen. I^ickt verZeblick sprickr
man von Kunstpolitik; clenn bei üer Kunst
Zekl es ru vis in cler keutiZen Politik. V^enn es
einen prost ciafür Zibt, so maZ er viellsickt üarin
ru sucken sein, clall es immer so var. Oie
SrklärunZ aber lieZt clarin, üaü nicbts so
ssdr verübelt vircl, als venn jsmanä einen
anclern Qssckmack als vir Kat, ocler Zar satZ,
vir Kütten einen scklsckten Oesckmack. Oie
liüknerauZen üark uns einer lieber breit treten,
als saZsn, clall clis von uns vertretene Kunst-
ricktunZ nickt Zur sei. „V^as sckön ist, veiü ick
sckon von selbst uncl Zanr allein",lautet äis lied-
licke peclsnsart, mit cler so viele Kunstclebattsn in
meistens reckt Zereirtem pon beencler vercien.
Da üiese OemülsverkassunZ so sekr küukZ
ist, erklärt es sick auck, varum auf keinem
Oebiet neben clem cler peliZion unä cler Poli-
tik, so kaukiZ Satiren Zesckrieben verüen, vie
auf clem äer Kunst; auck üie iVlinclervertiZ-
keit clieser Satiren erklärt sick claraus; clenn
venn cler Lranclpunkt sick, vie es cla käst
immer cler Pall ist, nickt über clas Oekükl üer
persönlicken Qereirtkeik erbebt, clann pkleZt
cler Verfasser nickt jene Oelassenkeit cler
Ironie ru Zsvinnen, clis einer Satire clen
äauernclen literariscken V^ert verleibt. Ick vill
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einen als ausZsreickneten llumorisien bekann-
ten Verfasser Kat uncl <lie auck jetrt nock
veit verbreitet ist. Ick meine^jokann Hermann
Qetmolcls -^nleitunZ rur Kunstkennersckakt.
ps ist clas ^uZsnclverk eines pecktsanvalkes,
cler in Hannover als eikriZer Kunstfreund uncl
vie Kunst kllr ^Ue XXXIH.
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