Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (33.1917-1918)

Lurger, Lritr. Linkükrung in äie moäerne
Kunst. Lerlin-Keubabelsberg, ^ksäemiscke Ver-
Isgsgesellsckakt ^tkension.

Ls klingt trivial; gleickwokl möckten wir kürs
erste von L. Lurgers, lies vorzeitig Lcksllten, Lin-
kükrung in äie moäerne
Kunst sagen, äsü sie
ein sckwer lesbares
Luck über Kunst, auek
niekt leickt ru beurtei-
len ist, besonders wenn
es in Kürre gesekeken
soll. Das Luck ist arg
pkilosopkisek - abstrakt.

^ber äarin liegt äock
niekt äie Kauptsekwie-
rigkeit. 8ie ünäen wir
äarin: einmal erseksint
äer pkilosopkiscke „Au-
genpunkt", von äem aus
äer Verkasser äas Le-
biet äer Kunst äer lVlo-
äerns überscksut unä
beurteilt, nickt kcst ki-
xiert. Daäurck kommt
in äie Letrsektungs-
weise unä in äie Dar-
stellung etwas Lekil-
lernäes, äermsüen, äaü
einem äas Ltuäium äes
Luckes geraäeru suk
äie Kerven gekt. Knä
äann äie alte 8ckwie-
rigkeit äer spekulativen
^estketik unä Kunst-
kritik, äie gersäs um
so küklbarer wirä, je
mekr ikre Keberwin-
äung angestrebt wirä —
dis äiese als erreiekt
aus äem Lsnren in stei-
genäem Lrsäe kersus-
gelesen weräsn kann:
äas Lpannungsverkslt-
nis rwiseken äem >kn-
sckauungselsment äes
kistoriscken Materials
unä äem Legrilklieken
äer geäanklicken 8^n-
tkese, äas Kinunäker
unä ^ukunänisäer, be-
sonäers wenn siek äs-
ru äer Linäruck ge-
sellt, suk äer Kut sein
ru müssen, um siek von
einer äialektisck-entku-
siastiseken 8tilistiknickt
betören ru lassen.

Das ist aber niekt
äas gsnre, wir sagen
besser: unser ganzes
Krteil über Lurgers letrte 8ckrikc. Die lVlän-
gel, abgeseksn etwa von äem Leklen äer pkilo-
sopkiseken Leseklossenkeit, wie sie äie aus ur-
sprünglicker Linsickt kommenäe l'ieke mit siek
kükren müüte, abgsseken äavon entspringen äie
Mängel äock aus sckälrenswerten Vorrügen von
Lurgers Ligensrt oäer sinä Legleitersckeinungen.
Nan sprickt äavon, so auek K. 8eke!kler in sei-
nem neuesten Luek (Der Oeist äer Lotik, Vor-

wort), es mekrten siek äie ^knreieken, äsü in äer
Kunstbetraektung überkaupt ein grunäsätrlicker
V/anäel vor siek geke. i^ag man nun äas Keue
in äer ^bkedr vom rein Kistoriscken, auek vom
rein Normalen unä erst reckt vom rein Lenieke-
riscken oäer in anäerem nock seken, kür jeäen
Lall begreikt äer 'Vanäel äas ^kuksteigen äes pki-

losopkiseken Leistes in
äer Kunstbetraektung in
siek. 80 bei K. 8ckeik-
ler selbst: wir meinen
äas verstärkte Kervor-
tretcn äieses Leistes bei
ikm. Kimmt 8ckekkler
äadei noek ssekliek Lük-
lung mit K. Vl^öliklin,
äem „vorsiektigen Ki-
storiker" (a. s. ä. 8. 56
^nm. I), so suckt Bür-
ger ^nsckluü an Kant
unä Kegel, an 8ckopen-
kauer unä Lergson, an
8immel. Kack ikm bil-
äet äie „kritiristisck
begrünäete läse von äem
V/esen äes künstleri-
scken Leistes" (8. 12)
äie Lrunälage kür äen
8tilbegrilk äes 19. )akr-
kunäerls. Im besonäe-
ren mackt Lurger äas
geltenä kür äie Lau-
kunst (8. 17 1k.) mir Hin-
weis suk Lauten von
8edoler unä Lonatr unä
Lekrens. „Der scköp-
keriscke Leist objekti-
viert siek kier selbst
unä krägt naek äem 6e-
genstsnä unä äem 8^-
stem seiner elementaren
Lesetrlickkeit" (8. 19).
8cklieülick siekt er in
äer „Erweiterung äer
menseklick-sorislen 6e-
meinsckaktsiäee ru ei-
ner läse von äer Qe-
meinsekakt alles Leben-
äigen unä seiner Le-
stimmtkeit äurck äas
V/esen äes Absoluten
selbst" (8. 26) „äas welt-
gesckicktlick beäeut-
samsre Ergebnis äer
kulturellen Lntwicklunx
äes 19. unä 20. ^skr-
kunäerts" (ebä.). IVlsn
siekt: äie Kunstbetrsek-
rung ist mit V^eltan-
sekauung gesättigt. „Das
Kunstwerk wirä be-
wußt rum Lrkenntnis-
problem äer V^ellsn-
scksuung <8. 19). ^uek äas ünäet noek seine 8tei-
gerung: „Das moäerne Lilä, äas Kunstwerk",
sckreibt Lurger im Hinblick auk äen Expressio-
nismus (8. 115; s. s. 23, 26, 106, 117, 130), . . .
„will als gestaltete >Velterkenntnis Leligion sein,
dekreit von jeäer Kistorie." Lrunäsäkrlick stim-
men wir äem Verkasser äarin bei, äaü siek äas
Kunstwerk im koken 8inne äes Wortes nickt in
artistiscken tzuslitäten erscköpkt. Kur in auüer-


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