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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 36.1920-1921

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Wolf, Georg Jacob: Münchner Malerei um 1800
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https://doi.org/10.11588/diglit.14150#0113

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J. DORNER D. J. GEBIRGSLANDSCHAFT

sächlichsten Elemente der damaligen Münchner
Künstlerschaft gruppierten sich aus den sozusa-
gen „Eingeborenen" oder aus dem Süden Zuge-
wanderten und den „Mannheimern", die Karl
Theodor mitgebracht oder berufen hatte. Das
Hauptfeld der ersteren war die Landschafts-
malerei, in der lange der Einfluß des tüchtigen
Franz Joachim Beich lebendig blieb, aber auch
Claude Lorrain, den man von jeher gern mit Mün-
chen in Zusammenhang brachte, verspürbar war,
und das Porträtfach, in dem sie alle auf den Schul-
tern des prachtvollen Georges Demarees standen :
selbst der stark auswirkende, eigenartige Ed-
linger nicht ausgenommen. Die „Mannheimer",
zu denen natürlich auch die anderen Kurpfäl-
zer, die Zweibrückener und in gewissem Sinne
die Düsseldorfer gehören, besonders durch Mann-

lich, die Langer, die Familien derKobell, Quaglio
und Klotz vertreten,betrieben gleichfalls die Land-
schaftsmalerei, aber sie haben eine ausgespro-
chenere Neigung zu genrehaften Stücken, was
sich wohl aus ihren Zusammenhängen mit den
Holländern erklärt. Wie sich beide Richtungen
verschmelzen und trotz gelegentlicher Degen-
kreuzungen und Fehden, wie deren eine durch
die an sie geknüpfte Literatur aus dem Jahre
1817 verbürgt ist (der von den „Eingewanderten"
vertretene Klassizismus mit Langer an der Spitze
platzt auf den geringer gewerteten Naturalismus
der Einheimischen), den Begriff „Münchner
Malerei" zu Ehren brachten, das vermag gründ-
liches Studium der Ausstellung wohl begreiflich
zu machen.

In dem Werk des großen Bildnismaler Jo-

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