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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 59.1943-1944

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Franke, Hans: Bruno Grosse, [2]
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Bruno Grosse (Fortsetzung von Seite 8g)

sehen, umfassenden Blickes. Er reagiert auf die Ein-
drücke, setzt sie in Kraft um. wägt sie, prägt sie im
Nebeneinander der Werte, Kräfte und Farben. Flie-
ger und Gegenwartsmensch, der er im Kriege und im
Leben ist, findet er solcherart — bei aller Bewegung
im Kerne gesammelt und gelassen — seinen Stil.
Es gibt aus der Hand von Professor Knecht-München
eine treffliche und starke Plastik, die den damals
22jährigen Grosse darstellt zu der Zeit, da Knecht
und Grosse die ..Goldene Medaille" der Münchner
Akademie erhielten (der eine für Malerei, der an-
dere für Plastik). Diese Plastik zeigt einen jungen be-

Nachrichten

Große Deutsche Kunstausstellung 1943 beendet

Die am 26. Juni 1943 eröffnete Deutsche Kunstausstellung
1943 im Haus der Deutschen Kunst in München hat nach
35 wöchiger Dauer ihre Pforten geschlossen. Die Ausstellung
hatte rund 700 000 Besucher zu verzeichnen. Von 1767 aus-
gestellten Werken waren 862 Werke der Malerei, 434 der
Graphik, 421 der Plastik. Verkauft wurden 990 Werke, also
über die Hälfte der ausgestellten Arbeiten. Der Erlös betrug
rund vier Millionen Reichsmark. Mit dem Abschluß der Aus-
stellung haben zugleich die Vorbereitungen für die kom-
mende Ausstellung 1944 eingesetzt.

Goebbels-Stiftung für Kulturschaffende

Die Stiftung bietet Mitgliedern der Reichskulturkammer in
den ihr gehörenden Künstlererliolungsheimen einen jeweils
3 wöchigen, in vielen Fällen kostenlosen Erholungsaufent-
halt. Bevorzugt berücksichtigt werden Kriegsbeschädigte.
Fliegergeschädigte, Witwen von Gefallenen, sowie Künstler,
die durch ihren Einsatz in der Truppenhetreuung körper-
lichen oder gesundheitlichen Schaden erlitten haben. Die
Einweisung erfolgt in die bereits im zweiten Jahr in Betrieb
befindlichen Heime:

Künstlerheim Schloß Fischbach in Luxemburg
Künstlererbolungsheim Schloß Senningen bei Luxemburg
Künstlererholungsheim im Kühlungsborn, Ostsee.
Als neuer Besitz wird im Frühjahr das Künstlererbolungs-
heim Schloß Klingenthal bei Straßburg in den Vogesen er-
öffnet. Während Schloß Fischbach nur Erwachsene auf-
nimmt, können in den anderen drei Heimen Familien mit
Kindern Erholung finden.

Die Meldungen sind über den zuständigen Landeskulturwal-
ter, dessen Befürwortung in jedem Fall erforderlich ist, an
die Goebbels-Sliftung für Kulturschaffende, Berlin W 15,
Schlüterstraße 45, zu richten.

Ferner wird auf die Möglichkeiten hingewiesen, die der
Goebbels-Stiftung für Kulturschaffende gegeben sind, ohne
eigenes Verschulden in wirtschaftliche Bedrängnis gerate-
nen Kulturschaffenden mit den ihr zur Verfügung stehen-
den Milleln zu helfen. Es werden Darlehen, Sonderbeihil-
fen und auch Kurkosten-Zuschüsse gewährt.

Personalien

Der berühmte norwegische Maler Edvard Münch, der
im Alter von 80 Jahren kürzlich in Oslo gestorben ist, hat
seinen ganzen Nachlaß der Stadt Oslo vermacht. Wir wer-

wegten Menschen mit scharfem Auge und fliegenden
Haaren, die einem Flügel gleich über dem Haupte
schweben: Zukunftsart und Schicksalsaufgabe schei-
nen hier vorgeahnt.

Ein schnell und intensiv lebender Mensch neigt
meist weniger zur freien Komposition: er sucht das
Leben, die Natur, die Landschaft, die Menschen.
Landschaft und Mensch haben Grosse zumeist be-
schäftigt: kurz vor dem jetzigen Kriege, der ihn wie-
der zu seiner geliebten Luftwaffe zurückführte, ge-
dachte der Maler, ernstlicher zum Porträt zurückzu-
kehren.

den in einem der nächsten Hefte unserer Zeitschrift dem
Schaffen des Künstlers eine illustrierte Veröffentlichung
widmen.

Professor Josef Thorak, der in den weitesten Kreisen,
auch durch die Ausstellung seiner Werke im Haus der
Deutschen Kunst, bekannt gewordene Bildhauer, konnte am
7. Februar seinen 55. Geburtstag feiern.

Der Maler Franz Stassen in Berlin wurde am 12. Fe-
bruar 75 Jahre alt.

Der Maler Professor Max Feldbauer in München wurde
75 Jahre alt und erhielt aus diesem Anlaß die Glückwünsche
von Reichsminister Goebbels.

Der Münchner Maler Ignaz Gebhardt, bekannt durch
seine Blumenstilleben, wurde am 4. März 75 Jahre alt.

Der Münchner Maler Fritz Wimm er, im besonderen als
Bildnis- und Landschaftsmaler bekannt geworden, feierte
am 27. Januar seinen 65. Geburtstag.

Der Hannoversche Maler Richard Seiff ert-Watten-
berg wurde im Januar 70 Jahre alt.

Der Münchner Maler Karl Schultheiß ist 92jährig im
Februar gestorben.

In Wiesbaden, wo er seit 1899 lebte, starb am 16. Januar
der Landschaftsmaler Hans Völker.

Der Stuttgarter Landschaftsmaler Heinich Eberhard
wurde im Februar 60 Jahre alt.

Der Wiener Maler und Graphiker Oskar Laske beging
im Januar seinen 70. Geburlstag.

Der besonders als Porträtist bekannte Maler Otto von
Kurseil wurde zum Direktor der vereinigten Staatsschulen
für freie und angewandte Kunst in Berlin ernannt.

Anläßlich von Geburlsjubiläen bat der Führer folgenden
Künstlern die Goethemedaille verliehen: Dem Maler Prof.
Helmutb Liesegang, dem Architekten Prof. Richard
Riemerschmid, dem Maler Prof. Fritz Rhein und dem
Radierer Paul Herrmann.

Der Maler Anton Scheuritzel beging am 22. März seinen
60. Geburlslag.

Berichtigung: In unserer Notiz über den Geburlstag des
Malers Hollen berg im letzten Heft ist der Künstler durch
Salzfehler zu einem schwedischen Landschafter gestem-
pelt worden anstatt zu einem schwäbischen.

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