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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1884

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Vom Büchertisch
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Unsere kunstgewerblichen Musterblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.7028#0076

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Der ausführende Theil gibt dann: Die Erklärung und Kenn-
zeichnung der Stoffe, welche die Bildnerkunst verarbeitet, wie Wachs,
Thon, Gips, Stein, Metall, kfolz, Elfenbein u. ff w., die verschiedenen
Verarbeitungsarten dieser Stoffe, und die kserstellungsweisen der Bild-
werke aus ihnen, sowie die Beschreibung der dabei nöthigen Instru-

mente unter den Kapiteln: Modelliren, Formen, Gießen, ksauen,

Schnitzen, Treiben.

So sei denn das Buch als vorzüglicher Rathgeber für den aus-
übenden Künstler wie für den Freund der Bildnerkunst auf das Wärmste
empfohlen.

»Wi

OCnfe« kunstgewerblichen <I>usterblMer.

Tafel 24. prunksch ale. Entworfen und modellirt von
Wilh. wiedemann (München).

Der Körper der Schale, sowie die Bindeglieder bestehen aus
Lapis Lazuli. Die ornamentale Fassung derselben ist in vergoldetem
Silber hergestellt. Die vier Spangen, welche die ovale Schale um-
laufen, sind mit hochgefaßten Smaragden verziert, wie solche auch an
der Biene angebracht sind. Die Drachen, sowie die Fleischpartien
des theilweise vergoldeten mit einem grau emaillirten Lorberkranz ge-
schmückten Figürchens haben einen warmen Silberton, die übrigen
Theile sind oxydirt. Der Fuß besteht aus schwarzem belgischen Mar-
mor, dessen Füße aus oxydirtem Silber, Die Abbildung hat ungefähr
ein Drittel der natürlichen Größe.

Tafel 25 & 26. In Eichenholz geschnitzte Giebel-
füllungen vom Marstalle des Fürsten von khohenzollern-
Sigmaringen in Düsseldorf. Ausgenommen und gezeichnet von
p. F. Kl ein (Düsseldorf). Diese aus der ersten lsälfte des j8. Jahr-
hunderts stammenden Schnitzereien, welche besonders durch ihre ge-
schickte technische und dekorativ ungemein reich wirkende Behandlungs-
weise, hervorragendes Interesse besitzen, besinden sich, wie schon er-
wähnt, als Giebelfelder an dem Marstalle des Schlosses des zur da-
maligen Zeit in Düsseldorf residirenden Fürsten von ksohenzollern-
Sigmaringen. Außer den beiden von uns gebrachten Füllungen existirt

noch eine dritte, von deren Reproduktion jedoch Abstand genommen
wurde. Sämmtliche haben eine Sänge von ungefähr \2 Metern und
eine dementsprechende Höhe. Früher war das rohe Eichenholz, aus
welchem die Giebelfelder geschnitzt sind, nur mit einem transparenten
Lacke überzogen. Zur Zeit sind dieselben leider durch Delfarbe ins-
besondere in ihrer malerischen Wirkung ziemlich beeinträchtigt.

Tafel 27. pitschen in Ahornholz mit bunter Be-
malung von Seitz & Seidl (München). Malerei von CD. ßupp
(Schleißheim). Dieselben, circa 3 Liter fassend, sind innen gepicht.
Den Grundton des Aeußeren bildet die natürliche Farbe des Holzes,
auf welcher die bunte in (Del ausgeführte Bemalung zu harmonisch-
dekorativer Wirkung gelangt.

Tafel 28. Ecke einer Studierstube. Entworfen und aus-
geführt von Gabr. Seidl (München). Diese durch die einfachsten
dekorativen Mittel nach gothischer Art zur reizvollsten Wirkung aus-
gestaltete Ecke einer Studierstube — dieselbe befindet sich in der
Wohnung des kgl. bayer. Ministcrialrathes Herrn Dr. von Ziegler
— ist auf Grund des praktischen Bedürfnisses auf Anlage möglichst
vieler Wandkästen berechnet. Die Beschläge — getriebene Eisenarbeit
mit bunter Bemalung — sind von Hofschlossormeister Bußmann
(München), die Holzarbeiten von der Firma Rathgeber (München),
ausgeführt.

von Seitz & Seidl (München).

Bierservice 54-

Die in ihrem Innern gepichte pitsche ist ausgeführt in Ahorn- und Zwetschgenholz. Das Korbgestell ist aus
grünem Weidengeflecht, einen schwarzen Filzteller umschließend.

V

Verantwortlicher Redakteur: X von schmädel. — Verlag von G. Birth in München und Leipzig. — Druck von Knorr 4 Birth in München.
 
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