DOI Heft:
Heft 1
DOI Artikel:Aufseesser, Julius: Aus meinem Sammlerleben, [1]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0030
LÜTKE JUN., DIE KUNSTHANDLUNG SCHROEDER, UNTER DEN LINDEN. FARBIGE LITHOGRAPHIE
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AUS MEINEM SAMMLERLEBEN
VO N
JULIUS AUFSEESSER
I
Wenn gemeinsame Interessen für unser Sam-
melgebiet uns wenige, noch übriggeblie-
bene Kunstsammler der Graphik aus einer Zeit,
die wir heute schon die gute, alte nennen dürfen,
um unsere Mappen vereinigte und die Rede von
den Blättern weg zu den oft bewegten Erlebnissen,
welche uns in ihren Besitz gebracht, abschweifte,
wenn sich diese Erlebnisse in ihrer kaum zu be-
wältigenden Fülle zum Kulturbild verdichteten, das
an Reizvollem und Originellem unerschöpflich
schien, hat immer nur eine Stimme des Bedauerns
geherrscht: daß keiner der nun längst dahinge-
gangenen Sammler, die Dorgerloh, Wilhelm Groh-
mann, Dr. H. H. Meier, v. Pommer-Esche, Wai-
den, und wie sie alle heißen, über ihre Zeit und
die Gelegenheiten, welche den Aufbau ihrer be-
deutenden Sammlungen ermöglichten, Aufzeich-
nungen hinterlassen hat.
Mit wenigen Ausnahmen sind diese alten Samm-
ler Männer der kleinen Börse gewesen, Männer,
deren Lebensstellung kaum mehr als das zum
Leben Notwendige erbrachte, Sammler, in denen
die Leidenschaft für das Schöne ihrem Dasein Be-
dürfnis und Erlösung war, denen Entbehrungen
materieller Natur dagegen gehalten belanglos er-
schien.
Die großen Sammler, denen der Erwerb eines
Stückes, gleichviel um welches Entgelt, Erfüllung
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AUS MEINEM SAMMLERLEBEN
VO N
JULIUS AUFSEESSER
I
Wenn gemeinsame Interessen für unser Sam-
melgebiet uns wenige, noch übriggeblie-
bene Kunstsammler der Graphik aus einer Zeit,
die wir heute schon die gute, alte nennen dürfen,
um unsere Mappen vereinigte und die Rede von
den Blättern weg zu den oft bewegten Erlebnissen,
welche uns in ihren Besitz gebracht, abschweifte,
wenn sich diese Erlebnisse in ihrer kaum zu be-
wältigenden Fülle zum Kulturbild verdichteten, das
an Reizvollem und Originellem unerschöpflich
schien, hat immer nur eine Stimme des Bedauerns
geherrscht: daß keiner der nun längst dahinge-
gangenen Sammler, die Dorgerloh, Wilhelm Groh-
mann, Dr. H. H. Meier, v. Pommer-Esche, Wai-
den, und wie sie alle heißen, über ihre Zeit und
die Gelegenheiten, welche den Aufbau ihrer be-
deutenden Sammlungen ermöglichten, Aufzeich-
nungen hinterlassen hat.
Mit wenigen Ausnahmen sind diese alten Samm-
ler Männer der kleinen Börse gewesen, Männer,
deren Lebensstellung kaum mehr als das zum
Leben Notwendige erbrachte, Sammler, in denen
die Leidenschaft für das Schöne ihrem Dasein Be-
dürfnis und Erlösung war, denen Entbehrungen
materieller Natur dagegen gehalten belanglos er-
schien.
Die großen Sammler, denen der Erwerb eines
Stückes, gleichviel um welches Entgelt, Erfüllung
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