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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 6
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0260

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KAENDLER, KRINOLINENGRUPPE. AUGUST III. UND GEMAHLIN. MEISSEN 1740—45

SAMMLUNG DARMSTAEDTER, BERLIN. VERSTEIGERUNG BEI RUD. LEPKE, BERLIN AM 24. MÄRZ

CHRONIK

Die Kunstbibliothek Doucet. Seit einigen Monaten
ist die Bibliothek wieder geöffnet, die der bekannte Pariser
Damenschneider Doucet gegründet hat. Da die Bibliothek
auch für Deutsche eine wichtige Arbeitsstätte gewesen ist,
die kaum umgehen konnte, wer in Paris kunstgeschichtliche
Studien trieb, sei einiges über ihre Neuaufstellung mitgeteilt.

Bei Ausbruch des Krieges wurde die Bibliothek der
Sorbonne geschenkt, was zunächst zur Folge hatte, daß die
mit außerordentlich großen Mitteln aufgebaute Stiftung viele
Jahre ohne nennenswerte Zuschüsse blieb, ausgenommen
die des Stifters und einiger Privatleute. Ihr Schicksal blieb
bis in die letzten Jahre unentschieden, weil die Absicht
bestand, sie einem zu gründenden kunstgeschichtlichen Insti-
tut an der Pariser Universität anzugliedern, das die Bibliothek
in die Nähe der Gare Montparnasse südlich des Luxemburg-
Gartens geführt hätte. Mit diesem Institut scheint es gute
Weile zu haben. Die Verwaltung der Bücherei hat es im
Gegensatz zu der Akademie der Inschriften für vorteilhaft
gehalten, ein Angebot des Unterrichtsministeriums anzu-
nehmen. Dieser stellte das dem Staate zu freier Verfügung
vermachte Palais der Baronin Salonion Rothschild in Aus-
sicht, das in der Nähe des Are de l'Etoile liegt. Ein Teil
des Gebäudes bleibt den wertvollen Sammlungen der
Schenkerin vorbehalten. Einige besonders kostbare Stücke
sind dem Louvre vermacht worden. Zugleich wird das
Gebäude zu Repräsentationszwecken bei Kongressen, Ver-
sammlungen gelehrter Gesellschaften usw. dienen.

Die Bibliothek selbst ist ähnlich wie ehemals in der
nie Spontini aufgestellt. Es gibt Zimmer für Graphik, Zeit-
schriften, Archäologie, Ostasien, Mittelalter usw. Die ehe-
mals niedrigen, überfüllten Arbeitsräume sind vertauscht mit
hohen, nach der schönen Umgebung des freistehenden
Hauses weit sich öffnenden Gemächern. Die Lücken, die
durch die Stillegung entstanden waren, sind ausgefüllt. Die
Bibliothek besitzt nicht nur Spezialbüchereien über die ein-
zelnen kunstgeschichtlichen Disziplinen, die zu den umfang-
reichsten ihrer Art gehören, mit entsprechenden Photo-
graphiensammlungen, sondern auch Originale, zum Beispiel
Degas'Radierungen, so gut und vollständig wie kaum noch eine
andere Sammlung, und Manuskripte wie das berühmte Tage-
buch von Delacroix. Im Zeitschriftenzimmer konnte man ehe-
mals deutsche Kunstzeitschriften kennen lernen, die man in
deutschen Bibliotheken vergebens gesucht hätte, und die
Sammlung der Versteigerungskataloge (40000) übertrifft, wenn
die Ziffer richtig ist, die jeder anderen Bibliothek. Trotz alle-
dem kann kein Zweifel sein, daß der Plan, alles an Literatur
und Photographien über Kunst zu sammeln, was des Aufhebens
wert erscheint, auch bei den riesigen Mitteln, die ehemals
zur Verfügung standen, undurchführbar ist. Die Disziplinen,
die dafür in Betracht kommen, sind zu mannigfaltig und
allzu selbständige Wissensgebiete geworden, als daß sie sich
zentralistisch verwalten ließen. Nimmt man das zusammen,
was in Instituten der Universität, in den Sammlungen und
Bibliotheken der Museen in Berlin vorhanden ist, dürfte es

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