GABRIEL METSU, LESENDE FRAU
AUSGESTELLT IN FRANKFURT A. M.
LEIH-AUSSTELLUNG VON GEMÄLDEN ALTER MEISTER
AUS FRANKFURTER PRIVATBESITZ
VON
EMIL WALDMANN
Tn jeder Stadt, in der die Kunstpflege in guten Händen
-^ ruht, bestehen unterirdische Verbindungen zwischen öffent-
licher Galerie und Privatbesitz. Die beiden Faktoren er-
gänzen und steigern einander gegenseitig. Daß in Frank-
furter Häusern verhältnismäßig mehr italienische Primitive
zu finden sind als etwa niederländische Bilder des siebzehnten
Jahrhunderts, versteht man sofort, wenn man an den Aus-
bau des Staedel-Museums während der letzten fünfzehn Jahre
denkt. Ein Meisterwerk von derartigem Rang wie es Fra
Angelicos Madonnentabernakel in der jetzigen Ausstellung
darstellt, kam nicht durch Zufall in Frankfurter Privatbesitz,
ebensowenig wie die ganz großartige Madonna des Sienesen
Giovanni di Paolo, ein Hauptwerk des Meisters aus dem
Jahre 1427, das vor wenigen Jahren noch im Palazzo Saraceni
in Siena hing. Swarzenski ist zielbewußt.
Äußeren Anlaß dieser Ausstellung, mit der ein vor mehr
als hundert Jahren geäußerter Wunsch Goethes in Erfüllung
ging, bot das fünfundzwanzigste Jubiläum des Staedel-
482
AUSGESTELLT IN FRANKFURT A. M.
LEIH-AUSSTELLUNG VON GEMÄLDEN ALTER MEISTER
AUS FRANKFURTER PRIVATBESITZ
VON
EMIL WALDMANN
Tn jeder Stadt, in der die Kunstpflege in guten Händen
-^ ruht, bestehen unterirdische Verbindungen zwischen öffent-
licher Galerie und Privatbesitz. Die beiden Faktoren er-
gänzen und steigern einander gegenseitig. Daß in Frank-
furter Häusern verhältnismäßig mehr italienische Primitive
zu finden sind als etwa niederländische Bilder des siebzehnten
Jahrhunderts, versteht man sofort, wenn man an den Aus-
bau des Staedel-Museums während der letzten fünfzehn Jahre
denkt. Ein Meisterwerk von derartigem Rang wie es Fra
Angelicos Madonnentabernakel in der jetzigen Ausstellung
darstellt, kam nicht durch Zufall in Frankfurter Privatbesitz,
ebensowenig wie die ganz großartige Madonna des Sienesen
Giovanni di Paolo, ein Hauptwerk des Meisters aus dem
Jahre 1427, das vor wenigen Jahren noch im Palazzo Saraceni
in Siena hing. Swarzenski ist zielbewußt.
Äußeren Anlaß dieser Ausstellung, mit der ein vor mehr
als hundert Jahren geäußerter Wunsch Goethes in Erfüllung
ging, bot das fünfundzwanzigste Jubiläum des Staedel-
482