Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0496
DOI issue:
Heft 12
DOI article:Zucker, Paul: Bilanz der Architektur, [2]: und wir?
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0496
Immer wieder sieht man, wie unmöglich es ist, die for-
malen und ästhetischen Fragen von solchen psychologischer,
ökonomischer und sozialer Natur zu trennen, wie unglaub-
lich innig die Beziehung der Architektur zur Totalität unseres
Lebens ist, wie Bauwerk und Möbel nichts anderes sind
als Manometer-Zeiger der vitalen Spannung unserer Gene-
ration. So ist die Betrachtung der heutigen Architektur
identisch mit einer Morphologie der Kulturlage unserer Zeit.
Denn jedes Bauwerk ist eben nicht nur Formung eines realen,
technischen und künstlerischen Problems, sondern unerhört
aufschlußreich über die Wunschvorstellung des Bauherrn
oder der großen Gemeinschaft, die es gestaltete, — ebenso
wie für die Weltanschauung (im eigentlichsten Sinne) des
Architekten. Niemals werden beide identisch sein, selbst-
verständlich ist der Kampf zwischen ihnen — und die stär-
kere Intensität wird siegen. Und deswegen ist in der Ver-
worrenheit unserer deutschen Situation Architektur nicht mehr
eine Frage des Geschmacks, sondern eine solche des Charakters.
;YN
f und den Aufbau^
Je Prätentionen*^
^Pr Frau durch berf-
rUng! endlich*»
ismus, der W"
Tradition. , ■■•'
ungslos>gtot; di£l,
;ktur ehrlich und ^ ^ü.
Endes"***«*
der KamPf W stft^
iartier^W:
rz, Un«ahrb1 &*
3sition.wie
NICOLAS LANCRET, DAME MIT NEGER
AUSGESTELLT IN FRANKFURT A. M.
481
malen und ästhetischen Fragen von solchen psychologischer,
ökonomischer und sozialer Natur zu trennen, wie unglaub-
lich innig die Beziehung der Architektur zur Totalität unseres
Lebens ist, wie Bauwerk und Möbel nichts anderes sind
als Manometer-Zeiger der vitalen Spannung unserer Gene-
ration. So ist die Betrachtung der heutigen Architektur
identisch mit einer Morphologie der Kulturlage unserer Zeit.
Denn jedes Bauwerk ist eben nicht nur Formung eines realen,
technischen und künstlerischen Problems, sondern unerhört
aufschlußreich über die Wunschvorstellung des Bauherrn
oder der großen Gemeinschaft, die es gestaltete, — ebenso
wie für die Weltanschauung (im eigentlichsten Sinne) des
Architekten. Niemals werden beide identisch sein, selbst-
verständlich ist der Kampf zwischen ihnen — und die stär-
kere Intensität wird siegen. Und deswegen ist in der Ver-
worrenheit unserer deutschen Situation Architektur nicht mehr
eine Frage des Geschmacks, sondern eine solche des Charakters.
;YN
f und den Aufbau^
Je Prätentionen*^
^Pr Frau durch berf-
rUng! endlich*»
ismus, der W"
Tradition. , ■■•'
ungslos>gtot; di£l,
;ktur ehrlich und ^ ^ü.
Endes"***«*
der KamPf W stft^
iartier^W:
rz, Un«ahrb1 &*
3sition.wie
NICOLAS LANCRET, DAME MIT NEGER
AUSGESTELLT IN FRANKFURT A. M.
481