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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 2
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Aufseesser, Julius: Aus meinem Sammlerleben, [2]
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Heft 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0066

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billiges Geld große, allergrößte Kunst mitunter zu
kaufen bekam, oder für den gleichen Preis irgend-
eine interessante Spielerei nach Hause tragen konnte.

An einer Wand stand jahrelang ein mehr als
meterhoher, langgestreckter Stapel, wohl achtzig
bis hundert Mappen mit alter Graphik, an die
kaum jemals ein Mensch rührte. Ich hatte lange
schon die Absicht, sie mir einmal durchzusehen,
aber als vorsichtiger Mann und bei der Riesen-
arbeit, die eine Durcharbeitung mit sich bringen
mußte, fragte ich den Herrn des Hauses nach den
ungefähren Preisen, die er für seine Blätter fordern
würde.

„Die", antwortete mir Herr Bibo prompt,
„haben gar keinen Preis! Wenn Sie viel davon

nehmen, kosten sie wenig, wenn Sie wenig nehmen,
kosten sie viel! Je mehr Sie kaufen, desto billiger."

Nun, ich hab's daraufhin gewagt und gute
Ernte gehalten und größere Ansprüche als zehn bis
dreißig Pfennige das Stück hat Herr Bibo bei der
großen Menge dann doch nicht gemacht.

Herr Bibo senior ist der Begründer einer Dynastie
von Antiquitätenhändlern geworden. Zwei Söhne
und eine Tochter, die ihm nacheinander im alten
Geschäft zur Seite gestanden, haben die Begabung
für alte Kunst geerbt und in eigenen Betrieben
zur Geltung gebracht. Wenn sie an die Fülle des
Materials und die Bewertung desselben im Vater-
hause zurückdenken, wird ihnen der Wandel aller
Zeiten klar werden. (Fortsetzung folgt.)

FRANZ KRÜGER, AUFBRUCH ZUR MORGENARBEIT

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