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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 5
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0210

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In der Galerie A. Flechtheim hatte Rudolf Levy neue
Bilder ausgestellt, die in Südfrankreich entstanden sind. Dem
ersten Blick erscheinen sie — es sind im wesentlichen Land-
schaften, ein paar Stilleben und ein Bildnis — unmotiviert
bunt, etwas glatt, stark nach Derain orientiert und im gan-
zen fremd. Beim genaueren Hinsehen erkennt man aber
Levy wieder und die ernste, strenge Arbeit, die er seinen
Bildern zuteil werden läßt. Die Arbeiten gewinnen beim
näheren Studium, man nimmt in dem koloristisch zeichne-
rischen Manierismus sowohl angeschaute Wahrheit und Na-
turgefühl, wie die Fähigkeit, ein Ganzes zu sehen und zu
gestalten wahr. Doch gewinnen die Bilder nicht genug,
um den ersten enttäuschenden Eindruck ganz wieder zu
verwischen. Die Darstellungsform, die Levy sich früher
erarbeitet hat, hätte besseres verdient, als so ganz beiseite
geschoben zu werden. Das, wodurch sie ersetzt worden
ist, erscheint vorläufig noch nicht triftig genug, um als neue,
bessere Erkenntnis an ihre Stelle zu treten. Solche radikale
Veränderung der Malweise weist auf einen Mangel an
innerer Bestimmung und Bestimmtheit. Levy gehört zu
denen, die die Malerei verstehen und die darum die Tra-
dition lieben, das gibt seiner Kunst das Kultivierte; doch
könnte die persönliche Gefühlskraft selbständiger sein. Das
Prinzip, alles in Massen und Farben zu sehen, ist gesund;
doch ist es nötig, die Natur in dieser Weise unmittelbarer,

nicht durch andere Bilder hindurch zu sehen. — Die Aus-
stellung ist für den Künstler ein Erfolg geworden. Nicht
nur Privatleute, sondern auch die Galerien in Hamburg und
Frankfurt haben Bilder erworben.

Der Bildhauer Johannes Schiffner hatte in der Neuen Kunst-
handlung eine Sammlung von Kleinbronzen ausgestellt. Die
figürlichen Arbeiten erinnern an Georg Kolbe, doch sind
sie zierlicher, dünner, weiblicher in der Form, das Elegante
und Schlanke erscheint übertrieben. Den kleinen Tierbronzen
würde man Unrecht tun, wenn man sie mit den Arbeiten
von Gaul oder auch von Scheibe vergliche; doch inter-
essieren sie durch ein illustratives Element, sie sind offen-
bar vor der Natur sorgfältig beobachtet und mit liebevoller
Phantasie nachgebildet. Sie sind besser als die Zeichnungen,
die ihnen vorhergegangen sind; ein Zeichen, daß der Künst-
ler die Erscheinung in sich aufgenommen hat. Schiffner
wird die Gefahr vermeiden müssen ins Kunstgewerbliche
zu geraten, weil sein Talent dem Manieristischen zuneigt. —

Die Bilder von Bela Czobel (in der Galerie Goldschmidt
& Wallerstein) machten in der Gesamtheit einen ausge-
zeichneten Eindruck. Der Betrachtung im einzelnen wurde
es dann freilich klar, daß dieser gute Gesamteindruck durch
ein allzu summarisches Verfahren erreicht worden ist. Czobel
würde dekorative Aufgaben wahrscheinlich mit vortrefflicher
Haltung lösen. Seine Arbeitsweise gleicht in manchem
Punkte der Otto Müllers.

RUDOLF LEVY, SUDFRANZOSISCHE LANDSCHAFT

AUSGESTELLT IN DER GALERIE A. FLECHTHEIM, BERLIN
NEUERWERBUNG DER HAMBURGER KUNSTHALLE

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