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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 6
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Friedländer, Max J.: Über Privatsammlungen in Amerika
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0233

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Trecento-Kunst war in Amerika wirksam, soweit in
diesem Lande von Tradition gesprochen werden kann.
Merkwürdigerweise haben nämlich zweiPioniereame-
rikanischer Sammeltätigkeit, Henry Jarves und Tho-
mas Jefferson Bryan schon um 1860 primitive italie-
nische Tafeln hinübergebracht. Diejarves-Sammlung
wird jetzt in New Haven bewahrt, die Bryan-
Sammlung in der Historical society zu New York.

Die Neigung für holländische Kunst erreichte
ihren Höhepunkt um 1909, als Altman, Widener,
Frick, Morgan und C. Huntington Bilder von Rem-
brandt und Frans Hals kauften, und die Preise
enorm emporgetrieben werden konnten.

Man kann den Geschmackswandel tiefsinnig
als Historiker deuten und darlegen, daß sich das
Urteil über die alten Meister und die Schätzung
ihrer Werke ändern mit der Sehweise, mit der
Produktion der Lebenden. Man kann aber auch

sehr gewöhnliche und praktische Ursachen der Be-
wegung bezeichnen und behaupten: die Sammler
kaufen, was die Händler ihnen anbieten, und die
Händler bieten jeweilig an, was sie bekommen.
Demnach wäre das Angebot entscheidend, nicht die
Nachfrage. Als die prachtvollen Sammlungen Ru-
dolph und Moritz Kann ziemlich gleichzeitig zum
Verkauf kamen, stieg in New York das Interesse für
holländische Bilder. Als später primitive Italiener,
namentlich Sienesen, in unerwartet großer Zahl auf
dem Markt erschienen, entdeckten die Sammler ihr
Herz für diese „Seltenheiten". Die tiefsinnige Er-
klärung des Historikers ist ebenso richtig und ebenso
falsch wie die platte des Zynikers. Freilich entschei-
den die Interessen der Händler. Den klügsten und
erfolgreichsten unter ihnen fehlt es aber nicht an
Instinkt und Spürsinn für seelische Bedürfnisse. Sie
fühlen, was ihre Generation verlangt.

ARCHAISCHE GRIECHISCHE BRONZESCHÜSSEL. (DETAIL)

BOSTON, MUSEUM OF FINE ARTS

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