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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 12
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Gerstenberg, Kurt: Die Ausstellung französischer Landschaftsmalerei von Poussin bis Corot in Paris
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0508

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KARL FOHR, DARMSTADT ZUR ZEIT DER RÜSTUNGEN 1815

BESITZER: EHEM. GROSSHERZOG VON HESSEN

Schon in Heidelberg hatte Fohr Gelegenheit gehabt zur
Bewunderung altdeutscher Meister. Die Sammlung Boisseree
befand sich damals noch dort, und Fohr hat die Bilder oft
gesehen. Die allgemeine vaterländische Begeisterung der Be-
freiungsjahre steigerte die rein ästhetische Freude an den alten
Meistern zur Schwärmerei. Trotz der Abneigung seines offi-
ziellen Lehrers, des Akademiedirektors Langer, gab sich Fohr
in München diesen Führern ganz hin. Wie Dürer ein Gras,
eine Blume sah, wie er eine Landschaft, eine Figur zeich-

nete, so wollte auch Fohr sehen und zeichnen.
— Der Bruch mit der Tradition des achtzehn-
ten Jahrhunderts zeigt sich zuerst in den Aqua-
rellen und Zeichnungen, die er von seiner
Tiroler Reise heimbrachte. Die siebzig Blätter,
die er auf dem etwa dreißigtägigen Ausflug
über die Alpen nach Venedig gleichsam in
fiebernder Wut hingemalt hat, sind die ersten
ganz freien Arbeiten. — Von größter Wich-
tigkeit ist dann nach seiner Rückkehr die Be-
kanntschaft mit dem jungen Kasseler Maler
Ludwig Ruhl, an den er sich eng anschließt.
Das erste Ölgemälde, das Fohrs Biograph
Dieffenbach erwähnt und zu dem Ruhl die
Staffagefiguren malte, ist in der Heidelberger
Ausstellung zu sehen. — Aus dem halben
Jahr, das Fohr noch vor seiner Reise nach
Italien zu Hause erlebte, sind die interessanten
Zeichnungen seiner Freunde, der Heidelber-
ger Burschenschafter, besonders des Dr.
Follenius zu erwähnen. Sie sind bezeichnend
für die Begeisterung für altdeutsches Wesen,
für Ritterromantik im Tieckschen Sinne, wie
sie die Jugend jener Jahre ergriffen hatte.
Im Herbst 1817 reist Fohr nach Italien ab. Als Meister
kommt der Zweiundzwanzigjährige nach Rom. Die römi-
schen Arbeiten der Ausstellung geben nichts Neues zu dem
bekannten Bild von der Meisterschaft Fohrs. Sie be-
stätigen nur wieder, daß mit Fohr am 3. Juli 1818 einer
der bedeutendsten deutschen Künstler jener an Erleben
so reichen Zeit vor hundert Jahren zu Grabe getragen
wurde.

E. Strübing (Mannheim).

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KARL FOHR, ITALIENISCHE LANDSCHAFT

BESITZER: KURPFÄLZISCHES MUSEUM IN HEIDELBERG

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