Landsitz Berlexsch.
Dauses. Nach Norden und Osten liegen im Erd-
geschoß die Bibliothekzimmer, mit dem großen Schüler-
atelier und dem Meisteratelier im Oberstock außer
durch die breite, prächtige Haupttreppe durch eine
Wendelstiege direkt verbunden. Nach Süden, in einer
Flucht, Wohn-, Musik- und Speisezimmer unten,
oben mehrere Schlafräume und für die Rinder Spiel-
und Schulstube. Ganz isoliert und dadurch die eigent-
liche Wohnung vor allen lärmenden und die Geruchs-
nerven kränkenden Eindrücken bewahrend, liegt das
ganze Wirtschaftsdepartement, Rüche, Borratsräume,
Badezimmer und sonstiger Zubehör. Zm obersten
Stock innerhalb des Dachgebälkes aber ist von den:
kaum ausgenutzten Raum iit der geschicktesten Weise
und dabei höchst einladender Ausstattung ein Doppel-
paar von Gastzimmern ausgespart, in denen durch
lustige Bemalung der Träger und Stützen und durch
die Schräge des abfallenden Daches die störende Ron-
struktion zu einem zweckmäßigen und heiter wirkenden
Dekorationselement umgewandelt ist.
Wie ich schon sagte, sind die beiden haupt-
sächlichsten Berkehrsströme zum Atelier und zur
Wohnung geschickt und ohne zu kollidieren neben-
einander hergeleitet und dies auf breiten, stattlichen
Treppen, auf bequemen, überall Hellen Rorridoren,
\2. Landsitz Berlepsch. Erker im Atelier, in rot
gebeizt. Lichen mit japan. Relief-ksolzfülluugen, aus-
geführt von L. Urin er, München.
wie fein Familiensinn und seine Stellung in
Beruf und Gesellschaft sich scheiden, sich er-
gänzen, einander fördern, und wie das alles
nach außen hiti erst den Mann zum ganzen
Rerl stempelt von besonderer Bildung und
selbständiger Bedeutung — erst dann ver-
steht man, wie Natur, Wille und Schicksal
eine Person zur Persönlichkeit geinacht haben.
Zn der Palle, in dem Mittelpunkt des
pauses rnünden die Thüren, Zugänge und
alle Lebensadern des inneren Getriebes. Der
mächtige Rachelofen verspricht eine trauliche
Wärme auch für den harten Winter, und
wenn erst die Lichter entzündet sind und
ihren Schein auch auf die zierliche Gallerte
im Oberstock werfen, auf die Teppiche, Ge-
mälde, Bilder und Mctallgefäße, die, gefällig
und doch iticht bunt, diesem Durchgangs-
raum den Charakter intimer Familiarität
geben, dann mögen die Stürme ums paus
brausen; sie können diesem innersten Winkel,
dem Perzen des Ganzen nichts anhaben.
Von hier aus orientiert man sich auch
am leichtesten über den Grundplan des
zz. Landsitz Berlepsch. Thüre vom Wohnzimmer
zum Musikzimmer, tu Rüsternholz, Einlage in kankas. Eibe,
ausgesührt von L. Ehrengut, München.
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Dauses. Nach Norden und Osten liegen im Erd-
geschoß die Bibliothekzimmer, mit dem großen Schüler-
atelier und dem Meisteratelier im Oberstock außer
durch die breite, prächtige Haupttreppe durch eine
Wendelstiege direkt verbunden. Nach Süden, in einer
Flucht, Wohn-, Musik- und Speisezimmer unten,
oben mehrere Schlafräume und für die Rinder Spiel-
und Schulstube. Ganz isoliert und dadurch die eigent-
liche Wohnung vor allen lärmenden und die Geruchs-
nerven kränkenden Eindrücken bewahrend, liegt das
ganze Wirtschaftsdepartement, Rüche, Borratsräume,
Badezimmer und sonstiger Zubehör. Zm obersten
Stock innerhalb des Dachgebälkes aber ist von den:
kaum ausgenutzten Raum iit der geschicktesten Weise
und dabei höchst einladender Ausstattung ein Doppel-
paar von Gastzimmern ausgespart, in denen durch
lustige Bemalung der Träger und Stützen und durch
die Schräge des abfallenden Daches die störende Ron-
struktion zu einem zweckmäßigen und heiter wirkenden
Dekorationselement umgewandelt ist.
Wie ich schon sagte, sind die beiden haupt-
sächlichsten Berkehrsströme zum Atelier und zur
Wohnung geschickt und ohne zu kollidieren neben-
einander hergeleitet und dies auf breiten, stattlichen
Treppen, auf bequemen, überall Hellen Rorridoren,
\2. Landsitz Berlepsch. Erker im Atelier, in rot
gebeizt. Lichen mit japan. Relief-ksolzfülluugen, aus-
geführt von L. Urin er, München.
wie fein Familiensinn und seine Stellung in
Beruf und Gesellschaft sich scheiden, sich er-
gänzen, einander fördern, und wie das alles
nach außen hiti erst den Mann zum ganzen
Rerl stempelt von besonderer Bildung und
selbständiger Bedeutung — erst dann ver-
steht man, wie Natur, Wille und Schicksal
eine Person zur Persönlichkeit geinacht haben.
Zn der Palle, in dem Mittelpunkt des
pauses rnünden die Thüren, Zugänge und
alle Lebensadern des inneren Getriebes. Der
mächtige Rachelofen verspricht eine trauliche
Wärme auch für den harten Winter, und
wenn erst die Lichter entzündet sind und
ihren Schein auch auf die zierliche Gallerte
im Oberstock werfen, auf die Teppiche, Ge-
mälde, Bilder und Mctallgefäße, die, gefällig
und doch iticht bunt, diesem Durchgangs-
raum den Charakter intimer Familiarität
geben, dann mögen die Stürme ums paus
brausen; sie können diesem innersten Winkel,
dem Perzen des Ganzen nichts anhaben.
Von hier aus orientiert man sich auch
am leichtesten über den Grundplan des
zz. Landsitz Berlepsch. Thüre vom Wohnzimmer
zum Musikzimmer, tu Rüsternholz, Einlage in kankas. Eibe,
ausgesührt von L. Ehrengut, München.
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