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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 52.1901-1902

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7007#0065

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Dom Büchermarkt.

Demnach ist von nun an die Vertragsfreiheit
aufgehoben und Lehrmeister, Vater oder Vormund
des Lehrlings und der Lehrling find an die von der
Handwerkskammer festgesetzte Dauer der Lehrzeit ge-
bunden. Die Vereinbarung einer anderen Lehrzeit
ist zivilrechtlich ungiltig. Nachlaß an der Lehrzeit
kann in Zukunft nur mehr die Handwerkskammer
gewähren, nicht der Lehrmeister, solche Entbindung
wird die Handwerkskammer nur dann bewilligen,
wenn der betreffende Lehrling sich in der Schule
oder Werkstatt durch Fleiß und Thätigkeit hervorthut
oder bei Lehrlingsarbeiten-Ausstellungen oder anderen
Gelegenheiten durch Fleiß und Tüchtigkeit sich aus-
zeichnet, der Lehrherr eine solche Begünstigung be-
antragt, der Ausschuß für das Lehrlingswesen sie
begutachtet und der Lehrling sich der Gesellenprüfung
unterzieht.

(Unsere Kikder.

en nicht illustrierbaren Text zu Or. chalms
Aufsatz über Dilettantismus begleiten
Zierleisten und Friese, die (mit der Aus-
nahme auf 5. 33) alle von demselben
Aünstler, T. Schmidt-chelmbrechts,
herrühren. Einfachheit der Aomposition, Klarheit
der Zeichnung, dazu hin und wieder ein Stückchen
deutschen chumors, das sind wohl die wesentlichsten Vor-
züge von Schmidt-chelmbrechts' dekorativen Arbeiten.
Nicht leicht werden sich Schneelandschaften mit so
wenig Mitteln — nur in drei glatten Tönen - - und
doch so charakteristisch darstellen lassen wie in den
drei Friesen sauf S. 36, 37 und 4(0), und in Bezug
aus Sauberkeit und Sicherheit des zeichnerischen Vor-
trags unterscheidet sich Schmidt-Pelmbrechts sehr vor-
teilhaft von manchem vielbelobten und beweih-
räucherten Kollegen.

8^ u. 82. Entwürfe zur Ausschmückung schmaler Aussteckkäurme,
von E. Riegel, München, (lvirkl. Größe.) Material: Schildxat
für die Kämme, Gold und Steine für die Ausschmückung.

Den Riegelschen Arbeiten, meistens noch unaus-
geführte Entwürfe für Metallgegenstände, lassen wir
noch eine Reihe metallenen Kleingeräts, besonders
Lichtgerät, das keiner weiteren Erklärung bedarf, folgen.
Den Schluß der Abbildungen macht ein kfausaltär-
chen von Kästner, dessen figürlicher Teil unschwer
den Meister des von der Präger Kunstgewerbeschule
zur pariser Ausstellung gesaitdten Altars (f. letzten
Jahrgang S. (36 u. (37) erkennen läßt, wenngleich
die Arbeit einige Zahre vor dem wesentlich größeren
Altar entstanden ist.

(Vom (Küehermarßk.

tYVU>elm Zenker: Lehrbuch der Phorochromie

(Braunschweig (flOO, Vieweg dc 5ohn). Das
von Prof. Vr. Schwalbe herausgegebene Werk ist
im wesentlichen eine Neuauflage des 1(868 im Selbst-
verlag Zenkers erschienenen Lehrbuches und hat als
Ergänzung einen Lebenslauf Zenkers und einen
kurzen Überblick über die neueren Forschungen auf
diesem Gebiete erhalten. Als Zenker seine Theorie
aufstellte, war durch die Arbeiten Seebecks, cherschels,
Becquerels, Niepces und poitevins folgende experi-
mentelle Basis gewonnen:

(. Das Thlorsilber, besonders Silberchlorür,
nimmt die identischen Farben der darauf
wirkenden Lichtstrahlen an, ebenso verhält
sich Bromsilber; während Zodsilber die kom-
plementären Farben liefert.

2. Dem Silberchlorür können durch geeignete
Verfahren (Sensibilisierung) besonders günstige
Eigenschaften bezüglich Farbenwiedergabe er-
teilt werden.

3. Die Bilder können nicht fixiert werden und
verlieren ihre Farben im Tageslicht nach
kurzer Zeit.

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