DOI Heft:
Chronik des Bayerischen Kunstgewerbevereins
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7007#0072
f
Ehronik des Bayer. Kunstgewerbevereins.
Der uns're Seele packt und fesselt,
Der sie in weite Fernen führt,
wo alles Irdische entschwindet,
It>o uns die Ewigkeit berührt.
So wahr und tief wie Ehristi Wort
Erweist sich hier des Meisters Kunst;
Man merkt's: er ist von Gottes Gnaden —
vom Simmel ward ihm hohe Gunst. —
So lang die christliche Gemeinde
Den Schöpfer preist mit frommem Sang,
So oft in fernen, späten Zeiten
vom Turm ertönt der Glocken Klang,
So lang und oft wird man gedenken
Des Künstlers, der voll Freudigkeit
Die Kirche schuf als hehres Gleichnis
Der kommenden Glückseligkeit.
(Zu den Brückenentwürfen:)
Sie sind erdacht von uns'rem Freunde,
Der leider von uns scheiden wird,
Weil von der Kunst zum Unverstände
Noch immer keine Brücke führt.
(Zum ersten Kohleninselprojekt:)
Die Kohleninsel — dieses Kleinod
Im ausgedehnten Säusermeer —
Erschauen wir im neuen Schmucke
Und seh'n, wie fein 's geworden wär!
Betrübt gedenken wir des Liedes —
Es fällt uns unwillkürlich ein —:
„Ls wäre gar so schön gewesen,
„Doch ach — es hat nicht sollen sein!"
(Aus dem Schlußwort:)
Wer München liebt, empfindet's bitter,
Daß man die Besten ziehen läßt.
Monachia! bfür' unser Warnen!
Und halte Deine Meister f e st I
Die Anserwählten — Großen — Starken,
Durch die der Schöpfungs-Bdem weht,
Sind selten wie die Edelsteine
Und überall nur dünn gesät I
Jm weiteren Verlauf des Abends sprach Ge-
meindebevollmächtigter Justizrat vr. Dürck die
Soffuung auf eine Wiederkehr Fischers aus —
Professor Gabriel v. Seidl brachte der Nachbar-
stadt Stuttgart sein löoch dar — und Pyrotechniker
Weiffenbach dankte im Namen der protestan-
tischen Kirchengemeinde in Schwabing dem Er-
bauer der Erlöserkirche. Als endlich Rat Jos.
v. S ch m a e d e l dem Gefeierten eine von dessen
Freunden und Verehrern Unterzeichnete Adresse
überreichte, war Mitternacht längst vorüber. Wann
die Letzten sich von der Stätte der Gemütlichkeit
trennten, meldet Klio nicht.
N-t. Bausaltärchen. Entwurf von Prof.J.Kästner,
geschnitzt von Kamensky, Knnstgewerbeschule zu
Prag. Erworben vom Fürsten Franz Auersperg
für die Kapelle des Schlosses Schlab bei Taslau.
(Söhe des Ganzen (,80 m.)
verantw. Heb.: prof. €. Gmelin. — Herausgegeben vom Bayer. Aunstgewerbeverein. — Druck und Verlag von H. Dldenbourg, München.
Ehronik des Bayer. Kunstgewerbevereins.
Der uns're Seele packt und fesselt,
Der sie in weite Fernen führt,
wo alles Irdische entschwindet,
It>o uns die Ewigkeit berührt.
So wahr und tief wie Ehristi Wort
Erweist sich hier des Meisters Kunst;
Man merkt's: er ist von Gottes Gnaden —
vom Simmel ward ihm hohe Gunst. —
So lang die christliche Gemeinde
Den Schöpfer preist mit frommem Sang,
So oft in fernen, späten Zeiten
vom Turm ertönt der Glocken Klang,
So lang und oft wird man gedenken
Des Künstlers, der voll Freudigkeit
Die Kirche schuf als hehres Gleichnis
Der kommenden Glückseligkeit.
(Zu den Brückenentwürfen:)
Sie sind erdacht von uns'rem Freunde,
Der leider von uns scheiden wird,
Weil von der Kunst zum Unverstände
Noch immer keine Brücke führt.
(Zum ersten Kohleninselprojekt:)
Die Kohleninsel — dieses Kleinod
Im ausgedehnten Säusermeer —
Erschauen wir im neuen Schmucke
Und seh'n, wie fein 's geworden wär!
Betrübt gedenken wir des Liedes —
Es fällt uns unwillkürlich ein —:
„Ls wäre gar so schön gewesen,
„Doch ach — es hat nicht sollen sein!"
(Aus dem Schlußwort:)
Wer München liebt, empfindet's bitter,
Daß man die Besten ziehen läßt.
Monachia! bfür' unser Warnen!
Und halte Deine Meister f e st I
Die Anserwählten — Großen — Starken,
Durch die der Schöpfungs-Bdem weht,
Sind selten wie die Edelsteine
Und überall nur dünn gesät I
Jm weiteren Verlauf des Abends sprach Ge-
meindebevollmächtigter Justizrat vr. Dürck die
Soffuung auf eine Wiederkehr Fischers aus —
Professor Gabriel v. Seidl brachte der Nachbar-
stadt Stuttgart sein löoch dar — und Pyrotechniker
Weiffenbach dankte im Namen der protestan-
tischen Kirchengemeinde in Schwabing dem Er-
bauer der Erlöserkirche. Als endlich Rat Jos.
v. S ch m a e d e l dem Gefeierten eine von dessen
Freunden und Verehrern Unterzeichnete Adresse
überreichte, war Mitternacht längst vorüber. Wann
die Letzten sich von der Stätte der Gemütlichkeit
trennten, meldet Klio nicht.
N-t. Bausaltärchen. Entwurf von Prof.J.Kästner,
geschnitzt von Kamensky, Knnstgewerbeschule zu
Prag. Erworben vom Fürsten Franz Auersperg
für die Kapelle des Schlosses Schlab bei Taslau.
(Söhe des Ganzen (,80 m.)
verantw. Heb.: prof. €. Gmelin. — Herausgegeben vom Bayer. Aunstgewerbeverein. — Druck und Verlag von H. Dldenbourg, München.