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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 52.1901-1902

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Vom Büchermarkt
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Dom Büchermarkt.

in Aachener Patrizierhaus des 18. Jahr-
hunderts. perausgegeben von Professor Dr.
211. Schund. ^ Lichtdrucktafeln nebst erläuternden:
Text. — Stuttgart, Jul. poffmaun, 1900. Preis
^O 211.

An Veröffentlichungen der Prachtbauten des Rokoko
ist kein Ulangel; Kirchen und Schlösser sind schon so
zahlreich und vielfach schon so ins Einzelne gehend
photographiert und damit der Fachwelt zugänglicher
gemacht worden, daß auf diesen: Gebiet nur wenig
mehr zu thun übrig bleibt. 21m von der bürger-
lichen Wohnung des f8. Jahrhunderts — wenigstens
für das Gebiet einer einzelnen Stadt — Kunde zu
geben, wurde in: letzte:: Sommer in 211ünchen eine
kleine aber gewählte Ausstellung veranstaltet; und
ähnlich will auch das vorliegende Werk dazu bei-
tragen, die offenkundige Lücke schließen zu Helsen.
Das ist um so verdienstlicher, weil einerseits das
Bedürfnis nach Studienmaterial für bürgerliche Woh
uungen gewachsen ist und weil gerade die älteren
Beispiele dieser Art weit mehr der Beseitigung aus
gesetzt sind als die in festen pänden befindlichen
Schlösser. Auch das in oben genannten: Werk be-
handelte Wohnhaus, das der Aachener Bürgermeister
Johann von Wespien (geb. 1687, fi 1759) sich durch
den Aachener Architekten Joh. Jos. Touven (1701
bis 1763) errichten ließ, ist diesen: Schicksal ver-
fallen. Die Schätze des pauses kamen in: perbst
1901 unter den pammer, wobei das Germanische
2Uuseun: das Gobelinzimmer des Erdgeschosses um
den Preis von 57 000 211. erwarb; andere Teile
gingen nach Frankfurt a, 211., Berlin, Amsterdam,
Köln (Kunstgewerbemuseum). Da war es eine Art
Rettung, daß der Perausgeber es unternahm, unter
Beihilfe eines Schülers, photographische Aufnahmen
zu inachen und so der Nachwelt eine getreue Schil-
derung des pauses zu hinterlassen. 211an darf
sich nun allerdings nicht vorstellen, hier lauter ein-
fache Sachen zu finden; in: Gegenteil deutet schon
die Bezeichnung „Patrizierhaus" darauf hin, daß
man es da nicht mit einfachen, hausbackenen Dingen
zu thun hat. Und so bringt denn diese Samnllung
prächtige Gitter, Stuccaturen, Schnitzereien, Gobelins,
Wandfüllungen, Kamine ::. s. w., die manchen: Schloß
zum Schmuck gereichen würden. Die Zeit ist freilich
vorüber, da man in bequemem „Nachempfinden"
Rokokovorbilder in die Wohnungen der Gegenwart
verpflanzte und ihnen mühsam ein Treibhaus-Schein-
leben verschaffte; aber wer es ernst niinmt mit den:
Studiun: und in die Tiefe dringt, den: vertrauen
auch diese Blätter manches Geheimnis an von: Zu-
sammenwirken praktisch-technischer Erfordernisse mit
künstlerischen: Empfinden. 6.


\23. Ausführungsmodell für den Brunnen in Meißeuburg a. S.,
von f Emil Mittler.

Kud. v. Tarisch, Beispiele künstlerischer Schrift,
mit Driginalbeiträgen von 22 verschiedenen
Künstlern. ^0 Blätter. Verlag von Ant. Schroll,
Wien. Preis 7 211.

Vor längerer Zeit wurde in diesen Blättern
Rud. v. Larischs Schrift „Uber Zierschriften in:
Dienste der Kunst" besprochen (1900, S. 19^); die
mit dieser Brientierungsarbeit gegebene Anregung
ist auf fruchtbare:: Boden gefallen, dessen Erträgnis
die jetzt vorliegende Sammlung bildet. Unter anderen
sind darin vertreten (D. Eckmann, Walter Trane,
Btto Pupp, 211. Lechter, Alph. Ulucha, Jos. Blbrich
u. s. w.; einer der Berufensten auf diesen: Gebiete
- Peter Behrens — fehlt leider. Die Samnllung
enthält neben einigen: affektiert Gesuchten, was in
einigen Fällen bis zur vollständigen Unleserlichkeit
führte (T. Fischl-Wien), viel Gesundes und Vorbild-
liches, wozu namentlich die Schriftproben von Walther
Trane, G. Eckmann, O. Pupp, Gust. Lemmen,
Alfr. Roller, Theo van Ryffelberghe, Beruh. IVenig
zu rechnen sind. N.

eurer« Pflanzenbilder; II. Serie, Pest 1 u. 2
(Pest ll u. 12 der ganzen Folge). Das Pest
mit je 10 Blättern. Preis je 1 211. Verlag: Gerh.
Kühtmann, Dresden.

Im Gegensatz zu den bisherigen „pflanzeu-
bildern" läßt Uleurer in diesen peften die perspek-
tivisch - naturalistischen Darstellungen verschiedener
Pflanzen überwiegen, wodurch der Tharakter der

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