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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 52.1901-1902

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Schulze, Otto: Leonhard Hellmuth: einige Worte zu seinem Schaffen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7007#0299

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Seouljarl) Hellmuth.

449 — 452.

Knüpfteppiche, nach Entwürfen von Leonh. Hellmuth, Ansbach,
ausgeführt von H. van Bruck Löhne, Arefeld.

44Y. Grund hell- und dunkelblaugrau, Ornament gelb mit schwarzen Umrissen.
450. Grund dunkelblaugrün, Blätter und Stile grün, Blumen gelb.

45p Grund taubenblau, Zeichnung hell- und dunkelgrün, orange und gelb.

452. Grund hell- und dunkelgrün, Ornament rot mit gelblichgrairen Umrissen.

Muster geschützt, (’/is—’/is der wirkl. Gr.)

güterten Ökonomen auf die XUclt tarn.
Sd)on früh regte sich in ihn: eine große
Liebe zu zeichnerischer Bethätigung, der er
die Treue hielt. XTCit \5 Jahren bezog er
die Kunstgewerbeschule zu Akünchen und
nrit ly fahren bereits bestand er mit gutein
Erfolge die Lehramtsprüfung für Zeichnen
und Modellieren, uitd wurde sofort der
Realschule zu Ansbach als Assistent zu
geteilt. Von f88l bis f88^ war er Gym-
nasialzcichenlehrer in Zweibrücken, von
188^ bis f89l Reallehrer für Zeichnen an
der Kgl. Realschule zu Weißenburg a. S.
Seit l8stl wirkt Leonhard Hellmuth als
Kgl. Reallehrer in Ansbach.

Vielen unserer Leser, nainentlich auch
den älteren dürfte Hellmuth durch seine rege
Mitarbeit mit Entwürfen für die an-
gesehensten Kunstgewerbe-Zeitschriften ein
guter Bekannter sein. Sein eigentlichstes
Gebiet ist das Flachmuster und die freiere
Ornamentik, soweit sie für geschmiedete
und gegossene Metallarbeiten in Frage
kommt. Zahllose Muster schuf unser Künstler
für Gewebe, Teppiche, Stickereien, Tapeten;
dann entwarf er eine grille des besten Buch-
schmuckes an Leisten, Vignetten, Zieralpha-
beten u. dergl., die durch unsere großen
Schriftgießereien über die ganze Welt ver-
breitet wurden und dadurch Hellmuth sehr
bekannt machten. Auszeichnungen wurden
ihm zu teil f887 in 'Karlsruhe, j882 in
Nürnberg, X888 in München; f896 wurde
er als Preisrichter für die Gruppe „Gra-
phische und vervielfältigende Künste" der
„Bayerischen Landesausstellung zu Nürn
berg" berufen.

Zn letzter Zeit errang Hellmuth einen
schönen Erfolg mit seinem Vorlagenwerke:
„Moderne Pflanzenornamente" (im Verlage
von Seemann Sc Tie. in Leipzig), 28 farbige
Tafeln in Mappe, das durch ministerielle
Erlasse den Schulen empfohlen worden ist.
Es sind bekannte Blumen und Pflanzen
aus Feld und Garten in Flachmuster-
darstellung mit drei bis vier Farben ohne
Konturierung, ähnlich jenen prächtigen
Blättern, die Godron vor mehreren Zähren
herausbrachte. Die hellmuthfchen Vor
lagen dürften namentlich den neueren Be-
strebungen, „mit dem Pinsel flächig zu
zeichnen", sehr nützlich sein können. — Die
hier vorliegenden Entwürfe geben uns ein

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