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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 52.1901-1902

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Zur Wiederherstellung des Heidelberger Schlosses
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https://doi.org/10.11588/diglit.7007#0301

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Zur Wiederherstellung des Heidelberger Schlosses.

455 u. 456.

Billardzimmer von ©tto
Schnartz, München.

J-Camlb'df. chm

Im Gffizierskastno des
2. Schief. Gren.-Reg. Nr. ; l
in Breslau.

Und da kommt Albrecht Haupts Schrift
„Zur Baugeschichte des Heidelberger Schlosses"
gerade im richtigen Augenblick. Der Verfasser, der
unseren Lesern durch seine geistreichen Aufsätze über
die moderne Bewegung kein Fremder ist, behandelt
die ganze Schloßfrage vom rein künstlerisch-sachlichen
Standpunkt, indem er sich durchaus auf den Boden
der Thatsachen stellt. Auf Grund des thatsächlichen
Zustandes des Schlosses gelangt er zu dem Schluß,
„daß man doch dahin kommen wird, die Perstellung
einer durchgängigen Bedachung der Ruinen über kurz
oder laug zu verwirklichen. Die Überzeugung wird
am Ende siegen, „daß die alte Poesie und malerische
Erscheinung des Gebäudes jetzt schon unwiederbring-
lich verloren ist", u. a. „durch die Ulaßregeln zun:
Schutze des Gebäudes im Innern. Endlose Pflaster-,
Asphalt- und Eementflächen entsetzen heute das Auge
an der Stelle des früheren herrlichen Pflanzenwuchses

1) Neue Forschungsergebnisse über die Heidelberger Renais.
sancebauten. Frankfurt a. M., Heinr. Aeller. zy02.

2) Gedankenspäne zur neuen Bewegung; Iahrg. ;goo,
S. 20s, Jahrg. ;g02, S. Z34.

im Pose und im Innern." — — „Was man für
die Zukunft fürchtet, ist schon heute auf das Em-
pfindlichste eingetreten. — Daß die Ruinen selber
trotzdem allntählich mehr und mehr zerfallen, ist
nicht wegzuläugnen. So wird schließlich die An-
schauung den Sieg davontragen, daß nur ein Unter
dachbringen und perstellen Bürgschaft für dauernde
Erhaltung leiste." — — „So sehr man sich auch,
und mit Recht, gegen den Verlust eines der herr-
lichsten Bilder in Deutschlands Gauen sträubt, so
leidenschaftliche Lchmerzensrufe diesen Untergang be-
klagen — dieser Untergang ist eben bereits zur That-
sache geworden." — — „So lebhaft die Erhaltung
des alten, wunderschönen, früheren Bildes zu wünschen
wäre, es bedarf nur eines Besuches dort, um einzu-
sehen, daß dieses Bild nicht nur vernichtet ist, son-
dern auch niemals wieder erscheinen wird, es fei
denn, daß die perrlichkeit des Deutschen Reiches
selber einst wieder in Trümmer fiele, daß schwere
Not künftiger Tage das Vaterland in einen Zu-
stand des Rückganges brächte, daß auch aus peidel-
berg wieder die kleine, verarmte Landstadt würde,
die sie einst war, die nichts mehr thun könnte für


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