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Die Kunde — 4.1936

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Nr. 1
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Schroller, Hermann: Ein Landheim treibt Vorgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.61686#0017

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Gemeinsames Mitteilungsblatt
der Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichte Nordwestdeutschlands
und der
Arbeitsgemeinschaft für die Volkskunde Niedersachsens

Jg. 4. Hannover, im Januar/Hartung 1936 Nr. 1

Ein Landheim treibt Vorgeschichte.
Von vr. H. Schroller und Or. Wagner.
I. Die Aufgaben des Landheims.
Der Nationalsozialismus verlangt von den Schulen eine innerliche,
vertiefte Eeschichts- und Heimatbetrachtung, die in besonderem Maße
die ewigen Kräfte von Volkstum und Boden berücksichtigen soll. Für
die Durchführung dieser Aufgabe ist Anschauung und eigenes Erleben
in hohem Maße erforderlich. Beide Momente bedingen, daß die Stadt-
schule in dieser Hinsicht der Landschule gegenüber stark benachteiligt ist,
weil sie das Heranführen der Jugend an die Stätten und Denkmäler
der Heimat nur unter verhältnismäßig großen Schwierigkeiten zu er-
reichen vermag. Auch ist es damit nicht getan, daß unter sachkundiger
Führung bedeutsame Stätten aufgesucht werden, denn die Geschichte im
weitesten Sinne ist nicht an einzelne hervorragende Oertlichkeiten ge-
bunden, sondern vollzieht sich allenthalben im Lande. Allerdings sind
die Quellen häufig verschüttet und müssen erst durch mühevolle Klein-
arbeit in Archiven, Museen, in der Landschaft und auf den Höfen
wieder aufgedeckt werden. Dann aber wird man überrascht sein über
die Fülle von Material, das sich in vorgeschichtlicher, geschichtlicher, sied-
lungs- und volkskundlicher Hinsicht, aber auch in bezug auf die Geologie,
Bodenkunde, Botanik und Zoologie schon bei Durcharbeitung der klein-
sten politischen Einheit, nämlich der Gemarkung, ergibt. Aus der Zu-
sammenschau der Ergebnisse auf all den genannten Gebieten erwächst
dann von selbst die Geschichte der Gemarkung. Der Bearbeiter erhält
einen tiefen Einblick in die unlösbare Verbundenheit zwischen Scholle
und Mensch und erlebt die Begriffe Geschichte und Heimat.

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