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Die Kunde — 4.1936

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Nr. 2
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von Bippen, Luise: Kohlenmeiler zwischen Deister und Süntel
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Schroller, Hermann: Ueber das Vorkommen von Steingeräten in der Metallzeit: (Gleichzeitig ein Beitrag zum Donarkult)
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https://doi.org/10.11588/diglit.61686#0051

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und Rauch, aber er behauptet, die Luft sei gesund und glaubt, daß er
selbst 100 Jahre alt werde.
An dem anschaulichen Bilde der Gewinnung von Holzkohle durch
einen unserer volkstümlichen Berufsstände, den Köhler, kann man sich
vorstellen, wie die großen Steinkohlenlager im Schoße der Erde ent-
standen sind: Die gewaltigen Wälder versanken, Erdmassen lagerten
sich darüber und schlossen das Holz luftdicht ab; durch den hohen Druck
der Lagermassen entstand die für die Selbstentzündung nötige Wärme
und dadurch der Verkohlungsprozeß des Holzes. —
Marburg a/Lahn. Luise von Bippen.

Ueber das Vorkommen von SteingeräLen in der Metallzeit
(Gleichzeitig ein Beitrag zum Donarkult).
Verschiedentlich findet man in der Literatur die Ansicht aus-
gesprochen, daß gewisse Formen von Steingeräten metallzeitlich sein
müßten, doch sind mir aus Nordwestdeutschland sichere Beobachtungen
zu dieser Frage nicht bekannt, und ich möchte daher kurz über eine
hierher gehörige Fundgruppe berichten.
Unter den durchbohrten Steingeräten gibt es einen Typ, den man
wegen seiner Form nackengebogene Axt nennt. Diese Axt
zeichnet sich häufig durch ein sehr enges Stielloch und durch eine solch
geringe Größe aus, daß ihre Verwendung als Werkgerät oder Waffe
ausgeschlossen erscheint. Sie kommt in sehr elegant gestalteten Stücken
vor, die an eine Beeinflussung durch Metallvorbilder denken lassen
(Abb. 1), doch treten auch ganz plumpe Formen auf, bei denen man
aber deutlich den nach hinten gebogenen Nacken (d. h. den über dem
Stielloch gelegenen Teil) erkennen kann (Taf. 6). Die Axt häuft sich
in besonderer Weise — etwa 60 Stück — im südlichen Oldenburg und
in den angrenzenden Teilen des Regierungsbezirks Osnabrück, liegt
aber auch aus dem übrigen Nordwestdeutschland vor. In meiner
„Südoldenburgischen Vorgeschichte"^) habe ich bereits die Vermutung
ausgesprochen, daß es sich um eine metallzeitliche Erscheinung handele
und bin jetzt in der Lage, diese Ansicht zu bestätigen. Im Staatlichen
Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin fand ich nämlich unter
Nr. I. 580 eine Urne von Döthen (Kr. Osnabrück), Flur Rindsberger
Heide (Taf. 6,1), in der die abgebildete Steinaxt II. 184 (Taf. 6,2)
gelegen hatte. Die annähernd 50 em hohe Urne ist wegen der doppel-
konischen Gestalt, dem eingezogenen Halse und dem abgesetzten Fußteil
an den Beginn der älteren Eisenzeit oder frühestens
i) 500 Jahre Stadt Cloppenburg. 1935. Darin Or. H. Schroller:
Südoldenburgische Vorgeschichte, Seite 118—136 mit 9 Tafeln. Die 2. Aufl.
erscheint demnächst mit erweitertem Text und Abbildungsmaterial.

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