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Die Kunde — 4.1936

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Nr. 5
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Denkmalpflegekurs in Aurich
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https://doi.org/10.11588/diglit.61686#0130

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Denkmalpflegerkurs in Aurich.
In der Zeit vom 5.—7. Mai fand in Aurich ein Schulungskurs für
urgeschichtliche Denkmalpflege statt, der sich der besonderen Förderung
des Herrn Regierungs-Präsidenten und der Stadt erfreute, die den
Vortragssaal der Stadt. Mittelschule unentgeltlich zur Verfügung ge-
stellt hatte. Der Kurs war der erste seiner Art in Niedersachsen. Er
hatte nicht nur die Aufgabe, vorgeschichtliches Wissen zu vermitteln,
sondern er erstrebte darüber hinaus die Ausbildung einer beschränkten
Anzahl von Kräften für eine sinngemäße Denkmalpflege. Um eine
gründliche Schulung zu ermöglichen, wurden von jedem Kreis nur etwa
4 Vertreter — fast ausschließlich Lehrer — entsandt; zugezogen war
weiterhin der Gau 19 des Reichsarbeitsdienstes, der mit zwei Arbeits-
führern, den Abteilungsführern mehrerer Abteilungen und den Unter-
richtssachbearbeitern des Gaues und mehrerer Gruppen erschienen war.
In Vertretung des Herrn Regierungspräsidenten nahmen die Herren
Oberregierungsrat vr. Eggeling und Regierungsrat vr. Görlich teil.
Es wurden folgende Vorträge gehalten:
Dienstag, den 5. Mai:
10,00—12,00 Uhr: vr. Schroller: Ueberblick über die bisherigen
Ergebnisse der Vorgeschichtsforschung in Niedersachsen.
18,00—16,00 Uhr: Prof. Vr. Jacob-Friesen: Was ist und will die
Vorgeschichtsforschung.
16,18—17,18 Uhr: Oberstudienrat vr. Nitzschke: Ausgrabungsgesetz
und Naturdenkmalschutzgesetz.
17.30— 18,00 Uhr: Aussprache über den ersten Tag.
Mittwoch, den 6. Mai:
9,00—10,18 Uhr: vr. Schroller: Die Marschen und Moore in
ihrer Bedeutung für die Vorgeschichte.
10.30— 12,00 Uhr: Prof. vr. Jacob-Friesen: Wie erkennen wir
vorgeschichtliche Funde aus Stein. Technik der Steinwerkzeuge
und Naturspiele.
18,00—16,00 Uhr: Vr. Schroller: Zeitbestimmung der Tonscherben
(Scherbenkunde).
16,16—17,30 Uhr: Prof. vr. Jacob-Friesen: Bergung der Funde,
Festlegung der Fundstätten und Fundumstände, Lagerung im
Erdboden oder im Moore. Anfertigung von Fundberichten,
Aufnahme und Inventarisierung der festen Denkmale (Hügel-
gräber, Warfen, Wallanlagen usw.) Die Bedeutung gemein-
samer Arbeit (Vertrauensmann und Pfleger), Landesarchiv.
Einfache Vermessungsarbeiten.
17,48—18,30 Uhr: Vorlage einiger neuerer Funde und Mitteilung
von Beobachtungen durch Kursusteilnehmer; Aussprache über
den 2. Tag.
20,00 Uhr: Geselliges Beisammensein.

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