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Die Kunde — 4.1936

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Nr. 10
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Uenze, Otto: Neue Grabungen in der Grafschaft Bentheim und im Emslande
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Gummel, Hans: Das Modell der Hüvener Mühle im Museum der Stadt Osnabrück
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https://doi.org/10.11588/diglit.61686#0228

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Fläche der Kreisgraben einwandfrei festgestellt werden konnte
(Taf. 45,1). Er war nur 5—10 cm eingetieft und 25 cm breit im
Gegensatz zu dem oblongen Grabe, wo er etwa 1 m Breite und 50 cm
Tiefe hatte. Nach diesen Darlegungen ist verständlich, daß die Eraban-
lage sich oberflächlich nur wenig abhob und uns zweifelhaft erschien.
Die gefundene Urne, ein hoher geschwungener Doppelkonus, ist wie die
Scherben des oblongen Hügels in den Übergang von der Bronze- zur
Eisenzeit zu setzen, (siehe ähnliche Urne bei van Eiffen, a. a. O. 2. Teil,
Taf. 29. Urne 2.)
Abschließend muß zusammengefaßt werden, daß die Tätigkeit der
Provinzialstelle für Urgeschichte in der Grafschaft Bentheim und im
Emslande nicht nur schwebende Fragen hat klären können, sondern
vor allem, daß neue Anregungen gewonnen wurden und jetzt neue
Ziele gesteckt werden können, die zur Erforschung der Heimat erheblich
beitragen werden. Und hier ragt vor allem die Frage um die Sied-
lungen bei den Hünensteinen von Mehringen heraus, deren Klärung
durch weitere Grabungen beabsichtigt ist.
Hannover. vr. O. Uenz e.

Das Modell der Hüvener Mühle im Museum der Stadt Osnabrück.
Das vor einiger Zeit ins städtische Museum gelangte Modell der
Hüvener Mühle hat kürzlich einen Glasschrank erhalten und ist dadurch
jetzt der Öffentlichkeit zur Besichtigung zugänglich (Taf. 46).
Die Mühle von Hüven auf dem Hümmling ist so baufällig gewor-
den, daß ihre Instandsetzung wegen der dazu erforderlichen sehr hohen
Kosten leider nicht möglich war. Damit dieses bedeutende Kultur-
denkmal nun wenigstens in getreuer Nachbildung späteren Geschlechtern
überliefert wird, hat die hiesige Regierung durch den Bildhauer
Allöder in Badbergen ein Modell der Mühle im Maßstab 1 : 20
anfertigen lassen und dankenswerterweise unserem Museum als Ge-
schenk überwiesen. Bei dem Modell sind die von Dipl.-Jng. Speckter
aufgenommenen Pläne ausgestellt, die bei seiner Herstellung als
Grundlage dienten. Das Modell gestattet Einblick in das Innere; es
gibt alle Einzelheiten so genau wieder, daß es als Meisterwerk be-
zeichnet werden darf. Da es außerdem in seiner ganzen Art sehr ge-
fällig wirkt, ist es eine sehr wertvolle Bereicherung unseres Museums.
Leider konnte es hier wegen des immer drückender werdenden Raum-
mangels nicht in der Volkskunde-Abteilung aufgestellt werden, wo es
hingehört. Es steht jetzt notgedrungen im Vorraum des Hauptge-
schosses, der sonst mit dem Wurzelstock des Siegelbaumes und dem
mächtigen Steinkohlenblock den Anfang der erdgeschichtlichen
Heimatsammlung bildet und in dem nun das an und für sich so an-
sprechende Mühlenmodell als Fremdkörper wirkt.

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