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Die Kunde — 4.1936

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Nr. 10
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Gummel, Hans: Das Modell der Hüvener Mühle im Museum der Stadt Osnabrück
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Peßler, Wilhelm: Das Bauernhaus der Landschaften Grafschaft Bentheim und Twenthe im Rahmen des niedersächsischen Kulturkreises
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https://doi.org/10.11588/diglit.61686#0229

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Die nachstehende Beschreibung des Modells stammt von seinem
Schöpfer, Bildhauer Allöder:
Die Mühle ist gleichzeitig Wind- und Wassermühle. Da aber
immer nur eine Antriebsart, nicht beide zur gleichen Zeit gebraucht
werden können, kann man den Windantrieb durch Teilung der großen
aufrechten Antriebswelle (König) ausschalten. Die Teilung geschieht
durch Anheben des oberen Wellenteiles, indem man den in die Höhe
des Mühlenumganges um die Welle gelegten Rahmen mit einem
Hebebaum aufhebt. Das Modell stellt diese Möglichkeit dar. Das
Ausschalten des Wasserantriebes wird durch Herausnahme von Zähnen
aus dem an der Wasserwelle auf den „König" wirkenden Antriebsrad
bewirkt.
Das Bremsen des Wasserrades geschieht durch Schließen der Was-
serschleuse vor dem Wasserrad, Die Bremsung der Bewegung der
Windflügel bewirkt die — um das im Kopf der Mühle befindliche
große Antriebsrad gelegte — hölzerne Bremse.
Die Mühle hat drei Mahlgänge. Das Modell zeigt einen seitlich
geöffneten Mahlgang. Durch die Öffnung sieht man die Steine. Dieser
Mahlgang ist eingeschaltet.
Der zweite Mahlgang (vorn links) ist geschloffen und ausgeschaltet.
Der dritte Mahlgang (vorn rechts) ist aufgemacht. Der obere
Mahlstein hängt im sogenannten Galgen. In diesem Galgen kann der
Stein seitlich weggeschwenkt werden, so daß beide Steine geschärft
werden können. Das Gehäuse dieses Mahlganges ist im Modell weg-
gelassen, ebenso die Antriebsachse mit dem Triebrad.
Damit man beliebig einen, zwei oder alle drei Mahlgänge ge-
brauchen kann, sind die Mahlgänge an- und abschaltbar. Das An-
und Abschalten geschieht durch An- und Abrücken der in den Mahl-
gängen senkrecht stehenden Antriebswellen mit den korbartigen An-
triebsrädern an das Hauptzahnrad, das am „König" befestigt ist.
Das An- und Abrücken der Antriebswellen ist durch Verrücken der
Balken, in die die Antriebswellenzapfen oben gelagert sind, möglich.
Die Lagerbalken werden durch nebengelegte Keile in der jeweiligen Lage
fcstgehalten. Das Modell zeigt dieseMöglichkeit amMahlgang vorn links.
Das Modell stellt den Zustand der Mühle im Jahre 1935 dar;
nur die damals schon verfallenen Flügel sind so ergänzt, wie sie mut-
maßlich gewesen sind.
Osnabrück. Or. Hans Eummel.
Das Bauernhaus der Landschaften Grafschaft Bentheim und Twenthe
im Rahmen des niedersächsischen Kulturkreises.
Die Grafschaft Bentheim und das holländische Gebiet der Twenthe
besitzen in landschaftlicher und kulturlicher Beziehung manche Ge-
meinsamkeiten. Namentlich hinsichtlich des Volkstums fallen

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