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Die Kunde — 4.1936

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Nr. 6
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Helmers, Menne: Giebelzierden und Wetterfahnen am volkstümlichen Wohnbau in Ostfriesland
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https://doi.org/10.11588/diglit.61686#0143

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Giebelzierden und Wetterfahnen am volkstümlichen Wohnbau in
Ostsriesland (Taf. 31 u. Abb. 1,1—15; Ist 1—5).
I.
Auf meinen Fahrten durch Ostfriesland, die ich im Interesse
meiner Arbeit über das ostfriesische Bauernhaus unternehmen mutzte,
war mir aufgefallen, daß die Bauernhäuser und Arbeiterwohnungen in
den verschiedenen Gegenden verschiedene Formen von Eiebelzierden
zeigten, daß diese an manchen Orten überhaupt fehlten u. dgl. mehr.
Daraus ergaben sich für mich folgende Fragen:
1. Welche Giebel- und Dachzierden gibt es in Oftfriesland?
2. Wie ist das Verbreitungsgebiet der einzelnen Zeichen?
3. Welchen Sinn haben oder hatten diese Zeichen?
II.
Um diese Fragen zu beantworten, unternahm ich kurz vor Ostern
d. I. erneut Reisen durch Oftfriesland, die mich durch alle Gegenden
führten. Im Wagen fuhr ich mit zwei Begleitern von Ort zu Ort,
immer mit offenen Augen die notwendigen Beobachtungen festhaltend.
Während ich die verschiedenen Formen zeichnerisch festhielt, wurden von
meinen Begleitern die Zahl der Zeichen festgestellt und in einer Liste
vermerkt.
Vom Stützpunkt Leer aus führte uns eine Fahrt durch das
Rheiderland an der Ems entlang und Lis tief in den Süden. Auf einer
kleineren Fahrt untersuchten wir verschiedene Orte des Overledinger-
landes südlich der Leda. Eine große Fahrt brachte uns Aufschluß über
den Osten Ostfrieslands. Aber Hesel, Wiesmoor ging es in die Witt-
munder Gegend und über Aurich wieder zurück nach Leer. Eine weitere
Fahrt über Neermoor, Oldersum, Riepe, Aurich führte uns in den
Westen, in den Krummhörn, Stützpunkt Groothusen. Von hier aus wurde
einmal der Krummhörn selber untersucht und die Gegend um Norden
bis nach Dornum. Auf der Rückreise nach Hamburg wurden die not-
wendigen Feststellungen in den restlichen Orten an der Ems und in
den Dörfern an der Strecke Hesel-Oldenburg gemacht.
Dies Untersuchungsergebnis aus allen Teilen Ostfrieslands
wurde nicht nur listenmätzig, sondern auch in Form einer Übersichts-
karte, die das Vorkommen der verschiedenen Zierden aufzeigt, fest-
gelegt und ergänzt durch Zeichnung der verschiedenen Formen in ihrer
unterschiedlichen Gestaltung.
III.
Zwei Formen von Giebelzierden konnten festgestellt werden, der
„Maljan" und der Eiebelspietz.
Der „Maljan" besteht aus einem Giebeldreieck mit senkrechtem
Brettchen (1,8). Das Dreieck, aus mehreren Querbrettern zusammen-

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