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KLEINE MITTEILUNGEN.
von netto 58000 M. zu bezeichnen. Durch diesen bedeuten-
den Betrag ist nun das Museum in den Stand gesetzt, sowohl
sofort eine Anzahl wertvoller und hervorragender Kunst-
gegenstände zu erwerben, wofür die etatsmäßigen Mittel
nicht ausgereicht hätten, als einen Rückhalt zu schaffen,
bei künftigen Angeboten. Als hervorragendste Erwerbungen
aus diesem Fonds sind zu bezeichnen der höchst interessante
Schrank aus dem Rathaus von Buxtehude vom Jahre 1544,
der als Möbel der Frührenaissance einzig dasteht, eine spät-
gotische Hochzeitstruhe aus Lüneburg, das erwähnte Medaillon
des Hans Kels, der kostbare japanische Wandschirm, ein
Meisterwerk moderner japanischer Stickkunst und anderes
mehr, worunter hervorzuheben: Delfter Faiencen, ein
Weiter giebt der Bericht Aufschlüsse über die Aufstellung
und sonstige Arbeiten im Museum. Die eigenartige Gruppe
des Museums, die der Gelegenheitsblätter hat sich auch im
verflossenen Jahr günstig weiter entwickelt: auch außerhalb
Hamburgs hat sie Gönner und Förderer gefunden. Der Be-
such der Sammlungen bezifferte sich auf 60584 Personen
(26414 Sonntags), das Lesezimmer auf 2075 Personen, die
1511 Bände benutzten. Ausgeliehen wurden 356 Bände und
602 Einzelblätter. Der Bericht ist wie gewöhnlich mit einer
Anzahl ganz vorzüglicher Abbildungen gedruckt. Dieselben
sind gleich hervorragend in Wiedergabe der Originale durch
Wilhelm Weimars Meisterhand, als durch die Reproduktion.
Eine Probe davon bieten die Abbildungen auf S. 13 und
Schrankfüllung. Althamburger Schnitzerei.
Schweizer Ofen und als sieber beglaubigte charakteristische
Proben Althamburger Holzschnitzerei vier Füllungen eines
Schrankes, von denen wir eine Probe in Abbildung geben.
Neben diesen hervorragenden Erwerbungen aus außerordent-
lichen Zuwendungen, sind die budgetmäßigen Mittel im Be-
trage von 20000 M. allen Abteilungen zu gute gekommen.
Wie immer giebt der Bericht über die wichtigeren Stücke
und Gruppen eingehende Auskunft. Dabei erfahren wir,
dassdie unvergleichliche Sammlung japanischer Bambuskörbe
nunmehr mit 200 auserlesenen Stücken ihren Abschluss ge-
funden hat. Die kleine Abhandlung über Herstellung, Ver-
wendung, Formen etc. dürfte vielen Museen, die Brinckmann
zu Nutz und Frommen seiner eigenen Sammlung mit
diesem Material reichlich versehen hat, von Wert sein.
S. 14, deren Wiedergabe wir der Güte der Hrn. Dir. Brinck-
mann verdanken.
Frankfurt a/M. — MitteldeutscJier Kunstgewerbeverein.
Nach dem Jahresbericht für das Geschäftsjahr 1891 zeigt
sich der Verein in recht erfreulicher Entwickelung. Die
Hauptthätigkeit desselben erstreckt sich, wie bekannt, wesent-
lich auf die Schule, deren Frequenz wiederum eine erhebliche
Zunahme, namentlich in der Fachschule zeigt. Die Bemü-
hungen des Vereins, für den durch die Ausdehnung der
Schulanstalt herbeigeführten Fehlbetrag in der Jahresrech-
nung durch eine Erhöhung des Staatszuschusses Deckung zu
schaffen, waren insofern von Erfolg gekrönt, als durch Ver-
fügung des Handelsministeriums vom 27. Juni der jährliche
Staatszuschuss von 20000 auf 24000 M. erhöht wurde. Aller-
KLEINE MITTEILUNGEN.
von netto 58000 M. zu bezeichnen. Durch diesen bedeuten-
den Betrag ist nun das Museum in den Stand gesetzt, sowohl
sofort eine Anzahl wertvoller und hervorragender Kunst-
gegenstände zu erwerben, wofür die etatsmäßigen Mittel
nicht ausgereicht hätten, als einen Rückhalt zu schaffen,
bei künftigen Angeboten. Als hervorragendste Erwerbungen
aus diesem Fonds sind zu bezeichnen der höchst interessante
Schrank aus dem Rathaus von Buxtehude vom Jahre 1544,
der als Möbel der Frührenaissance einzig dasteht, eine spät-
gotische Hochzeitstruhe aus Lüneburg, das erwähnte Medaillon
des Hans Kels, der kostbare japanische Wandschirm, ein
Meisterwerk moderner japanischer Stickkunst und anderes
mehr, worunter hervorzuheben: Delfter Faiencen, ein
Weiter giebt der Bericht Aufschlüsse über die Aufstellung
und sonstige Arbeiten im Museum. Die eigenartige Gruppe
des Museums, die der Gelegenheitsblätter hat sich auch im
verflossenen Jahr günstig weiter entwickelt: auch außerhalb
Hamburgs hat sie Gönner und Förderer gefunden. Der Be-
such der Sammlungen bezifferte sich auf 60584 Personen
(26414 Sonntags), das Lesezimmer auf 2075 Personen, die
1511 Bände benutzten. Ausgeliehen wurden 356 Bände und
602 Einzelblätter. Der Bericht ist wie gewöhnlich mit einer
Anzahl ganz vorzüglicher Abbildungen gedruckt. Dieselben
sind gleich hervorragend in Wiedergabe der Originale durch
Wilhelm Weimars Meisterhand, als durch die Reproduktion.
Eine Probe davon bieten die Abbildungen auf S. 13 und
Schrankfüllung. Althamburger Schnitzerei.
Schweizer Ofen und als sieber beglaubigte charakteristische
Proben Althamburger Holzschnitzerei vier Füllungen eines
Schrankes, von denen wir eine Probe in Abbildung geben.
Neben diesen hervorragenden Erwerbungen aus außerordent-
lichen Zuwendungen, sind die budgetmäßigen Mittel im Be-
trage von 20000 M. allen Abteilungen zu gute gekommen.
Wie immer giebt der Bericht über die wichtigeren Stücke
und Gruppen eingehende Auskunft. Dabei erfahren wir,
dassdie unvergleichliche Sammlung japanischer Bambuskörbe
nunmehr mit 200 auserlesenen Stücken ihren Abschluss ge-
funden hat. Die kleine Abhandlung über Herstellung, Ver-
wendung, Formen etc. dürfte vielen Museen, die Brinckmann
zu Nutz und Frommen seiner eigenen Sammlung mit
diesem Material reichlich versehen hat, von Wert sein.
S. 14, deren Wiedergabe wir der Güte der Hrn. Dir. Brinck-
mann verdanken.
Frankfurt a/M. — MitteldeutscJier Kunstgewerbeverein.
Nach dem Jahresbericht für das Geschäftsjahr 1891 zeigt
sich der Verein in recht erfreulicher Entwickelung. Die
Hauptthätigkeit desselben erstreckt sich, wie bekannt, wesent-
lich auf die Schule, deren Frequenz wiederum eine erhebliche
Zunahme, namentlich in der Fachschule zeigt. Die Bemü-
hungen des Vereins, für den durch die Ausdehnung der
Schulanstalt herbeigeführten Fehlbetrag in der Jahresrech-
nung durch eine Erhöhung des Staatszuschusses Deckung zu
schaffen, waren insofern von Erfolg gekrönt, als durch Ver-
fügung des Handelsministeriums vom 27. Juni der jährliche
Staatszuschuss von 20000 auf 24000 M. erhöht wurde. Aller-