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KLEINE MITTEILUNGEN.
niaterial und Werkzeuge, sowie für kunstgewerbliche
Gegenstände aller Art, über Alter und Herkunft kunstge-
werblicher Gegenstände in Privatbesitz, über Restaurirungs-
arbeiten u. s. w. beantwortet. Eine weitere Aufgabe war
die Veranstaltung temporärer Ausstellungen. Solche haben
in nicht geringer Zahl in Düsseldorf, namentlich in der Kunst-
halle stattgefunden. Weiter sind seit 1882 die Museen in
Aachen, Münster, Crefeld, Dortmund, Köln, Coblenz ent-
standen und Elberfeld in Begründung. Auf mehrere der-
selben hat der Central-Gewerbe-Verein anregend und för-
dernd eingewirkt. Periodische Fachausstellungen wurden
veranstaltet in Trier, Crefeld, Düsseldorf, Dortmund, Güters-
loh, Bielefeld, Elberfeld, Trier, Gerolstein, Detmold. Ruhrort,
Münster, Kreuznach, Bonn,
Witten, Ausstellung von Ge-
genständen der Schmuckin-
dustrie in Ober stein und Idar,
von Möbelbestand teilen in
Wiedenbrück, von Drechs-
lerarbeiten in Heimbach,
von Eisenarbeiten in Hamm
(Westf.), Barmen, Düssel-
dorf (gelegentlich der Lehr-
lingsarbeitenausstellung der
Schlosserinnung), eine kera-
mische Fachausstellung in .
Langerwehe, sowie Aus-
stellungen von Vorlagen-
werken in Bielefeld, Alten-
essen und Lemgo. Ferner
wurden im ersten Jahr-
zehnt des Bestehens 59
Wanderausstellungen abge-
halten und 226 Vorträge,
meist verbunden mit De-
monstrationen an kunstge-
werblichen Gegenständen
gehalten. Eine Zeitschrift
besteht seit 1883 unter dem
Titel „Westdeutsches Ge-
werbeblatt" und ist seit
1886 in Verbindung mit dem
Kunstgewerbeblatt. Die Bil-
dung von Lokalgewerbever-
einen und die Verbindung
von bestehenden gewerb-
lichen und verwandten Ver-
einen hat zu glänzenden
Resultaten geführt. Es sind
beim Abschlüsse des zehnten Jahres 52 Vereine mit mehr
als_ 16000_Mitgliedern Zweig vereine des Instituts geworden,
viele davon in sehr lebhaftem Verkehr mit dem Central-
Gewerbe-Verein, was schon daraus hervorgeht, dass an
diese Vereine 1322 Sendungen von Vorlagen und Museums-
gegenständen erfolgt sind. Als weitere Thätigkeit des Cen-
tral-Gewerbe-Vereins ist anzuführen: die Organisirung von
Hausindustrien, die Einführung vieler alter, vergessener
schmückender Techniken, die Errichtung der Anstalt für
Kunststickerei und Frauenerwerb. Dass die sämtlichen In-
stitute des Vereins der Benutzung für jedermann möglichst
zugänglich gemacht sind, davon geben die folgenden Zahlen
Zeugnis, Es wurden die Sammlungen von 101214 Personen
besucht, die Bibliothek und Vorbildeisamrulurjg -\on 33S&3
Abb. 9. Schablonenmuster von H. Sümner,
(aus Day, Nature in Ornament).
Personen benutzt, es wurden im Jahrzehnt an 7256 Personen
bezw. Zweigvereine 4675 Bibliothekswerke, 101282 Vorlagen-
blätter und 38522 Museumsgegenstände im Gesammtwerte
von 1045681, also mehr als einer Million Mark leihweise
abgegeben.
Berlin. In der Unterrichtsanstalt des königl. Kunstge-
werbemuseums tritt mit dem am 3. Oktober beginnenden
Schuljahr, zu welchem die Anmeldungen vom 26. September
ab zu erfolgen haben, eine Reihe wichtiger Veränderungen
in Kraft. Dieselben betreffen im wesentlichen die Fach-
klassen und zielen darauf ab, die Ausbildung der Schüler
in den kunstgewerblichen Einzelfächern vollständig abzu-
runden. Dies bezweckt auf der einen Seite der in er-
heblichem Umfang erwei-
terte, auf die Nachmittage
und Abende fallende Er-
gänzungsunterricht, an dem
die Schüler neben dem Be-
such der Tagesklasse teil-
zunehmen haben; auf der
anderen Seite aber soll den
Schülern die Möglichkeit
eines längeren Besuchs der
Dnterrichtsanstalt und mit
ihm einer wirklich ab-
schließenden Ausbildung
durch eine beträchtliche Er-
mäßigung des Schulgeldes
gewährt werden, das fortan
nur im ersten Jahre wie bis-
her 108 Mark beträgt, für
das zweite Schuljahr aber
sich auf 60 Mark, für das
dritte auf 30Mark ermäßigt,
wobei der Ergänzungsunter-
richt eingeschlossen ist. —
Über die gesamte Organi-
sation der Unterrichtanstalt,
die Einrichtungen und die
Aufgaben der verschiedenen
Klassen giebt ein soeben
erschienenes neues Pro-
gramm der Unterrichtsan-
stalt, das in der Kanzlei
derselben zu erhalten ist,
im Einzelnen Auskunft.
Im Kunstgewerbemu-
seum xu Berlin werden im
Winter drei Vortragscyclen
gehalten werden (Eintritt unentgeltlich): a) Kunst und
Kunstgewerbe in Berlin und Potsdam unter den Hohen-
zollern von Max Schmicl, Beginn am 11. Oktober; b) Über
Gartenkunst, Zierbrunnen, Denkmäler von Dr. Jaro Springer,
Beginn den 14 Oktober; c) Über die Plastik im Dienste
des Kunstgewerbes, von Dr. A. G. Meyer, Beginn am
20. Oktober.
AUSSTELLUNGEN.
St.- In Paris findet im November eine allgemeine Ausstel-
lung von Papp-Buchbinderarbeiten und Buchdecken im Cercle
de la Librairie statt. Die Anmeldungen müssen zwischen
dem 25. und 31. Oktober bei dem Präsidenten" [des Cercle,
Boulevard St. Germain 117, erfolgen,