Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 4.1893

DOI Artikel:
Jessen, P.: Der kunstgewerbliche Geschmack in England, [3,2]: die Möbel (Schluss)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3942#0094

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DER KUNSTGEWERBLICHE GESCHMACK IN ENGLAND.

(Inhaber H. Hirschwald) aufgestellt, mit dessen freund-
licher Erlaubnis wir daraus mehrere Beispiele dieser
Richtung abbilden können.

Unabhängig aber von diesen Wandlungen der
Formen sind im wesentlichen die Gattungen und
Typen des heutigen englischen Möbels geblieben,
mögen sie nun gotisch, im Renaissancestil oder im

heute eine Reihe eigentümlich englischer Möbel-
typen, die zum Teil auf die dortige Lebensweise
beschränkt bleiben werden, zum Teil aber auch für
unsere Gewohnheiten brauchbar sind. Wir können
uns nicht verhehlen, dass die Engländer in den letz-
ten Jahren unserem Mobiliar auch in dieser Hinsicht
schon manche Anregung gegeben haben.

Abb. 6. Moderner englischer Schrank im Stile des 18. Jahrhunderts.
Aus dem Hohenzollern-Kaufhause (H. Hirschwald) iu Berlin.

Zopfstil dekorirt sein. Der Engländer geht, wie bei
dem Bau seines Wohnhauses, so auch bei seinem
Mobiliar stets von dem praktischen Bedarf aus.
Zuerst muss der Zweck des Möbels erfüllt, muss den
verfeinerten Ansprüchen der Bequemlichkeit, des
Comforts Genüge geschehen sein. Schon im 18. Jahr-
hundert waren die Engländer in diesen Ansprüchen
den übrigen Nationen voraus. Und so giebt es auch

Die Schrankmöbel weichen von unseren Ge-
wohnheiten besonders deshalb ab, weil im englischen
Hause meist Wandschränke in Gebrauch sind, welche
alle umfangreichen Vorräte und Besitzstücke beher-
bergen. Die Thüren dieser Wandschränke werden
möglichst in die Täfelung des ganzen Zimmers
passend eingefügt. Die freistehenden Schrankmöbel
brauchen deshalb meist wenig geschlossenen Raum
 
Annotationen