FRANSEN, KNÜPFARBEIT UND POSAMENTERIE.
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Spanien stammt und ist im Original in glattem für den kostbaren und schwer herzustellenden Mode-
Goldfaden gearbeitet. Die Quadrate sind geknüpft
und reich mit Muschelknoten versehen, in welche
Goldflitter befestigt sind. Die Füllung der Qua-
drate, die selbständig am Anfang einsetzt, ist vier-
teilig geflochten und zwar in der Kreuzungsweise
des Doppelschlags der Klöppelarbeit, dem viertei-
ligen Zopf. In der Mitte des Quadrates teilen sich
artikel zu schaffen versuchte, wenn er nur die Wir-
kung der Spitze hatte. Die Muster der geknüpften
Arbeiten werden unter solchen Versuchen lockerer
freier; Zacken bilden den Abschluss, Fransen werden
zu Quasten vereinigt oder gänzlich vermieden, bald
leiht die Klöppelspitze, bald die Nadelspitze das
Muster her. Mit mehr oder weniger Geschick ver-
Abb. 6.
die, aus je sechs Goldfäden bestehenden Strähne
und bilden das Geflecht nach rechts und links, wo
es von einem Goldfaden der Knüpfverbindung um-
schlungen und festgehalten wird. Nachdem die vier
Strähne durch den Doppelschlag vereinigt und bis
zur Kreuzung der Quadrate des Knüpfwerks geführt
worden sind, bilden sie innerhalb desselben einen
dicken Knoten.
Die außerordentliche Wirkung der Arbeit be-
ruht einzig und allein auf dem Gegensatz der
Techniken, denn der Arbeitsfaden beider ist der
gleiche. Das flache Flechtwerk leuchtet in ruhigem
sucht die Knüpfarbeit mit den zwei Spitzenarten zu
wetteifern.
Abb. 3 und 4 sind, was die Musterung betrifft,
bereits auf dem Wege, die Spitze nachzuahmen, die
Zacke der Reticella liefert das Vorbild, und bei Abb. 4
ist in der Borte bereits die Einteilung des geo-
metrischen Musters innerhalb eines Quadrates ange-
deutet. Die Arbeitsfäden bestehen in. diesen Nach-
ahmungsversuchen der Spitze selbstverständlich aus
weißem Leinen und sind an der Spitze der Zacke
zu einem Fadenbündel (Quaste) vereinigt.
In Abb. 5 geht die Knüpfarbeit noch einen
Abb. 1.
Glanz aus der reliefartigen, kraus und schillernd
wirkenden Knüpfumrahmung.
Die Knüpfarbeit kam zur Blütezeit der Spitze
für dieselben Zwecke wie diese in Anwendung, ja,
sie nahm sogar deren Muster auf, obwohl sie der
Technik des Knüpfens fern lagen. So sehr war der
Sinn nach Spitzen gerichtet, dass man sich mit be-
scheidenem Können auf jegliche Art einen Ersatz
Schritt weiter. Die Rechtecke der Borde sind reicher
gefüllt, und die Zacken haben weder eine Franse
noch Quaste. Man hat die Fäden am Schluss der
Arbeit fest geknotet und dann kurz abgeschnitten,
um der Wirkung einer Spitze näher zu kommen
und weder durch Fransen noch durch Quasten ge-
hindert zu sein, die geknüpfte Arbeit wie eine Spitze
anzuwenden.
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Spanien stammt und ist im Original in glattem für den kostbaren und schwer herzustellenden Mode-
Goldfaden gearbeitet. Die Quadrate sind geknüpft
und reich mit Muschelknoten versehen, in welche
Goldflitter befestigt sind. Die Füllung der Qua-
drate, die selbständig am Anfang einsetzt, ist vier-
teilig geflochten und zwar in der Kreuzungsweise
des Doppelschlags der Klöppelarbeit, dem viertei-
ligen Zopf. In der Mitte des Quadrates teilen sich
artikel zu schaffen versuchte, wenn er nur die Wir-
kung der Spitze hatte. Die Muster der geknüpften
Arbeiten werden unter solchen Versuchen lockerer
freier; Zacken bilden den Abschluss, Fransen werden
zu Quasten vereinigt oder gänzlich vermieden, bald
leiht die Klöppelspitze, bald die Nadelspitze das
Muster her. Mit mehr oder weniger Geschick ver-
Abb. 6.
die, aus je sechs Goldfäden bestehenden Strähne
und bilden das Geflecht nach rechts und links, wo
es von einem Goldfaden der Knüpfverbindung um-
schlungen und festgehalten wird. Nachdem die vier
Strähne durch den Doppelschlag vereinigt und bis
zur Kreuzung der Quadrate des Knüpfwerks geführt
worden sind, bilden sie innerhalb desselben einen
dicken Knoten.
Die außerordentliche Wirkung der Arbeit be-
ruht einzig und allein auf dem Gegensatz der
Techniken, denn der Arbeitsfaden beider ist der
gleiche. Das flache Flechtwerk leuchtet in ruhigem
sucht die Knüpfarbeit mit den zwei Spitzenarten zu
wetteifern.
Abb. 3 und 4 sind, was die Musterung betrifft,
bereits auf dem Wege, die Spitze nachzuahmen, die
Zacke der Reticella liefert das Vorbild, und bei Abb. 4
ist in der Borte bereits die Einteilung des geo-
metrischen Musters innerhalb eines Quadrates ange-
deutet. Die Arbeitsfäden bestehen in. diesen Nach-
ahmungsversuchen der Spitze selbstverständlich aus
weißem Leinen und sind an der Spitze der Zacke
zu einem Fadenbündel (Quaste) vereinigt.
In Abb. 5 geht die Knüpfarbeit noch einen
Abb. 1.
Glanz aus der reliefartigen, kraus und schillernd
wirkenden Knüpfumrahmung.
Die Knüpfarbeit kam zur Blütezeit der Spitze
für dieselben Zwecke wie diese in Anwendung, ja,
sie nahm sogar deren Muster auf, obwohl sie der
Technik des Knüpfens fern lagen. So sehr war der
Sinn nach Spitzen gerichtet, dass man sich mit be-
scheidenem Können auf jegliche Art einen Ersatz
Schritt weiter. Die Rechtecke der Borde sind reicher
gefüllt, und die Zacken haben weder eine Franse
noch Quaste. Man hat die Fäden am Schluss der
Arbeit fest geknotet und dann kurz abgeschnitten,
um der Wirkung einer Spitze näher zu kommen
und weder durch Fransen noch durch Quasten ge-
hindert zu sein, die geknüpfte Arbeit wie eine Spitze
anzuwenden.