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KLEINE MITTEILUNGEN.
tale, Gartenhäuser und ähnliches mehr werden in sauberen
Zeichnungen vorgeführt. Die Formgebung bewegt sich
durchschnittlich im Stile der neuzeitig wieder aufgenomme-
nen deutschen Kenaissance und im heutzutage allgemein
üblichen Rahmen. F. S.
W. F. Exner, Das Biegen des Hohes. Dritte, erweiterte
Auflage, neu bearbeitet von O. Lauboeck. 80 Seiten Oktav
mit 8 Foliotafeln. Weimar, B. F. Voigt. Preis 3 Mark.
Diese Monographie der Holzbiegung behandelt den
interessanten Stoff in klarer, übersichtlicher Weise. Im
ersten Teil wird geschildert, welche Übergangsstufen die
Erzeugung gebogener Möbel von den bescheidensten An-
fängen an zu überschreiten hatte bis zum heutigen Stand
der Thonet'schwa. Industrie, welche in Österreich allein zur
Zeit 20000 Menschen beschäftigt und einen Umsatz von
10 Millionen Mark bedingt.
Im zweiten Teil findet sich
das Wissenswerte über die
Biegung der Schiffshölzer,
der Radfelgen und Wagen-
bestandteile, der Fassdau-
ben, Fassreifen, Sieb- und
Schachtelzargen, der Hohl-
maße, Zündholzschachteln,
Schirm- und Stockgriffe, der
Streichinstrumentkörper u.
s. w. In einem besonderen
Anhang sind die zahlen-
mäßigen Ergebnisse festge-
legt, welche die Versuche
ergeben haben, die gemacht
wurden, um den Einfluss
des Biegens und Dämpfens
auf die Festigkeit des Holzes
zu ermitteln. Die dem Text
folgenden Tafeln erläutern
zunächst das Thonet'sche
Verfahren und bringen dann
eine Reihe von Maschinen
zur Abbildung, wie sie für
andere Biegungszwecke er-
funden und gebaut wurden.
Wir empfehlen das Buch
dem wissbegierigen Laien;
dem Techniker empfiehlt es
schon der behandelte Stoff.
F. S.
Kirchliche Dekorationsmalereien im Stile des Mittel-
alters von Wilhelm Pastern. Verlag von Jüstel & Göttel,
Leipzig. 24 Tafeln Großfolio in reichem Chromodruck.
Preis 36 M. 4 Lieferungen ä 9 M.
Ein gutes brauchbares Vorlagenwerk für kirchliche De-
korationsmalerei, das unseren modernen Bedürfnissen voll
und ganz entspräche, fehlt bisher. Die kostbaren franzö-
sischen Publikationen sind wohl geeignet, Anregung und
Motive zu bieten; hier jedoch begegnen wir direkt verwend-
baren Mustern, die durchaus im modernen Sinn gedacht und
sofort verwendbar sind. Es sind Muster für Wandflächen,
für bemalte Säulenschäfte, Säulenkapitäle, für Gewölbemale-
reien, Schlusssteine etc., kurz alle Fälle sind berücksichtigt,
die eine ornamentale und farbige Belebung von Flächen
und plastischen Teilen nötig machen können, und zwar
nicht bloß für kirchliche Zwecke, sondern auch für Innen-
räume profaner Bauten. So
erscheinen denn neben Ent-
würfen für ganze Wand-
flächen oder Decken zahl-
reiche einzelne Motive, wie
im ersten Heft Zwickel-
malereien, Kapitelle, goti-
sche Schlusssteine und zwei
sehr schöne Chorteppiche.
Auch die Farben sind gut
zusammengestimmt und von
harmonischer Wirkung.
Aber nicht allein das, was
der Künstler giebt, ist zu
loben, auch das Äußere, das
die rührige Verlagshand-
lung dem Buche verliehen
hat, ist höchst geschmack-
voll, sowohl durch gutes
Papier wie guten Druck,
und besonders durch die
ausgezeichnete chromolitho -
graphische Wiedergabe der
Originale. So können wir
das Werk warm empfehlen
und werden bei Abschluss
desselben nochmals darauf
zurückkommen. P.
Aus den Vorlagen für Brandmalerei. Von Fb. Reiss.
x. In Coburg erscheint soeben eine neue Zeitschrift unter
dem Titel „Keramische Rundschau", die sich äußerlich als
eine Nachahmung der ebenfalls in Coburg erscheinenden
Zeitschrift „Sprechsaal" darstellt. Der Preis für das Quartal
der Rundschau ist 50 Pf. billiger, als der des Sprechsaals,
und der Probenummer der neuen Zeitschrift sind zwei Licht-
druckblätter beigegeben, deren Qualität nicht gerade hervor-
ragend ist. Die Redaktion der „Rundschau" erlässt ein Preis-
ausschreiben zur Erlangung von Entwürfen und setzt dafür
drei Preise von 75, 50 und 35 M. aus; außerdem wird sie
Gratifikationen von je 10 M. für empfehlenswerte Entwürfe
verteilen. Insgesamt sind 250 M. zur Verfügung. Der
„Sprechsaal" ist, wie bekannt, vortrefflich redigirt, und eine
Notwendigkeit wäre das neue Konkurrenzblatt gerade nicht
gewesen, ______
Als ein sehr nützliches
und brauchbares Buch wird
sich das von S. Lassar
bei Carl Duncker, Berlin, herausgegebene Buch „Das
künstlerische Berlin" erweisen. Dasselbe will, wie es
im Vorwort heißt, eine kurzgefasste, ausschließlich das
Thatsächliche enthaltende Übersicht über das in Berlin
auf dem Gebiete der bildenden Künste und des Kunst-
gewerbes Sehens- und Wissenswerte bringen. So gliedert
es sich zunächst in vier Hauptgruppen: Sammlungen, Unter-
richtsanstalten und Bibliotheken, Vereine, Behörden, alle
mit entsprechenden Unterabteilungen. Bei den öffentlichen
Sammlungen erfahren wir Näheres über Verwaltung, Ent-
stehung, Bestand, Veröffentlichungen. Als eine besonders
wichtige Abteilung müssen wir die Vereine ansehen: hier
ist wohl alles zusammengetragen, was in Berlin in Betracht
kommt: namentlich wertvoll sind die Angaben über die
Veröffentlichungen derselben, in denen der Fachmann oft
Gelegenheit zu eingehenden Studien finden wird. Von noch
KLEINE MITTEILUNGEN.
tale, Gartenhäuser und ähnliches mehr werden in sauberen
Zeichnungen vorgeführt. Die Formgebung bewegt sich
durchschnittlich im Stile der neuzeitig wieder aufgenomme-
nen deutschen Kenaissance und im heutzutage allgemein
üblichen Rahmen. F. S.
W. F. Exner, Das Biegen des Hohes. Dritte, erweiterte
Auflage, neu bearbeitet von O. Lauboeck. 80 Seiten Oktav
mit 8 Foliotafeln. Weimar, B. F. Voigt. Preis 3 Mark.
Diese Monographie der Holzbiegung behandelt den
interessanten Stoff in klarer, übersichtlicher Weise. Im
ersten Teil wird geschildert, welche Übergangsstufen die
Erzeugung gebogener Möbel von den bescheidensten An-
fängen an zu überschreiten hatte bis zum heutigen Stand
der Thonet'schwa. Industrie, welche in Österreich allein zur
Zeit 20000 Menschen beschäftigt und einen Umsatz von
10 Millionen Mark bedingt.
Im zweiten Teil findet sich
das Wissenswerte über die
Biegung der Schiffshölzer,
der Radfelgen und Wagen-
bestandteile, der Fassdau-
ben, Fassreifen, Sieb- und
Schachtelzargen, der Hohl-
maße, Zündholzschachteln,
Schirm- und Stockgriffe, der
Streichinstrumentkörper u.
s. w. In einem besonderen
Anhang sind die zahlen-
mäßigen Ergebnisse festge-
legt, welche die Versuche
ergeben haben, die gemacht
wurden, um den Einfluss
des Biegens und Dämpfens
auf die Festigkeit des Holzes
zu ermitteln. Die dem Text
folgenden Tafeln erläutern
zunächst das Thonet'sche
Verfahren und bringen dann
eine Reihe von Maschinen
zur Abbildung, wie sie für
andere Biegungszwecke er-
funden und gebaut wurden.
Wir empfehlen das Buch
dem wissbegierigen Laien;
dem Techniker empfiehlt es
schon der behandelte Stoff.
F. S.
Kirchliche Dekorationsmalereien im Stile des Mittel-
alters von Wilhelm Pastern. Verlag von Jüstel & Göttel,
Leipzig. 24 Tafeln Großfolio in reichem Chromodruck.
Preis 36 M. 4 Lieferungen ä 9 M.
Ein gutes brauchbares Vorlagenwerk für kirchliche De-
korationsmalerei, das unseren modernen Bedürfnissen voll
und ganz entspräche, fehlt bisher. Die kostbaren franzö-
sischen Publikationen sind wohl geeignet, Anregung und
Motive zu bieten; hier jedoch begegnen wir direkt verwend-
baren Mustern, die durchaus im modernen Sinn gedacht und
sofort verwendbar sind. Es sind Muster für Wandflächen,
für bemalte Säulenschäfte, Säulenkapitäle, für Gewölbemale-
reien, Schlusssteine etc., kurz alle Fälle sind berücksichtigt,
die eine ornamentale und farbige Belebung von Flächen
und plastischen Teilen nötig machen können, und zwar
nicht bloß für kirchliche Zwecke, sondern auch für Innen-
räume profaner Bauten. So
erscheinen denn neben Ent-
würfen für ganze Wand-
flächen oder Decken zahl-
reiche einzelne Motive, wie
im ersten Heft Zwickel-
malereien, Kapitelle, goti-
sche Schlusssteine und zwei
sehr schöne Chorteppiche.
Auch die Farben sind gut
zusammengestimmt und von
harmonischer Wirkung.
Aber nicht allein das, was
der Künstler giebt, ist zu
loben, auch das Äußere, das
die rührige Verlagshand-
lung dem Buche verliehen
hat, ist höchst geschmack-
voll, sowohl durch gutes
Papier wie guten Druck,
und besonders durch die
ausgezeichnete chromolitho -
graphische Wiedergabe der
Originale. So können wir
das Werk warm empfehlen
und werden bei Abschluss
desselben nochmals darauf
zurückkommen. P.
Aus den Vorlagen für Brandmalerei. Von Fb. Reiss.
x. In Coburg erscheint soeben eine neue Zeitschrift unter
dem Titel „Keramische Rundschau", die sich äußerlich als
eine Nachahmung der ebenfalls in Coburg erscheinenden
Zeitschrift „Sprechsaal" darstellt. Der Preis für das Quartal
der Rundschau ist 50 Pf. billiger, als der des Sprechsaals,
und der Probenummer der neuen Zeitschrift sind zwei Licht-
druckblätter beigegeben, deren Qualität nicht gerade hervor-
ragend ist. Die Redaktion der „Rundschau" erlässt ein Preis-
ausschreiben zur Erlangung von Entwürfen und setzt dafür
drei Preise von 75, 50 und 35 M. aus; außerdem wird sie
Gratifikationen von je 10 M. für empfehlenswerte Entwürfe
verteilen. Insgesamt sind 250 M. zur Verfügung. Der
„Sprechsaal" ist, wie bekannt, vortrefflich redigirt, und eine
Notwendigkeit wäre das neue Konkurrenzblatt gerade nicht
gewesen, ______
Als ein sehr nützliches
und brauchbares Buch wird
sich das von S. Lassar
bei Carl Duncker, Berlin, herausgegebene Buch „Das
künstlerische Berlin" erweisen. Dasselbe will, wie es
im Vorwort heißt, eine kurzgefasste, ausschließlich das
Thatsächliche enthaltende Übersicht über das in Berlin
auf dem Gebiete der bildenden Künste und des Kunst-
gewerbes Sehens- und Wissenswerte bringen. So gliedert
es sich zunächst in vier Hauptgruppen: Sammlungen, Unter-
richtsanstalten und Bibliotheken, Vereine, Behörden, alle
mit entsprechenden Unterabteilungen. Bei den öffentlichen
Sammlungen erfahren wir Näheres über Verwaltung, Ent-
stehung, Bestand, Veröffentlichungen. Als eine besonders
wichtige Abteilung müssen wir die Vereine ansehen: hier
ist wohl alles zusammengetragen, was in Berlin in Betracht
kommt: namentlich wertvoll sind die Angaben über die
Veröffentlichungen derselben, in denen der Fachmann oft
Gelegenheit zu eingehenden Studien finden wird. Von noch