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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 4.1893

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Kleine MItteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.3942#0225

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208

KLEINE MITTEILUNGEN.

nun zum Schluss einen Rückblick auf die Versteigerung und
ihre Folgen, so ergreift einen doch ein Gefühl der Wehmut, dass
alle diese Herrlichkeiten, die mit Mühe und Arbeit, Liebe und
Sorgfalt und etwas Gaunerei zusammengebracht waren, nun-
mehr wieder in alle Winde zerstreut sind. Man kannnurimmer
wieder beklagen, dass sich nicht ein Staat gefunden hat, der
diese Schätze in den sicheren Hafen eines Museums geleitethätte.
Die weitere Folge aber ist, dass nunmehr der weitaus größte
Teil dieser Schätze in die Hände der Kunsthändler gelangt
ist, und dass die Stücke, die bei Spitzer für 10 000 Frank
verkauft sind, jetzt mindestens das Doppelte kosten werden.
Der Kunstmarkt ist jetzt so überfüllt, alle Länder auf Jahr-
zehnte hinaus mit Schätzen überladen, dass man wirklich nicht
weiß, was aus den Sachen werden soll. Ein Rückschlag in den

Preisen ist undenkbar, und neue Museen, die über Mittel ver-
fügen, um derartige Schätze zu erwerben, dürften kaum ge-
gründetwerden. So bleibtnur Amerika, wennnicht der kolossale
Krach, der die Ausstellung in Chicago ganz zweifellos nach
sich ziehen wird, bis auf weiteres jede Aussicht auf größere
Ankäufe unmöglich machen würde. So ist denn die größte
Sammlung aller Zeiten, die ein armer Trödeljude begründet,
mit Liebe, Arbeit und Mühe, aber auch etzlicher Gaunerei
zusammengebracht, in alle Winde zerstreut! Ich schließe
auch hier mit den Worten: Sic transit gloria mundi!

DRUCKFEHLER -VERBESSERUNG.
Heft 10, S. 188, Sp. 1, Zr 6 v. u. lies gotischen statt polirten.
„ 10, „ 188, „ 2, „14 „ „ „ Kupfer statt Kaffee.

lyomnmn if }la/mr Zer. Stet-

Kelch und Patene für die Burgkapelle zu Cochem a. M.;
entworfen von P. STEGMÜLLER, ausgeführt von H. Schaper in Berlin. (Text s. S. 200.)

Herausgeber: Arthur Pabst in Köln. — Für die Redaktion verantwortlich: Artur Seemann in Leipzig.

Druck von August Pries in Leipzig.
 
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