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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 4.1893

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Kleine MItteilungen
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Kopfleiste; gezeichnet von A. Lackner.

KLEINE MITTEILUNGEN.

BÜCHERSCHAU.

Dr. A. Clans, Methodik der Farbenlehre für den Zeichen-
unterricht. 88 Seiten 8". Berlin, F. Ashelm, 1893. Preis
M. 2.—
Der Inhalt dieses interessanten Werkchens wird durch
den Titel nur zum Teil gedeckt, da er sich der Hauptsache
nach mit der Methodik des Malunterrichts in der Setode
befasst, dessen alleiniger Zweck doch nicht die Farbenlehre
sein kann. Der erste Teil bespricht die Berechtigung der
Malerei in der Schule im Anschluss an die Zeichenübungen
und stellt die allgemeinen Grundsätze sowie einen Lehrgang
für die verschiedenen Stufen auf. Der zweite Teil behandelt
die Einteilung der Farben und Pigmente, die Maltechnik,
soweit sie für die Schule in Betracht kommt, und die Far-
benharmonie und Farbenzusammenstellung. Es ist insbe-
sondere der letzte (ästhetische) Abschnitt, welcher von neuen
Gesichtspunkten ausgeht und den Verfasser als einen auf
dem Gebiete bewanderten, vom Autoritätsglauben freien
Mann ausweist. Die Farbenlehre ist bekanntlich ein merk-
würdiges, vielumstrittenes und heikles Feld, und wer es be-
arbeitet, hat schon einen nennenswerten Erfolg zu verzeich-
nen, wenn er keinen Unsinn zu Tage fördert. Das kleine
Buch kann allen denjenigen empfohlen werden, die sich für
die zeichnerische Ausbildung und künstlerische Vorbildung
der Jugend durch die Schule interessiren. f. 8,

Dr. H. Oidtmann, Die Glasmalerei. 1. Teil: Die Technik
der Glasmalerei. 72 Seiten 8° mit 48 Textbildern und
2 Tafeln. Köln, Bachern. Preis M. 2.50.

Eine ganz vorzügliche Arbeit! Die Veröffentlichung
giebt einen Vortrag wieder, welchen der Verfasser — gleich-
zeitig Inhaber der Linnicher Kunstanstalt für Glasmalerei
und Kunstverglasung — anlässlich eines Besuches des Aache-
ner Gewerbevereins gehalten hat. Die Technik der Glas-
malerei wird hier so klar und allgemein verständlich, mit
Weglassung alles Nebensächlichen und Hervorhebung des
Hauptsächlichen geschildert, wie es eben nur durch den
praktisch und künstlerisch gleich gebildeten Fachmann mög-
lich ist. Der Beschreibung des Glases und der alten Tech-
niken folgt diejenige der verschiedenen Arbeiten in der neu-
zeitigen Werkstätte, sowie der Verpackung, des Maßneh-
mens und Einsetzens. Eine größere Zahl von in den Text
eingedruckten Autotypiedrucken nach Originalen und Abbil-

dungen von Glasmalereien, Teppichen etc. illustrirt das be-
lehrende Wort in hübscher Weise und die beiden Schluss-
tafeln führen das Werkzeug und die Einrichtungen des
Glasmalers in mustergültiger Weise vor Augen. Ein in Aus-
sicht gestellter zweiter Teil soll die Geschichte der Glas-
malerei behandeln, während ein dritter der Zusammen-
stellung der gesamten Litteratur mit Inhaltsangabe nebst
kritischen Bemerkungen vorbehalten wird. Man wird sich
in kunstgewerblichen Kreisen und in Laienkreisen freuen
können, auf diese Weise eine hervorragende Monographie
der mit Recht so hochgeschätzten Kunst zu erhalten.

_____ 1<\ s.

G. Weber, Unsere Wohnräume, deren dekorative Aus-
schmückung, Reinigung und Konscrvirung. Praktische
Anleitung zur Reinigung und Konservirung der Leim- und
Ölfarbenmalereien, Lackirungen und Anstriche, der Tapeten,
Figuren, Ölgemälde, Bilderrahmen, polirter und antiker
Möbel etc. etc. Preis 1 M., geb. 1.50 M.

Der Verfasser behandelt im ersten Teile seines kleinen
Werkes, der „dekorativen Ausschmückung", das Thema vom
Standpunkte des Fragenden aus; er führt uns durch die ver-
schiedenen Räume eines seiner Wohnhäuser und erläutert
uns durch zutreffende Gedanken und hübsche Bilder, wie
dieselben dem Zwecke entsprechend dekorirt und ausgestattet
werden müssen. Über die Dekoration selbst giebt er sehr
schätzenswerte Fingerzeige, ohne den Ausführenden in seiner
Arbeit beeinflussen oder seiner Phantasie und seinem Ge-
schmack Fesseln anlegen zu wollen. Allen denen, welche
sich ihr Heim geschmackvoll und wohnlich einrichten wollen,
kann diese Abhandlung als Leitfaden dienen. Im zweiten
Teile finden wir dann die zur wohnlichen Erhaltung des
Hauses und der Mobilien notwendigen Arbeiten beschrieben
und aufgeführt. Als langjähriger Praktiker zeigt er uns,
wie man mit den einfachsten Mitteln alles im besten Stande
erhalten kann, und so ist das Werkchen unseren Hausfrauen
und allen denen zu empfehlen, welche sich mit der Aus-
schmückung und Instandhaltung unserer Wohnräume be-
schäftigen und ihren Lebensberuf darin finden.

Notruf des Kunstgewerbes! Schulung und Nieder-
gang desselben in Preussen. Von Martin Kimbel,
Breslau. 1803. A. Koch in Darmstadt. Preis 1,50 M.
„Rembrandt als Erzieher" hat ein schlechtes Beispiel

gegeben: Mit dem Brustton der Überzeugung gewagte Be-
 
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