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ÜBER KÜNSTLERISCHEN STÄDTEBAU
AVENUE DE L'OPERA IN PARIS
besonders ist die von München hervorzuheben, der
ein Bebauungsplan Henricis zugrunde liegt. Es muß
bedauert werden, daß eine Stadt wie Hannover dem
akademischsten neuen Rathaus, das es gibt, in diesen
Zeiten noch eine Stadterweiterung an die Seite setzt,
die schematischer, schablonenmäßiger nicht gedacht
werden kann. Wenn Henrici die Zerlegung eines
Stadterweiterungsgebietes in Bezirke vorsieht und das
gesamte Gebiet mit einem rathausähnlichen Gebäude
auszustatten wünscht, so trifft er sich mit einem Vor-
schlag Lichtwarks. Angeregt von den schönen Maiden
der Pariser Arrondissements hat Lichtwark den Ge-
danken einer künstlerischen Dezentralisierung der Stadt-
verwaltungen geäußert. Bei jeder Einverleibung von
Außengemeinden könnte dieser Gedanke verwirklicht
werden, denn die ehemaligen Dorfmittelpunkte bieten
sich selbst zur Aufführung von solchen kleinen Rat-
häusern an. Und wo Rathäuser schon sind, behalten
sie bei der Eingemeindung diese Funktion.
Man wird zugeben, daß in dieser ganzen Unter-
suchung kein System zur Darstellung gelangte. Als
Grundprinzip kann auch nur die sachlichste Unter-
ordnung unter das organisch Gegebene genannt werden,
hier liegen für den Städtebauer die stärksten künst:
lerischen Motive.
MARIENPLATZ IN MÜNCHEN
ÜBER KÜNSTLERISCHEN STÄDTEBAU
AVENUE DE L'OPERA IN PARIS
besonders ist die von München hervorzuheben, der
ein Bebauungsplan Henricis zugrunde liegt. Es muß
bedauert werden, daß eine Stadt wie Hannover dem
akademischsten neuen Rathaus, das es gibt, in diesen
Zeiten noch eine Stadterweiterung an die Seite setzt,
die schematischer, schablonenmäßiger nicht gedacht
werden kann. Wenn Henrici die Zerlegung eines
Stadterweiterungsgebietes in Bezirke vorsieht und das
gesamte Gebiet mit einem rathausähnlichen Gebäude
auszustatten wünscht, so trifft er sich mit einem Vor-
schlag Lichtwarks. Angeregt von den schönen Maiden
der Pariser Arrondissements hat Lichtwark den Ge-
danken einer künstlerischen Dezentralisierung der Stadt-
verwaltungen geäußert. Bei jeder Einverleibung von
Außengemeinden könnte dieser Gedanke verwirklicht
werden, denn die ehemaligen Dorfmittelpunkte bieten
sich selbst zur Aufführung von solchen kleinen Rat-
häusern an. Und wo Rathäuser schon sind, behalten
sie bei der Eingemeindung diese Funktion.
Man wird zugeben, daß in dieser ganzen Unter-
suchung kein System zur Darstellung gelangte. Als
Grundprinzip kann auch nur die sachlichste Unter-
ordnung unter das organisch Gegebene genannt werden,
hier liegen für den Städtebauer die stärksten künst:
lerischen Motive.
MARIENPLATZ IN MÜNCHEN