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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 17.1905-1906

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Biermann, Georg: Heinrich Vogeler
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https://doi.org/10.11588/diglit.4870#0119

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HEINRICH VOGELER

einfacher Kassettierung
ist aus polierter Birke
mit Nußbaumholz ge-
fertigt. Kapitale an
Wand und Türverklei-
dung, die Beleuch-
tungskörper an den
Kaminaufsätzen, Tür-
beschläge, Griffe usw.
sind von gelber Bronze.
Der erste Eindruck
des ganzen Raumes ist
vornehm kühl, was
hauptsächlich die viel-
fache Verwendung von
Messing und mattem
Gold bewirkt. Erst
durch die feinen, in-
tim durchgearbeiteten
farbenreichen Holz-
intarsien, durch das
architektonische Detail
kommt eine tiefe Wärme
in den Raum. Bei
seiner ganzen Ausfüh-
rung hat es Vogeler
vermieden, im gleichen
Stil, wie ihn das Äußere

KAPITAL DER WANDBEKLEIDUNO AUS MESSING
GÜLDENKAMMER IM RATHAUS ZU BREMEN

der Güldenkammer dar-
bot, weiterzuarbeiten, und
im Gegensatz zu diesem
in der Gesamtentwicke-
lung vor allem den rein
malerischen Eindruck
betont.

Die Einrichtung der
Bremer Güldenkammer
aber ist fraglos das
Werk, das unseren Künst-
ler als einen ganzen
Meister auf einem neuen
Gebiete zeigt. Es steht
als Wegweiser für seine
künstlerischeZukunft ein-
zig da. Ein Werk, das
zugleich vielversprechend
und gänzlich neu ist.
Hier haben wir den
Worpsweder Kunstge-
werbler vor uns, von dem
die deutsche Kunst im
Ringen nach nationalem
Stil, speziell nach der Seite
des Kunstgewerbes hin,
das Größte noch er-
hoffen darf.

DR. O. BIERMANN.

TÜRGRIFF AUS MESSING. GULDENKAMMER
IM RATHAUS ZU BREMEN
 
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