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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 17.1905-1906

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Hevesi, Ludwig: Volkskunst und Hausindustrie in Österreich
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https://doi.org/10.11588/diglit.4870#0133

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VOLKSKUNST UND HAUSINDUSTRIE IN ÖSTERREICH

Ganz glänzend ist das Trachtenbild von Dalmatien,
wo wir, nach Haberlands treffendem Ausdruck, »tat-
sächlich noch ein Volk in Stickwerk vor uns haben«.
Fast jedes Objekt ist ein Unikum an Verzierung
und von stets gleicher Gediegenheit. Die Kopf-
tücher und Hemdoberteile, die Brusteinsätze und
Ärmelverzierungen, Schürzen, Westenröcke, Jacken,
Mützen und Umhängetaschen sind Wunderwerke
des Hausfleißes. Woher die Techniken stammen,
wie sie entstanden sind, ist völlig unbekannt. Die

dalmatinische Spitze, als Ragusaner Spitze schon im
17. Jahrhundert in Frankreich erwähnt, ist noch eine
offene Frage. Die Schmucksachen, Schnitzsachen,
Waffen sind der Aufmerksamkeit wert. Das Ragu-
saner Weibermesser mit zierlichem Silbergriff, an sil-
berner Kette, ist ein nationaler Artikel geblieben. So
schließt sich der weite Kreis der österreichischen
Volkskunst, wie ihn die Ausstellung vor Augen führte.
Ein Schauspiel voll Anregungen, noch unbeantworteter
Fragen, guter Lehren und künstlerischen Genusses.

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