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Wulf, Friedrich-Wilhelm; Friederichs, Axel [Oth.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 43): Archäologische Denkmale und Fundstellen im Landkreis Osnabrück: Teil 2 — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2011

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.69458#0585
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Wallenhorst

Feldsteinen bis etwa Kindskopfgröße. Zu den
spärlichen Funden zählen eine kleine Rand-
scherbe des 8./9. Jh.s im Steinschutt vor dem
W-Tor der Hauptburg, außerdem wenige aty-
pische Keramikfragmente und einige Eisen-
schlacken.
F, FM: ADO, FV: KMO.
07/2005: Anlage von zwei kleinen Suchschnit-
ten im plateauartigen Randbereich nördl. der
Kernburg durch eine Gruppe von niederlän-
dischen Amateurarchäologen unter Leitung
der ADO: Es ergaben sich keine Baubefunde
aber die Feststellung einer künstlichen Ver-
steilung bzw. Terrassierung. In der Oberflä-
chendeckschicht fanden sich ortsfremde Steine,
z. T. mit anhaftenden Mörtelresten, die laut
Zehm aus dem Abbruch der Steingebäude in
der Kernburg stammen könnten. Es wurden
keine datierenden Funde geborgen.
F, FM: ADO, Inv.Nr. B 05:11.
Literatur: Ellermann 2000, 259-267. - Ellermann,
Schmidt 2002, 122-124 Kat.Nr. 218, Abb. 161-
163. -Zehm 2006a, 77 Kat.Nr. 110;2006b, 39 f.

Ausgrabung der ADO (Friederichs) im Som-
mer 2005 im Zuge der Einbeziehung des Denk-
mals in ein Neubaugebiet. Nach der Beseitigung
des Bewuchses Freilegung des stark gestörten
O-Endes: im stark durchwühlten Bodenbereich
zeichneten sich die Stand- und Ausbruchsgru-
ben von zwei Trägersteinen auf der südl. Lang-
seite und vom östl. Abschlussstein ab. Auf der
nördl. Langseite konnten wegen tiefgreifender
Störungen keine Spuren mehr entdeckt werden.
Die Grabkammer hat vermutlich nicht, wie bis-
her angenommen aus neun, sondern nur aus
acht Jochen bestanden (Abb. 879). In der stark
durchwühlten Verfüllschicht fanden sich neben
zahlreichen tiefstichverzierten Keramikscher-
ben eine querschneidige Pfeilspitze (Abb. 880,1)
von 3,5 cm L. und 1,4 cm Schneiden-Br. und ein
Flint-Flachbeil mit scharfer, minimal bestoße-
ner Schneide (Abb. 880,2), L. 7,9 cm, Br. 4,5 cm,
D. 1,7 cm.
FV: KMO, Inv.Nr. B 05:4.
Literatur: Friederichs 2001e, 86-89; 2002a, 221 Kat.
Nr. 379, Abb. 271; 2005b; 2006a, 35 f. Kat.Nr.
51, Abb. 57; 58.

2858 Rulle, Pferdeknochen/Bohlenweg? FStNr. 3
Lage: TK 25:3614 Wallenhorst.
Ortsteil Garthauser Reihe, direkt südl. des
Niederrielager Bachs, nördl. unterhalb der
Wittekindsburg (FStNr. 1).
Erfass.: Kauder-Steiniger 09/1987.
BeFunde: Beim Ausheben von Gräben fanden sich eine
große Anzahl von Pferdeknochen, darunter
vermutlich ein nahezu vollständiges Pfer-
deskelett, zahlreiche bearbeitete Erlenbohlen
oder Pfähle sowie in etwa 1,2-1,3 m T. starke
Holzkohleanhäufungen.
F: Bauer J. Pohlkötter, Rulle; FM: H. J. Kill-
mann.
Deutung: Denkmalcharakter unklar. Die Erlenbohlen
bzw. -pfähle werden vom Finder als Rest eines
Bohlenweges gedeutet.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.


Abb. 879 Rulle, FStNr. 6 (Kat.Nr. 2860)
Großsteingrab Helmichsteine. Grundriss der
Grabkammer mit den erhaltenen Findlingen im
Westbereich und dem durch die Untersuchung 2005
erfassten, zerstörten Ostbereich.
(Zeichnung: D. Hartwich)

2859 Rulle, Fundstreuung FStNr. 4
Lage: TK 25:3614 Wallenhorst.
Etwa 700 m östl. Rulle, Flur Auf dem Klee, an
der S-Seite einer kleinen Anhöhe bei ca.
+107 m NN.
Erfass.: Kauder-Steiniger 09/1987.
BeFunde: 04/1970: ein Spinnwirtel, einige Gefäßscher-
ben vorgeschichtlicher Machart, mittelalter-
liche Keramik, ein Gegenstand aus stark ver-
rostetem Eisen (Türangel?) sowie mehrere
Eisenschlacken.
F, FM: H. J. Killmann; FU: LA; FV: unbekannt.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
2860 Rulle, Großsteingrab FStNr. 6
Nachtrag zu Inv.Bd. I, 496 Kat.Nr. 1390, Abb.
316.
BeFunde: Begehung 04/2001: ein Kratzer aus grauem
Flint. L. 4,5 cm, Br. 3,5 cm, D. 1,3 cm.
F, FM, FV: J. Küthe, Ankum.




Abb. 880 Rulle, FStNr. 6 (Kat.Nr. 2860)
1 Pfeilspitze. M. 1:2.2 Flint-Flachbeil. M. 1:3.
(Zeichnung: O. Andreas)

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