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Wulf, Friedrich-Wilhelm; Friederichs, Axel [Oth.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 43): Archäologische Denkmale und Fundstellen im Landkreis Osnabrück: Teil 2 — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2011

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.69458#0587
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Wallenhorst

F, FM: H. J. Killmann; FU: LA; FV: unbekannt.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Bemerk.: Identisch mit LA Killmann Nr. 3.

2872 Rulle, Fundstreuung FStNr. 30
Lage: TK 25:3614 Wallenhorst.
Östl. des Wohnplatzes Garthauser Reihe, auf
einer schwach nach NW geneigten Ackerflä-
che, etwa 150 m nördl. des Niederrielager
Baches.
Erfass.: Kauder-Steiniger 09/1987.
Beschr.: Oberflächenfunde auf einer Fläche von ca.
100 m2.
BeFunde: 07/1970: Flintartefakte, u. a. zehn Kratzer,
z. T. zerbrochen, Kernsteinreste, Abschläge,
gebrannter Flint, verwitterte Keramik prähis-
torischer Machart.
F, FM: H. J. Killmann; FU: LA; FV: unbekannt.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Literatur: Schlüter 1979k, 113, Kartenbeilage.

2873 Rulle, Fundstreuung FStNr. 31
Lage: TK 25:3614 Wallenhorst.
Acker mit sanfter Neigung nach S zu einem
Bach nördl. des Haster Berges.
Erfass.: Kauder-Steiniger 09/1987.
BeFunde: Flintpfeilspitze, hellgrau, flächig retuschiert,
mit stark eingezogener Basis (Abb. 881), L. ca.
3 cm, Br. 1,7 cm, D. 0,55 cm, außerdem Flint-
abschläge.
F, FM: G. Flake, H. J. Killmann; FZ: 07/1970;
FU: LA; FV: Priv. Bes. G. Flake.
Deutung: Flintpfeilspitze Spätneolithikum.
Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzfläche.
Literatur: Peters/Schlüter 1979, 33 Abb. 26 (unter
Lechtingen). - Schlüter 1979k, 115, Karten-
beilage. - Bargen 1983, Teil C, Kat.Nr. 119
(unter Lechtingen).


Abb. 881 Rulle, FStNr. 31 (Kat.Nr. 2873)
Flintpfeilspitze. M. 1:1. (Zeichnung: ADO)

2874 Rulle, Kapelle FStNr. 33
Lage: TK 25:3614 Wallenhorst.
Ca. 100 m östl. des ehemaligen Zisterzienser-
Nonnen-Klosters Rulle (FStNr. 59, vgl. Inv.
Bd. I, 499 Kat.Nr. 1409, Abb. 318). Bez.: Ruller
Haus bzw. Kapelle des Heiligen Bluts.
Beschr.: Ehemals Wallfahrtskapelle, ab 1819 Schulge-
bäude, zuletzt Wohnhaus.
BeFunde: Eine Baubeobachtung 1975 ergab den Nach-

weis, dass erhebliche Teile des Umfassungs-
mauerwerks der ehemaligen Blutskapelle als
Außenwände des späteren Schulgebäudes er-
halten geblieben sind.
F, FM: K. Müller, Direktor der Technikerschu-
le Osnabrück.
Bei Sanierungsarbeiten 01/2003 Probegra-
bung durch ADO (B. Zehm): In der SO-Ecke
des Hauses wurden Fundamentreste freige-
legt, die vermutlich als Überreste der Chor-
wange des 3/8-Chores der ehemaligen Kapelle
zu deuten sind. An der NO-Ecke konnte ein
entsprechender Baubefund im Aufgehenden
nachgewiesen werden. Eine Klärung des W-Ab-
schlusses war bisher nicht möglich. Bei den
Ausschachtungsarbeiten fand sich ohne Fund-
zusammenhang eine großformatige quadra-
tische Bodenfliese aus gebranntem Ton mit
Darstellung eines nach rechts schreitenden
geflügelten Greifs. L. 15,8 cm, Br. 15,5 cm, D.
5 cm (Abb. 882). Die Fliese, zu der Vergleichs-
funde aus dem Fußboden des benachbarten
Klosters (FStNr. 59) vorliegen, entspricht dem
Muster F 115 nach E. Landgraf und wurde
vermutlich im 1. Viertel des 14. Jh.s in einer
Osnabrücker Werkstatt gefertigt.
F, FM, FV: ADO, Inv.Nr. B 03:3; Fliese: ADO,
Inv.Nr. B 03:21.
Deutung: Kapelle spätmittelalterlich, 2. Hälfte 14. Jh.,
1819 Umgestaltung zum Schulgebäude unter
Verwendung älterer Bauteile, ab 1876 erheb-
liche bauliche Veränderungen mit Erweite-
rungen; in der 2. Hälfte des 20. Jh.s Nutzung
als Wohnhaus.
Hist.: Das „Ruller Haus" ist von seinem Entstehungs-
zusammenhang her mit der Legende vom sog.
„Ruller Blutwunder" aus dem Jahre 1347 zu
verbinden. Mit der Errichtung der Kapelle
sollte der Wiederauffindung einer aus dem
benachbarten Kloster entwendeten Hostien-
büchse gedacht werden. In der Folgezeit soll
sich diese Anlage zu einer bedeutenden Wall-
fahrtsstätte entwickelt haben.
Nutzung: Wohnhaus.
Bemerk.: Im Baudenkmalverzeichnis von Mithoff wur-
de die „Kapelle des hl. Bluts" als abgetragen
bezeichnet.
Literatur: Mithoff 1879, 149. - Schlüter 2004, 160 f.
Kat.Nr. 260 B, Abb. F36. - Zehm 2004, 160
Kat.Nr. 260 A. - z. Vgl. Landgraf 1993, Bd. 2,
153.

2875 Rulle, Fundstreuung FStNr. 35
Lage: TK 25: 3614 Wallenhorst.
Im äußersten N der Gmkg. an den Rändern
eines flach eingeschnittenen Sandweges auf
sanftem S-Hangfuß des Steinbergs bei ca.
+117 m NN. Ca. 150 m südsüdwestl. des Grab-
hügels FStNr. 37 (vgl. Inv.Bd. I, 498 Kat.Nr.
1403).
Erfass.: Kauder-Steiniger 09/1987.
BeFunde: Eine flächig retuschierte, dreieckige Pfeilspit-
ze aus Flint, L. 1,7 cm, Br. 2,1 cm, ein Kern-
stein, Flintabschläge, gebrannter Flint, ein
Stück einer graublauen Sedimentgesteinplatte

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