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https://doi.org/10.11588/diglit.27195#0121
ÄGYPTER UND ÄGYPTEN
verstieg sich im Verlauf der interessanten Diskussion zu
der Behauptung, es sei eine Gemeinheit. Ich gab zu bei-
denken, daß die zum Besten der Allgemeinheit von der
Eisenbahn und ähnlichen Körperschaften unternomrhe-
nen Enteignungen zu unvermeidlichen Gegebenheiten ge-
hörten und nicht ausschließlich sentimental zu würdigen
seien. Überdies pflegten sich die Betroffenen vorteilhaft
damit abzufinden. Ein Amerikaner werde sich nicht neh-
men lassen, sie genügend zu entschädigen. — Ihr Wider-
stand wuchs. Es gibt ein rotes Häuschen in dem Dorf, daä
man von unserem Hügel aus sehen kann. Dieses rührende
rote Häuschen, natürlich so belanglos wie möglich, allen-
falls ein Farbenfleck bei Sonnenuntergang, schien ihr
wichtiger als alle Forschung. Auch der Gedanke, unter
dem Häuschen könne ein Meisterwerk von der Bedeutung
des Zoser verborgen sein, focht sie nicht an, und sie blieb
bei der Gemeinheit. Schließlich, da sie unverkennbar nur
stritt, um zu streiten, verlor ich die Geduld und ließ mich
zu der Übertreibung hinreißen, mir sei es recht, den Nil
abzuleiten und Kairo umzugraben, wenn ein Tempel des
alten Beichs mit Palmen- und Bündelsäulen zum Vor-
schein käme. Natürlich müßten die Säulen einigermaßen
intakt sein. Darauf warf sie mir Nationalismus vor und
empfahl mir, für die Wiederherstellung der preußischen
Monarchie einzutreten. Ihre Logik hat zuweilen unvorher-
gesehene Wendungen.
Natürlich kommt es nicht nur auf das Ausgegrabene.,,
auch auf die Ausgräber an. Womöglich sind diese sogar
wichtiger, und dann hätte Babuschka doch in einer Ecke
recht. Kann die Menschheit mit dem Fund nichts an-
fangen, hat niemand an das rote Häuschen zu rühren. Sind
die Ägyptologen Totengräber oder decken sie auf? Nun,
Mr. Coolman und Herr Behn lassen sich von keiner Diorit-
statue imponieren. Jean, servieren Sie in der Wüste! —
Selbst wenn 99°/0 der Menschheit aus ihresgleichen be-
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verstieg sich im Verlauf der interessanten Diskussion zu
der Behauptung, es sei eine Gemeinheit. Ich gab zu bei-
denken, daß die zum Besten der Allgemeinheit von der
Eisenbahn und ähnlichen Körperschaften unternomrhe-
nen Enteignungen zu unvermeidlichen Gegebenheiten ge-
hörten und nicht ausschließlich sentimental zu würdigen
seien. Überdies pflegten sich die Betroffenen vorteilhaft
damit abzufinden. Ein Amerikaner werde sich nicht neh-
men lassen, sie genügend zu entschädigen. — Ihr Wider-
stand wuchs. Es gibt ein rotes Häuschen in dem Dorf, daä
man von unserem Hügel aus sehen kann. Dieses rührende
rote Häuschen, natürlich so belanglos wie möglich, allen-
falls ein Farbenfleck bei Sonnenuntergang, schien ihr
wichtiger als alle Forschung. Auch der Gedanke, unter
dem Häuschen könne ein Meisterwerk von der Bedeutung
des Zoser verborgen sein, focht sie nicht an, und sie blieb
bei der Gemeinheit. Schließlich, da sie unverkennbar nur
stritt, um zu streiten, verlor ich die Geduld und ließ mich
zu der Übertreibung hinreißen, mir sei es recht, den Nil
abzuleiten und Kairo umzugraben, wenn ein Tempel des
alten Beichs mit Palmen- und Bündelsäulen zum Vor-
schein käme. Natürlich müßten die Säulen einigermaßen
intakt sein. Darauf warf sie mir Nationalismus vor und
empfahl mir, für die Wiederherstellung der preußischen
Monarchie einzutreten. Ihre Logik hat zuweilen unvorher-
gesehene Wendungen.
Natürlich kommt es nicht nur auf das Ausgegrabene.,,
auch auf die Ausgräber an. Womöglich sind diese sogar
wichtiger, und dann hätte Babuschka doch in einer Ecke
recht. Kann die Menschheit mit dem Fund nichts an-
fangen, hat niemand an das rote Häuschen zu rühren. Sind
die Ägyptologen Totengräber oder decken sie auf? Nun,
Mr. Coolman und Herr Behn lassen sich von keiner Diorit-
statue imponieren. Jean, servieren Sie in der Wüste! —
Selbst wenn 99°/0 der Menschheit aus ihresgleichen be-
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