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Fackel in Beziehung auf Apollon stände. Aber Fackelläufe
zu Ehren dieses Gottes sind für Amphipolis nicht bezeugt.
Ausserdem könnte die Fackel möglicherweise auch die Artemis
Tauropolos angehen, hinsichtlich deren freilich auch Nichts
von Fackellauffesten verlautet, die aber zu Amphipolis beson-
ders hoch verehrt wurde und in den Münztypen dieser Stadt
mit dem Fackelattribut vorkommt, s. Taf. I, n. 6 a, ß, und Taf.
XVI, n. 177. Inzwischen hat an sich die Beziehung der Fa-
ckel auf Apollon wohl die grössere Wahrscheinlichkeit, wie
sie denn auch von Bätficher a. a. 0. angenommen wird, der
aber gewiss irrt, wenn er weiter aus dem „Phanos" und dem
ihm auf einigen Exemplaren beigegebenen „Lustrationszweig"
auf die Verbindung des Apollinischen mit Dionysischem Dienste
zu Amphipolis sehliesst. Aber Müllers Annahme der Andeu-
tung einer „Lampadedromie" an diesem Orte ist bis auf wei-
teres abzuweisen, da Fackeln wie die vorliegende auch sonst
im Culte nachweisbar sind. Nach der Rev. num. Fr., N. S.,
T. LX, pl. IV, n. 10.]
6. Artemis (Diana).
[Köpfe und Büsten, Hdb. d. Arch. §. 363, 5.
Taf. XV. n. 156. Kopf der Artemis (wie auch der Köcher hinter
dem Halse zeigt) mit einem eigenthümlichen Schmuck, den
Panofka „Einfl. d. Gotth. auf die Ortsn." I, S. 38, zu Taf. III,
n. 20 als Hörnerkrone fasst und mit dem an der Artemis eines
Pompejan. Wandgemäldes, (Mus. Borb. Vol. X, t. 20, „Einfl. d.
Gotth." a. a. 0. n. 28) zusammenstellt, in welchem Müller
vielmehr Strahlen erkannt wissen will, wie denn auch Heibig
Wandgem. Campamens S. 67, n. 236, eine metallene Zacken-
krone, das gewöhnliche Attribut der Artemis auf diesen Bil-
dern annimmt, gewiss mit Recht, wenn der betreffende Schmuck
sich auch in den meisten Fällen etwas anders ausnimmt. Auch
der Bd. I, S. 50 d. zw. Bearb., zu Taf. LIH, n.-258 zur Ver-
gleichung gezogene Kopfschmuck eines Ptolemäers wird von
Stephani „Nimbus u. Strahlenkr.," S. 114 fg., als Strahlenkrone
betrachtet, welcher Gelehrte die vorliegende Darstellung nicht
berührt, aber die Strahlenkrone bei der Artemis nachweis't
und erläutert (S. 123 u. 125), welche jetzt selbst bei einem
Cultusbilde der Diana auf dem Mosaik von Empurias (Arch.
Ztg. 1869, Taf. 14) zu gewahren ist. Vgl. zunächst unten
n. 156, i, dann auch n. 166, a. Das Haar fällt zu den Seiten
lockig in den Nacken und ist am Hinterkopf aufgebunden.
Von einer Silbermünze der Kerai'tai auf Kreta. Nach Combe
Mus. Hunter. t. 16, n. XXD7.
n. 156, a. Kopf der Artemis mit Köcher und Bogen hinter
dem Halse. Die Göttin ist mit der Stephane geschmückt und
hat das Haar nach hinten in einen Busch zusammengebunden.
Avers einer Goldmünze von Ephesos. Nach Lenormant Nouv.
Gal. myth. pl. L, n. 1.
n. 156, b. Kopf der Artemis auf der Vorderseite einer
Bronzemünze von Capua. Das Haar ist von einer Binde um-
schlungen und theils am Hinterkopf theüs auf dem Wirbel in
einen Busch zusammengefasst. Hinter dem Halse die Attribute
der Jagdgöttin, Bogen und Köcher. Nach Combe Num. Mus.
Brit. T. II, n. 13.
n. 156, c. Büste der Diana mit Köcher und Bogen auf
dem Rücken. In den Ohren Gehänge; das Haar ähnlich, wie
n. 156, a, und doch wieder abweichend behandelt, indem eine
Flechte über dem Kopfe liegt, wie bei dem Kopf der Göttin
in Cohen's Med. cons. pl. XTX, Hosidia, n. 2, vgl. auch pl. XXXV,
Postumia, n. 5, so wie die Münze und den geschn. Stein bei Le-
normant Nouv. Gal. myth. pl. L, n. 8 u. XLLX, n. 1. Vermuth-
lich bezieht sich die Darstellung auf die Sicilische Diana. Avers
einer zwischen 719 u. 726 a. u. (35 u. 28 v. Ch.) geschlagenen
Silbermünze des Augustus (Imp. Caesar nennt ihn der Revers).
Vgl. Meinaerts Rev. de Numism. Beige T. V, 1850, p. 2 fg.,
z. pl. I, n. 1. Nach Cohen Med, consul. pl. XXII, Julia, n. 57.
n. 156, d. 1) Diana Planciana, mit einer Kopfbedeckung,
die auf einer Münze der gens Antonia als Makedonische er-
scheint, Ohrgehängen und Halsband; 2) Wilde Ziege oder
Steinbock nebst Bogen und Köcher dahinter. Vgl. Visconti
Mus. Pio-Clem. T.II, p. 21, Anm. a, Eckhel Doctr. Num. 1,
p. 275, Orelli Ins er. n. 2880. Avers und Revers einer Silber-
münze, die von Cn. Plancius als Aedilis Curulis (700 a. u.
24 v. Chr.) im Auftrage des Senats geschlagen ist (CN. PLAN-
CIVS AED. CVR. S. G). Vgl. Mommsen Gesch. d. Rom.
Münzw. S. 630, Anm. 476. Nach Cohen a. a. 0. pl. XXXH,
Plancia.
n. 156, e. Kopf der Artemis mit Haarsack (Kekryphalos,
Sakkos) und Halsband, an welchem eine Perle hängt, inner-
halb eines vertieften Quadrats. Avers einer silbernen Gau-
münze der Arkader, deren Revers oben Taf. H, n. 17, c ab-
Fackel in Beziehung auf Apollon stände. Aber Fackelläufe
zu Ehren dieses Gottes sind für Amphipolis nicht bezeugt.
Ausserdem könnte die Fackel möglicherweise auch die Artemis
Tauropolos angehen, hinsichtlich deren freilich auch Nichts
von Fackellauffesten verlautet, die aber zu Amphipolis beson-
ders hoch verehrt wurde und in den Münztypen dieser Stadt
mit dem Fackelattribut vorkommt, s. Taf. I, n. 6 a, ß, und Taf.
XVI, n. 177. Inzwischen hat an sich die Beziehung der Fa-
ckel auf Apollon wohl die grössere Wahrscheinlichkeit, wie
sie denn auch von Bätficher a. a. 0. angenommen wird, der
aber gewiss irrt, wenn er weiter aus dem „Phanos" und dem
ihm auf einigen Exemplaren beigegebenen „Lustrationszweig"
auf die Verbindung des Apollinischen mit Dionysischem Dienste
zu Amphipolis sehliesst. Aber Müllers Annahme der Andeu-
tung einer „Lampadedromie" an diesem Orte ist bis auf wei-
teres abzuweisen, da Fackeln wie die vorliegende auch sonst
im Culte nachweisbar sind. Nach der Rev. num. Fr., N. S.,
T. LX, pl. IV, n. 10.]
6. Artemis (Diana).
[Köpfe und Büsten, Hdb. d. Arch. §. 363, 5.
Taf. XV. n. 156. Kopf der Artemis (wie auch der Köcher hinter
dem Halse zeigt) mit einem eigenthümlichen Schmuck, den
Panofka „Einfl. d. Gotth. auf die Ortsn." I, S. 38, zu Taf. III,
n. 20 als Hörnerkrone fasst und mit dem an der Artemis eines
Pompejan. Wandgemäldes, (Mus. Borb. Vol. X, t. 20, „Einfl. d.
Gotth." a. a. 0. n. 28) zusammenstellt, in welchem Müller
vielmehr Strahlen erkannt wissen will, wie denn auch Heibig
Wandgem. Campamens S. 67, n. 236, eine metallene Zacken-
krone, das gewöhnliche Attribut der Artemis auf diesen Bil-
dern annimmt, gewiss mit Recht, wenn der betreffende Schmuck
sich auch in den meisten Fällen etwas anders ausnimmt. Auch
der Bd. I, S. 50 d. zw. Bearb., zu Taf. LIH, n.-258 zur Ver-
gleichung gezogene Kopfschmuck eines Ptolemäers wird von
Stephani „Nimbus u. Strahlenkr.," S. 114 fg., als Strahlenkrone
betrachtet, welcher Gelehrte die vorliegende Darstellung nicht
berührt, aber die Strahlenkrone bei der Artemis nachweis't
und erläutert (S. 123 u. 125), welche jetzt selbst bei einem
Cultusbilde der Diana auf dem Mosaik von Empurias (Arch.
Ztg. 1869, Taf. 14) zu gewahren ist. Vgl. zunächst unten
n. 156, i, dann auch n. 166, a. Das Haar fällt zu den Seiten
lockig in den Nacken und ist am Hinterkopf aufgebunden.
Von einer Silbermünze der Kerai'tai auf Kreta. Nach Combe
Mus. Hunter. t. 16, n. XXD7.
n. 156, a. Kopf der Artemis mit Köcher und Bogen hinter
dem Halse. Die Göttin ist mit der Stephane geschmückt und
hat das Haar nach hinten in einen Busch zusammengebunden.
Avers einer Goldmünze von Ephesos. Nach Lenormant Nouv.
Gal. myth. pl. L, n. 1.
n. 156, b. Kopf der Artemis auf der Vorderseite einer
Bronzemünze von Capua. Das Haar ist von einer Binde um-
schlungen und theils am Hinterkopf theüs auf dem Wirbel in
einen Busch zusammengefasst. Hinter dem Halse die Attribute
der Jagdgöttin, Bogen und Köcher. Nach Combe Num. Mus.
Brit. T. II, n. 13.
n. 156, c. Büste der Diana mit Köcher und Bogen auf
dem Rücken. In den Ohren Gehänge; das Haar ähnlich, wie
n. 156, a, und doch wieder abweichend behandelt, indem eine
Flechte über dem Kopfe liegt, wie bei dem Kopf der Göttin
in Cohen's Med. cons. pl. XTX, Hosidia, n. 2, vgl. auch pl. XXXV,
Postumia, n. 5, so wie die Münze und den geschn. Stein bei Le-
normant Nouv. Gal. myth. pl. L, n. 8 u. XLLX, n. 1. Vermuth-
lich bezieht sich die Darstellung auf die Sicilische Diana. Avers
einer zwischen 719 u. 726 a. u. (35 u. 28 v. Ch.) geschlagenen
Silbermünze des Augustus (Imp. Caesar nennt ihn der Revers).
Vgl. Meinaerts Rev. de Numism. Beige T. V, 1850, p. 2 fg.,
z. pl. I, n. 1. Nach Cohen Med, consul. pl. XXII, Julia, n. 57.
n. 156, d. 1) Diana Planciana, mit einer Kopfbedeckung,
die auf einer Münze der gens Antonia als Makedonische er-
scheint, Ohrgehängen und Halsband; 2) Wilde Ziege oder
Steinbock nebst Bogen und Köcher dahinter. Vgl. Visconti
Mus. Pio-Clem. T.II, p. 21, Anm. a, Eckhel Doctr. Num. 1,
p. 275, Orelli Ins er. n. 2880. Avers und Revers einer Silber-
münze, die von Cn. Plancius als Aedilis Curulis (700 a. u.
24 v. Chr.) im Auftrage des Senats geschlagen ist (CN. PLAN-
CIVS AED. CVR. S. G). Vgl. Mommsen Gesch. d. Rom.
Münzw. S. 630, Anm. 476. Nach Cohen a. a. 0. pl. XXXH,
Plancia.
n. 156, e. Kopf der Artemis mit Haarsack (Kekryphalos,
Sakkos) und Halsband, an welchem eine Perle hängt, inner-
halb eines vertieften Quadrats. Avers einer silbernen Gau-
münze der Arkader, deren Revers oben Taf. H, n. 17, c ab-