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Müller, Karl Otfried [Editor]; Wieseler, Friedrich [Oth.]
Denkmäler der alten Kunst (Band 2: Text) — Göttingen, 1877

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https://doi.org/10.11588/diglit.5924#0312

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— 42

n. 492. Scene vor dem Wettstreit des Marsyas und Apol-
lon. Minerva, in deren Händen man Flöten vorauszusetzen
hat, von welchen ein Uberrest sichtlich ist, erblickt ihr Gesicht
im Wasser. Ihr gegenüber, auf dem Felsen an der Quelle,
ihre Eule (welche gewiss nicht „den Schauplatz des dargestell-
ten Mythos nach Altiba versetzt") und daneben ein sitzendes
Weib, das den linken Arm auf ein Tympanon stützt und die
Hand des rechten bedenklich an den Kopf hält: obne Zweifel
eine Localgottheit, und zwar die, auch sonst mit dem Marsyas
verbundene LandesgöttinPhrygiens, Kybcle. Von einem Sar-
kophagrelief im Palast Barberini zu Rom. Nach Gerhard
„Ant. Bildw." Taf. LXXXV, n. 2.

n. 493. Vereinigte Köpfe des Marsyas, als epheubekränz-
ten, glatzköpfigen Silens, und des Olympos. Von einem ge-
schnittenen Steine. Nach Annali d. Inst. arch. Vol. II, tav.
d'agg. E, n. 1. Ahnliche Darstellung auf einer Berliner Gemme
(Tölken „Erkl. Verzeichn." Kl. VII, n. 340).

Sonst Tgl. zu Marsyas Th. I, Taf. XXXII, n. 131a, XLIII, n. 204;
TL. II, Taf. XIV, XXII, 239. S. auch unten Taf. XLI, n. 499, XLIII, 541.

C. Silen. H. d. A. §. 586.

n. 494. Kopf des Silen (oder eines Silens) mit Farben,
als Verzierung eines Stirnziegels. Nach Panoffca „Terracot-
ten des K. Mus. zu Berlin" Taf. XLV.
Hieher auch wohl der merkwürdige Kopf auf Taf. XXXI, n. 344.

n. 495. Büste des epheubekränzten („Satyrsp." S. 69 und
192), mit einem Pantherfell angethanen Silen mit angeblich
(Gerhard „Besckr. der St. Rom" II, 2, S. 193, zu n. 101),
aber doch nicht wirklich rein menschlichen Ohren. Nach Mus.
Pio - Clement. T. VI, f. 9, n. 1. Eine in einigen Punkten
genauere Abbildung bei Pistolesi // Vaticano Vol. V, t. 53.

n. 496. Zusammcngckauerter Silen(?), auf einer Basis
hockend, an welcher man einen Löwenkopf mit geöffnetem Manie

gewahrt (ob zum Abfluss von Wasser bestimmt?). Leber die
Achseln fallen nach vorne die Füsse eines Pantherfells herab.
Eine ganz ähnliche Statue, auch auf einer viereckigen Basis mit
Löwenkopf, in Catajo, vgl. Cavedoni Indicaz. dei princ. Mon.
ant. delMus. del C, n. 1544, p. 110, Anm. 99. Diese Werke
erinnern durchaus an die Bilder des Ägyptischen Typhon oder
vielmehr Herakles (R. Rochette Mem. de l'Inst. roy. de France
XVII, 2, p. 536 fl.), an welchen man zuweilen auch den Stierkopf
(„tote de bouc" ?) findet, den unser Exemplar als Amulet an einem
um den Hals gescblungenen Bande trägt. Neben dieser Ge-
stalt sieht man auf einer Lampe von griechisch-römischer Ar-
beit bei Lenormant Cur Plato Socratem in Convivium induxe-
rit, Paris 1828, p. 42, Vign., Trauben, eine Amphora und ein
Saiteninstrument: Attribute, die zu dem Silen sehr gut passen.
Doch bezieht R. Rochette, p. 339, die beiden letztgenannten auf
den „dieu demiourge". Der Clarac'sche Text macht auf die
Ähnlichkeit des Kopfes der Figur mit dem Löwenkopfe an der
Plinthe aufmerksam und stellt die Frage auf, ob etwa an eine
Mithrische Figur zu denken sei. Schwerlich! Marmorstatuettc in
Cambridge. Nach Clarac Mus. de Sculpf. pl. 730 A, n. 1755, c.

n. 497. Silen, an einem Unterbau knieend, auf welchem
der vorderste Theil eines Löwen mit aufgesperrtem Rachen zu
sehen ist, aus dem Wasser iiiesst. Vgl. Pollux Onom. VIII,
113, nur dass hier vermuthlich an eine Heilquelle zu denken
ist. Daneben die Nymphe Himcra, in der Handlung des
Opferns dargestellt. Bronzemünze von Himera. Nach Torre-
muzza Siciliae veteris nummi, t. XXXV, n. 2.
Hieher auch der Silen auf der Ficoronischen Cista, Th.I, Taf. LXI, n.309.

n. 498. Silen mit einem Himation von Zeug und zum
Theile rauhhaarigem Körper („Satyrsp." S. 128), in der Hal-
tung eines durch Trunkenheit vollkommen Abgespannten da-
stehend und mit der rechten Hand den auf einem Baumstumpf
ruhenden Schlauch fassend. Ob Clarac (Mus. de Sculpt. T.
 
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