ken „Erkl. Verzeichn.", S, 316 fl. zu Kl. V, Abth. I, n, 63,
der an den Hipparchos denkt, wogegen Panofka in den Jahrb.
für wissenschaftl. Kritik, 1836, I, S. 724 fl., die auch von
Raoul-Rochette, Im. sur Atlas (der Pausan. X, 20, 3
vergleicht) angenommene Deutung auf Atlas in Schutz nimmt,
welcher auch Gerhard Archemoros", S. 39, beitritt, während
Urlichs „Dreizehn Gemmen der Frau Mertens-Schaaffhausen",
Bonn 1846, S. 11 fl., beide Deutungen für gleich unsicher
hält, da die völlige Nacktheit bei einem Hipparchos bedenk-
lich und das von Tölken für ein Beobachtungsintrument ge-
haltene Geräth mindestens zweifelhaft sei. Da es sich inzwi-
schen allem Anscheine nach dennoch um einen Sternbeschauer
handelt, bleibt die Deutung auf Atlas die wahrscheinlichste,
indem diesem, als dem berühmtesten mythischen Astronomen,
selbst Prometheus nachgestellt werden muss. Nach Gerhard
a a. O., Taf. IV, n. 8.
G. Prometheus. H. d. A. §. 396, 2.
n. 830. Prometheus der Feuerräuber. Er trägt, eilig
dahin laufend, das entwendete Feuer nicht in der Ferulstaude,
sondern in einer Art von Lychnos, wie er unten, n. 839, das
Feuer vermittelst eine'r Fackel holt, wohl zur Hindeutung auf
den zur Erinnerung seines Feurraubes eingerichteten Fackel-
Wettlauf (aywv Aaimtadovxog), wenn er hier nicht etwa
geradezu als Stifter dieses Wettlaufs gemeint ist, vgl. Hygin.
Poet, astron. II, 15, Welcker „Aschyl. Trilogie" S. 120.
Der erhobene rechte Arm deutet auf Freude über das hoch-
lodernde Feuer. Passende Reliefdarstellung einer Lampe aus
Terracotta. Mach Bartoli und Bellori Lucern. sepulcr. t. 2.
n. 831. Prometheus der Feuerräuber und Menschen-
bildner, nach der gewöhnlichen Annahme. Die Bewegung
der Figur nach rechts scheint darauf zu deuten, dass dieselbe
mit dem gestohlenen Feuer davon eile. Dieses glaubt man
nämlich in dem Gegenstande geborgen, welchen Prometheus
in der rechten Hand hält, indem man jenen als die Ferul-
staude fasst. Das kleine Wesen, welches der Titan auf der
linken Hand trägt, stellt ohne Zweifel einen von ihm gebilde-
ten Menschen vor. Da dieser den rechten Arm hebt, so be-
trachtet man ihn mit Wahrscheinlichkeit als schon belebt und
da nun nach Fulgentius Mythol. II, 9 die Belebung des Men-
schen durch Prometheus geschah, so zwar, dass dieser das
Feuer in der Ferulstaude gegen die Brust seines Geschöpfes
hielt, so würde man sich dieses etwa als kurz vorher geschehen
zu denken haben. Den Blitz, welcher zwischen den Beinen
des Prometheus zum Vorschein kömmt,fast man als Andeu-
tung der von Zeus über ihn verhängten Strafe. So Brönd-
sted Voyages et Recherches dans la Grece, p. 302 fl., und
nach ihm Guigniaut Rel. de ■ l'Ant., zu pl. CLVII bis, n.
601 b, vgl. auch Lasaulx „Stüde, d. class. Alterthums", S, 335.
Hienach würde man, da doch nicht wohl glaublich ist, dass die
Belebung des Menschen als während des Feuerraubes stattfin-
dend zu denken sei, etwa anzunehmen haben, dass die zwie-
fache Thätigkeit, welche nicht allein durch die Attribute,
sondern auch am Körper des Prometheus angedeutet ist, ei-
gentlich ganz verschiedenen Zeiten angehöre. Das muss aber
Bedenken erregen. Etwas anders wendet Welcker („Alte
Denkm.", Th. III, S. 199 fl.) die Erklärung: „Prometheus
blicke zurückgewandt sein Menschenkind, welches er auf der
linken Hand halte, wie ein Künstler sein Werk prüfend oder
wohlgefällig an, und wie im raschen Schritte etwas anhaltend,
den er, den Narthex in dieser Hand, nach der andern Seite
richte, wie um seinem Geschöpfe nun das Feuer zu holen."
Also Prometheus mit der Ferulstaude vor dem Feurraube.
Warum trägt er aber den (unter dieser Voraussetzung von
der Athena) schon belebten Menschen, oder vielmehr, warum
nimmt er ihn überall auf die Unternehmung mit? Böte etwa
der an den Hipparchos denkt, wogegen Panofka in den Jahrb.
für wissenschaftl. Kritik, 1836, I, S. 724 fl., die auch von
Raoul-Rochette, Im. sur Atlas (der Pausan. X, 20, 3
vergleicht) angenommene Deutung auf Atlas in Schutz nimmt,
welcher auch Gerhard Archemoros", S. 39, beitritt, während
Urlichs „Dreizehn Gemmen der Frau Mertens-Schaaffhausen",
Bonn 1846, S. 11 fl., beide Deutungen für gleich unsicher
hält, da die völlige Nacktheit bei einem Hipparchos bedenk-
lich und das von Tölken für ein Beobachtungsintrument ge-
haltene Geräth mindestens zweifelhaft sei. Da es sich inzwi-
schen allem Anscheine nach dennoch um einen Sternbeschauer
handelt, bleibt die Deutung auf Atlas die wahrscheinlichste,
indem diesem, als dem berühmtesten mythischen Astronomen,
selbst Prometheus nachgestellt werden muss. Nach Gerhard
a a. O., Taf. IV, n. 8.
G. Prometheus. H. d. A. §. 396, 2.
n. 830. Prometheus der Feuerräuber. Er trägt, eilig
dahin laufend, das entwendete Feuer nicht in der Ferulstaude,
sondern in einer Art von Lychnos, wie er unten, n. 839, das
Feuer vermittelst eine'r Fackel holt, wohl zur Hindeutung auf
den zur Erinnerung seines Feurraubes eingerichteten Fackel-
Wettlauf (aywv Aaimtadovxog), wenn er hier nicht etwa
geradezu als Stifter dieses Wettlaufs gemeint ist, vgl. Hygin.
Poet, astron. II, 15, Welcker „Aschyl. Trilogie" S. 120.
Der erhobene rechte Arm deutet auf Freude über das hoch-
lodernde Feuer. Passende Reliefdarstellung einer Lampe aus
Terracotta. Mach Bartoli und Bellori Lucern. sepulcr. t. 2.
n. 831. Prometheus der Feuerräuber und Menschen-
bildner, nach der gewöhnlichen Annahme. Die Bewegung
der Figur nach rechts scheint darauf zu deuten, dass dieselbe
mit dem gestohlenen Feuer davon eile. Dieses glaubt man
nämlich in dem Gegenstande geborgen, welchen Prometheus
in der rechten Hand hält, indem man jenen als die Ferul-
staude fasst. Das kleine Wesen, welches der Titan auf der
linken Hand trägt, stellt ohne Zweifel einen von ihm gebilde-
ten Menschen vor. Da dieser den rechten Arm hebt, so be-
trachtet man ihn mit Wahrscheinlichkeit als schon belebt und
da nun nach Fulgentius Mythol. II, 9 die Belebung des Men-
schen durch Prometheus geschah, so zwar, dass dieser das
Feuer in der Ferulstaude gegen die Brust seines Geschöpfes
hielt, so würde man sich dieses etwa als kurz vorher geschehen
zu denken haben. Den Blitz, welcher zwischen den Beinen
des Prometheus zum Vorschein kömmt,fast man als Andeu-
tung der von Zeus über ihn verhängten Strafe. So Brönd-
sted Voyages et Recherches dans la Grece, p. 302 fl., und
nach ihm Guigniaut Rel. de ■ l'Ant., zu pl. CLVII bis, n.
601 b, vgl. auch Lasaulx „Stüde, d. class. Alterthums", S, 335.
Hienach würde man, da doch nicht wohl glaublich ist, dass die
Belebung des Menschen als während des Feuerraubes stattfin-
dend zu denken sei, etwa anzunehmen haben, dass die zwie-
fache Thätigkeit, welche nicht allein durch die Attribute,
sondern auch am Körper des Prometheus angedeutet ist, ei-
gentlich ganz verschiedenen Zeiten angehöre. Das muss aber
Bedenken erregen. Etwas anders wendet Welcker („Alte
Denkm.", Th. III, S. 199 fl.) die Erklärung: „Prometheus
blicke zurückgewandt sein Menschenkind, welches er auf der
linken Hand halte, wie ein Künstler sein Werk prüfend oder
wohlgefällig an, und wie im raschen Schritte etwas anhaltend,
den er, den Narthex in dieser Hand, nach der andern Seite
richte, wie um seinem Geschöpfe nun das Feuer zu holen."
Also Prometheus mit der Ferulstaude vor dem Feurraube.
Warum trägt er aber den (unter dieser Voraussetzung von
der Athena) schon belebten Menschen, oder vielmehr, warum
nimmt er ihn überall auf die Unternehmung mit? Böte etwa