p. 52). Neu am Kentauren die Beine und die Finger der rech-
ten Hand, am Eros die Arme und die Beine. Nach Bouillon
Mus. des Antiq. T. I, pl. 64.
n. 598. Kentaur desAristeas undPapias aus Aphro-
disias in Karien (APICTGAC KAI IJAIIIAC A<M>OAGI-
CGCI), in der Villa Hadrians gefunden, zugleich mit einem ande-
ren Kentauren als Gegenstück, welcher dem unter n. 597 abgebil-
deten gleicht, wie der vorliegende wiederum einer Statue des
Müs, Pio-Clem. (T. I, t. 51) ganz ahnlich ist. Diese Statue
zeigt einen Eros auf dem Pferderücken des Kentauren, und dass
derselbe auch den Statuen aus der Villa Hadrians ursprünglich
nicht fehlte, erhellt aus einer viereckigen Öffnung an der be-
zeichneten Stelle. Der jugendlichere Kopf unseres Kentauren
gleicht ganz dem eines Satyrs. Er hält mit der Hand des
linken Arms, von welchem ein Kalbfell herabfällt, ein Pedum
und hebt den rechten Arm muthwillig jubelnd. Vgl. sonst H.
Brunn's Gesch. der griech. Künstler, Th. I, S. 592 fll., nach
dessen Meinung dieser Kentaur „das Geschick seines Genossen
höhnt, ohne zu bedenken, dass Gleiches ihm selbst bevorsteht."
An dem Stamme unter dem Pferdebauche ein Pinienzweig und
eine Syriux. Statue aus marmo bigio moratoj von den ein-
gesetzten Augen hat sich das eine noch erhalten. Nach Ar-
mellini Sculture del Campidoglio Vol. III, t. 276.
n. 599. Sogenannter geflügelter Bakchischer Löwen-
kentaur, glatzköpfig und bärtig, in der einen Hand einen Zweig,
in der anderen ein Trinkgefäss haltend. Vgl. H. d. A. §. 389,
Anns. 2, E. Braun „Kunstvorst, des gell. Dionysos," zu Taf.
IV, n. 10, Welcker „Khein. Mus." VI, 1839, S. 600. Die
Beflügelung würde allerdings bei einem Kentauren recht wohl
erklärt werden können. Aber wenn wir neben den Bossken-
tauren auch Eselkentauren erwähnt finden, so ist es doch sehr
die Frage, ob das Alterthum auch Löwenkentauren gekannt
habe. Da man auch auf Griechisch-Kömischen Monumenten
5 -
männliche Sphinxe findet, so halten wir es für das Gerathenste,
auch bei der vorliegenden Figur zunächst an ein solches We-
sen zu denken, für welches bei der bekannten Bakchischen
Beziehung der Sphinxe Zweig und Trinkgefäss sehr wohl pas-
sen und auch die Beflügelung nach Analogie der griechischen
Sphinx oder monströser Figuren überhaupt recht gut angenommen
werden kann. Von einem besonders fein geschnittenen Kingsteine
des Herrn von Salines. Nach Cades Impr. yemm. Cent. III, n. 52.
Kentauriu, ihr Kind säugend, Th. I, Taf. XLIII, n. 203. Ken-
taur als Frauenräuber Tb. I, Taf. XVII, n. 83 u. 84. Kampf der
Kentauren mit den Lapithen Th. I, Taf.XXI, n. HO, Taf. XXVIII,
n. 123, Ii. c. Kentauren als Zuggespann Th. II, Taf. X, n. 115
u. 116, XXXIII, n. 377, XXXVI, n. 422 u. 423, XXXVIII, 437.
G. Dionysos'Thiasos im Ganzen. H. d. A. §.390.
n. 600. Dionysos empfängt, vor seiner Grotte stehend,
von einem weiblichen Flügelwesen (dessen kleine Gestalt
bemerkenswerth, aber bei solchen in der Luft schwebenden
Gestalten keinesweges ohne Beispiel und Grund ist) eine Bot-
schaft, welche seine Theilnahme anscheinend sehr in Anspruch
nimmt. Links von der Grotte, aufmerksam zuschauend, ein
Bakchischer Thiasot, den man nach seiner äusseren Er-
scheinung für den Dionysos selbst halten würde, wenn dieser
nicht vielmehr in der erstgenannten Figur erkannt werden müsste,
mit der Linken zierlich eine Binde fassend; ein bärtiger S a tyr,
welcher in der Kechten eine Frucht oder Früchte zu halten
scheint, und eine Bakchantin, deren rechter Arm so dar-
gestellt ist, als halte sie sich mit demselben an einem Gegen-
stande, etwa einem Felsen. Kechts von der Grotte, über oder
auf einem zweistufigen Gerüste, eine Bakchantin, welche
mit der Bechten eine Platte mit Früchten nach den letztge-
nannten Bakchischen Genossen hinhält, wie um sie zu zeigen,
indem sie im Begriff ist nach rechts hin wegzugehen. Bäthsel-
2*
ten Hand, am Eros die Arme und die Beine. Nach Bouillon
Mus. des Antiq. T. I, pl. 64.
n. 598. Kentaur desAristeas undPapias aus Aphro-
disias in Karien (APICTGAC KAI IJAIIIAC A<M>OAGI-
CGCI), in der Villa Hadrians gefunden, zugleich mit einem ande-
ren Kentauren als Gegenstück, welcher dem unter n. 597 abgebil-
deten gleicht, wie der vorliegende wiederum einer Statue des
Müs, Pio-Clem. (T. I, t. 51) ganz ahnlich ist. Diese Statue
zeigt einen Eros auf dem Pferderücken des Kentauren, und dass
derselbe auch den Statuen aus der Villa Hadrians ursprünglich
nicht fehlte, erhellt aus einer viereckigen Öffnung an der be-
zeichneten Stelle. Der jugendlichere Kopf unseres Kentauren
gleicht ganz dem eines Satyrs. Er hält mit der Hand des
linken Arms, von welchem ein Kalbfell herabfällt, ein Pedum
und hebt den rechten Arm muthwillig jubelnd. Vgl. sonst H.
Brunn's Gesch. der griech. Künstler, Th. I, S. 592 fll., nach
dessen Meinung dieser Kentaur „das Geschick seines Genossen
höhnt, ohne zu bedenken, dass Gleiches ihm selbst bevorsteht."
An dem Stamme unter dem Pferdebauche ein Pinienzweig und
eine Syriux. Statue aus marmo bigio moratoj von den ein-
gesetzten Augen hat sich das eine noch erhalten. Nach Ar-
mellini Sculture del Campidoglio Vol. III, t. 276.
n. 599. Sogenannter geflügelter Bakchischer Löwen-
kentaur, glatzköpfig und bärtig, in der einen Hand einen Zweig,
in der anderen ein Trinkgefäss haltend. Vgl. H. d. A. §. 389,
Anns. 2, E. Braun „Kunstvorst, des gell. Dionysos," zu Taf.
IV, n. 10, Welcker „Khein. Mus." VI, 1839, S. 600. Die
Beflügelung würde allerdings bei einem Kentauren recht wohl
erklärt werden können. Aber wenn wir neben den Bossken-
tauren auch Eselkentauren erwähnt finden, so ist es doch sehr
die Frage, ob das Alterthum auch Löwenkentauren gekannt
habe. Da man auch auf Griechisch-Kömischen Monumenten
5 -
männliche Sphinxe findet, so halten wir es für das Gerathenste,
auch bei der vorliegenden Figur zunächst an ein solches We-
sen zu denken, für welches bei der bekannten Bakchischen
Beziehung der Sphinxe Zweig und Trinkgefäss sehr wohl pas-
sen und auch die Beflügelung nach Analogie der griechischen
Sphinx oder monströser Figuren überhaupt recht gut angenommen
werden kann. Von einem besonders fein geschnittenen Kingsteine
des Herrn von Salines. Nach Cades Impr. yemm. Cent. III, n. 52.
Kentauriu, ihr Kind säugend, Th. I, Taf. XLIII, n. 203. Ken-
taur als Frauenräuber Tb. I, Taf. XVII, n. 83 u. 84. Kampf der
Kentauren mit den Lapithen Th. I, Taf.XXI, n. HO, Taf. XXVIII,
n. 123, Ii. c. Kentauren als Zuggespann Th. II, Taf. X, n. 115
u. 116, XXXIII, n. 377, XXXVI, n. 422 u. 423, XXXVIII, 437.
G. Dionysos'Thiasos im Ganzen. H. d. A. §.390.
n. 600. Dionysos empfängt, vor seiner Grotte stehend,
von einem weiblichen Flügelwesen (dessen kleine Gestalt
bemerkenswerth, aber bei solchen in der Luft schwebenden
Gestalten keinesweges ohne Beispiel und Grund ist) eine Bot-
schaft, welche seine Theilnahme anscheinend sehr in Anspruch
nimmt. Links von der Grotte, aufmerksam zuschauend, ein
Bakchischer Thiasot, den man nach seiner äusseren Er-
scheinung für den Dionysos selbst halten würde, wenn dieser
nicht vielmehr in der erstgenannten Figur erkannt werden müsste,
mit der Linken zierlich eine Binde fassend; ein bärtiger S a tyr,
welcher in der Kechten eine Frucht oder Früchte zu halten
scheint, und eine Bakchantin, deren rechter Arm so dar-
gestellt ist, als halte sie sich mit demselben an einem Gegen-
stande, etwa einem Felsen. Kechts von der Grotte, über oder
auf einem zweistufigen Gerüste, eine Bakchantin, welche
mit der Bechten eine Platte mit Früchten nach den letztge-
nannten Bakchischen Genossen hinhält, wie um sie zu zeigen,
indem sie im Begriff ist nach rechts hin wegzugehen. Bäthsel-
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