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Müller, Karl Otfried [Editor]; Wieseler, Friedrich [Oth.]
Denkmäler der alten Kunst (Band 2: Text) — Göttingen, 1877

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https://doi.org/10.11588/diglit.5924#0237

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— 231

auch der personificirten Euploia eines Vasenbildes gegeben.
Auf Münzen findet es sich nicht selten bei der Astarte und
Aphrodite Euploia, vgl. z. B. Lajard Rech, sur Venus pl. XXV.
Mit dem „ Akrostolioü" erscheint diese auch auf dem geschn.
Steine bei L Müller Int. et Cum. du Mus.-Thorvaldsen n. 268.
Revers einer Bronzemünze von Marathus mit Phönicischer In-
schrift. Nach Lajard a. a. 0. n. 8.

n. 296, h. Steuerruder, an dem zu beiden Seiten ein Vogel,
sicher eine Taube, sitzt, welche keinen Zweifel lässt, dass jenes
als Attribut der Aphrodite gelten soll. Von einem geschn.
Steine des Berlin. Mus. (Toelken „Erkl. Verz." Kl. VII, n. 115).
Man vergleiche zunächst einen andern geschn. Stein desselben
Mus. (Toelken a. a. 0. n. 126), auf welchem ein Schiffsschnabel
mit einer Taube darauf dargestellt ist. Das Steuerruder geht
Aphrodite nicht bloss als Euploia, sondern auch als Tyche,
Fortuna, an; vgl. den Text zu Taf. LXXIII, n. 934. Doch
wird in dem vorliegenden Falle ebensowohl wie auf der Münze
auf Taf. XXIV", n. 266 (wo auch Steuerruder und Taube ver-
eint sind) an die Euploia zu denken sein. Nach einem Ab-
drucke.]

IL H e r m e s (Mercurius).

Alterthümliche Hermen. H. d. A. §. 371, 1.

Taf. XXVIII, n. 297. Hermes mit langem Bart, steifgefiochtnen
Zöpfen, ithyphallisch, daneben der Heroldstab und eine Aehre,
[die sich auch sonst auf Werken verschiedener Kunstgattung,
besonders Münzen und geschnittenen Steinen, mehrfach bei
Hernies oder in Beziehung auf ihn dargestellt findet.] Revers
einer Bronzemünze von Sestos. Streber, Numism. norm. Graeca.
in den Abhandl. der Philol. Classe der Münchner Akad., Th. 1,
[1835,] p. 105, tb, 1, n. 7.

n. 298. Herme auf einem Thronsessel stehend. [Vgl. Newton
und Birch in Gerhards Denkm. n. Forsch., 1853, S. 125, und
besonders Stephani Parerg. arcli. n. 10 in den Mel. greco-rom.
der Petersb. Akad. T. I, p. 194 fg. Daneben eine Aehre, die
den Hermes hier nicht weniger angeht, als unter n. 297.] Revers
einer Silbermünze [der Bewohner] von Aenos [(AINION), [deren
Avers unten n. 802, b mitgetheilt ist. Auf anderen Exemplaren
der Münzen von Aenos, auch der mit demselben Hermeskopf
auf dem Avers (vgl. Poole u. Head Catal. of Gr. Coins in the

Brit. Mus., Thrace etc., p. 80) erscheint der Thron vorn an
der Lehne mit einem Widderkopf verziert und soll diese von
einer auf dem Vorderbeine ruhenden Sphinx gestützt werden,
von welcher übrigens A. von Sallet Zeitschr. für Numism. Bd. V,
S. 179 Nichts sagt. Nach Duniersan] Cabinet de M. Allier
de Hauteroche pl. 3, fig. 3.

Einige Kopfe. 11. d. A. §. 380, 4.

Ii. 299. Kopf von einer Herme des bärtigen Hermes
im Styl der ausgebildeten älteren Kunst. Im Britischen Mu-
seum. Combe Marlies of the Brit. Mus. T. II, pl, 19 [der den
aus der Villa Hadrians stammenden Kopf mit etwas lächeln-
dem Gesichte vielmehr als den des Dionysos betrachtete,
wobei er unter den Neueren verniuthlich Gerhard auf seiner
Seite hat, vgl. namentlich dessen Arch. Nachlass aus Rom,
S. 127. Doch ist die Beziehung auf Hermes die wahrschein-
lichere. Die Binde, welche man, wenn man nicht etwa der
Ansicht ist, dass sie nur dazu dienen solle, das Haar zusam-
menzuhalten, als die palästrische betrachten muss, findet sich
an den sicheren Köpfen des langhaarigen härtigen Hermes
mehrfach, während sie an denen des kurzhaarigen unbärtigen
nur selten vorkommt. Der vorstehende Kopf, über dessen Au-
genbildung „Overbeck Gr. Kunstmyth." II, 1, S. 75 gehandelt
hat, ist bis auf das Ende der auf die linke Schulter herab-.
fallenden Locken vollkommen erhalten; der Schaft, von der
jetzt angedeuteten Bruchlinie an, neu.]

n. 300. [Kopf einer Herme des bärtigen Hermes. Da-
bei die Inschrift HER, vermuthlich den Namen des Besi-
tzers des Siegelsteines andeutend, welcher den Namen des
Gottes führte und diesen zum Schutzpatron hatte. Panofka
.,Gemmen mit Inschr.," Berl. Akademieschr. a. d. J. 1851, S.
424, zu Taf. T, n. 44, hält mit geringerer Wahrscheinlichkeit
die Darstellung für die eines Philosophen oder Redners, wel-
cher Hermaios geheissen habe, lieber die Haartracht vgl.
oben S. 166, z. Taf. XI, n. 118, wo übrigens nicht auch diese
Darstellung auf Poseidon bezogen werden sollte. Nach einem
Abdrucke von einem geschn. Steine des Berl. Mus. (Toelken
„Erkl. Verz." Kl. III, Abth. 2, n. 832). Dasselbe Museum ent-
hält noch einen andern geschn. Stein mit der Darstellung des
Hermes, neben der sich die ("echte?) Inschr. HERM befindet
(Toelken a. a. 0. n. 877).]

n. 300, a. Kopf des Hermes mit spitzem Bart und Kopf-

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