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Müller, Karl Otfried [Editor]; Wieseler, Friedrich [Oth.]
Denkmäler der alten Kunst (Band 2: Text) — Göttingen, 1877

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https://doi.org/10.11588/diglit.5924#0435

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Bock eine Traube zu Gute kommen lassen will. Der Raum
zwischen den Vorderfüssen des Panthers ist für die Gruppe
eines jammernden Pari und eines mitleidigen Satyrkna-
b e u, der im Begriff ist jenem den Dorn aus dem linken Fusse
zu ziehen (also umgekehrt wie oben, Taf. XLII, n. 535) be-
nutzt. Selbst oberhalb des linken Vorderfusses des Panthers
kömmt noch der Obertheil eines sich verwundernden oder ek-
statisch gebärenden Satyrbuben zum Vorschein und zwi-
schen den Beinen des Repräsentanten des Sommers ein Al-
tärchen mit einem Ziegenkopfe darauf, also auf den Dionysos
bezüglich. Darstellung in Hautrelief an der Vorderseite eines
zur Zeit Napoleon's I nach Paris gebrachten, seitdem wieder
in Cassel befindlichen (vgl. Ruhl Uebersicht der im Mus.
z. Cassel befindl. wichtigsten Antiken", 1843, S. 14) Sar-
kophags. Nach Bouillon Mus. des Ant. T. III, pl. 37, n 2.
Eine nicht üble Abbildung nach Bartoli Admir. Rom. Antip.,
t. 79, und Vauthier u. Lacour Mon. de Sculpt., pl. 56, bei
Guigniaut Rel. de l'Ant., pl. CXCIX, n. 476.

n. 966. Eine am Wasser oder gar, wie es scheinen kann,
im Wasser gelagerte, vollständig bekleidete und mit dem
Obergewande verschleierte, in der Linken einen Zweig ohne
Blätter haltende weibliche Figur, vor welcher fünf Flügelknaben
sichtbar sind, die sich meist mit Wasservögeln, anscheinend
Enten, zu schaffen machen. Clarac [Mus. de Sculpt. T. III,
p. 151 fl.) bezeichnet die Hauptfigur als den Winter. K. O.
Müller („Gött. gel. Anz.", 1836, S. 104) hielt sie für eine
Localgöttin. Wir haben schon in den Ann. d. Inst. arch.
Vol. XXIV, p. 228. die Ansicht dargelegt, dass an die Erde
im Winter zudenken sein möge. Marmorgruppe im Mus.
Chiaramonti des Vatican mit zahlreichen Ergänzungen. Neu.
nach Clarac, der Kopf mit dem Gewände, das äusserste Ende
des rechten Fusses und der Finger der linken Hand, den
Daumen ausgenommen, an der grossen-Figur; der Flügel des

Knaben zu den Füssen derselben und der Ente bei ihm; die
beiden Flügel des folgenden Knaben; der ganze dritte Knabe
und der Hals der Ente, mit welcher er spielt; die Flügel
und das äusserste Ende dess rechten Fusses des vierten Kna-
ben; der Kopf, der rechte Arm vom Delto'ides an und ein
Theil des Flügels des fünften Knaben und der Hals der von
ihm gehaltenen Ente. Nach Clarac a. a. O., pl. 448, n, 822.

B. Andere hiehergehörende Bildungen.

Eniautos.
Vgl. oben, S. 65, z. Taf. LXXIV, n. 960.

Aeon.

n. 967 Aeon (?) als Mensch mit Löwengesicht, geflügelt,
von einer Schlange umwunden, deren Kopf gerade über der
Mitte seines Gesichts liegt, mit einem Blitz mitten auf der
Brust, einem Schlüssel in der rechten und einer Fackel, so
wie einem Scepter oder Messstabe in der linken Hand; zu sei-
nen Füssen rechts ein Hammer und eine Zange, links ein
Caduceus, ein Hahn und ein Pinienapfel. Die älteren Arbei-
ten und Ansichten über dieses Wesen giebt Böttiger ,,Id. z.
Kunstmyth." Bd. I, S. 225 fl., 253, 266 fl., die ältere und
neuere Literatur und eigene Forschungen F. Lajard Ann. delV
Inst. arch. Vol. XIII, p. 170 AI., nach dem man in Bildern
wie das vorstehende (welche an die oben, Taf. XXXIII, n.
384 und 385 erinnern) den Mithras zu erkennen hat. Über
den Blitz Bullett. d. Inst, arch., 1852, p. 184 Hl. Marmorsta-
tue der Vaticanische-n Bibliothek. Aus der auf einem Block
der linken Seite der Figur befindlichen, von Labus behandel-
ten Inschrift sieht man, dass die Statue von Priestern der
Gottheit, einem Vater und seinen zwei Söhnen, im Jahre
190 nach Chr. Geb. geweiht ist: Cajus VALERIVS HE-
RACLES. PATer Et. Caji VALERII VITALIS. ET.
NICOMES. SACERDOTES Sua Pecunia Constituerunt Pro

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