Rom III, 1, S. 210 behandelt und bei Armellini Scult. del.
Campidoglio tav. 408 abgebildet, Das Medaillon hier nach
Mongez Iconogr. Rom pl. XLIV, n. 3.
n. 784, Sitzende Hygieia. die Schlange tränkend,
welche, gleich als wenn sie frei in der Luft schwebte — denn
man sieht nicht, wodurch sie gehalten wird —, hinter der
Göttin zum Vorschein kömmt. Diese hat einen Modius auf
dem Haupte (vgl. n. 791) und ist am Hinterkopfe verschlei-
ert (vgl. n, 782). Ihre Linke hält einen blattförmigen Gegen-
stand, in Betreff dessen sich die Frage stellt, ob er für einen
Fächer (O. Jahn ,,Arch, Beitr.", S. 285) oder für das Blatt
einer der Hygieia heiligen Pflanze — man hat an Epheu ge-
dacht — zu halten sei, eine Frage, die sich z. B. bei dem
ähnlichen Blatte der Nymphen auf dem Votivrelief in Spon's
Recherches curieuses d'Anliq., Lyon MDCLXXXIII, p. 479,
wiederholt, aber doch wohl am richtigsten in ersterer Weise
beantwortet wird. Anscheinend nicht vollständig beendigte
Darstellung in sehr niedrigem Relief von einem Marmor aus
Athen, der sicherlich zu Votivzwecken bestimmt war. Nach
Anc. Marlies in ihe British Museum P. IX, pl. 38, n. 3,
vgl. Hawkins p. HA. fl.
C. Asklepios und Hygieia.
n. 785. Asklepios und Hygiea; diese zu jenem spre-
chend. Im Abschnitte darunter eine ganz nackte Figur und
rechts von ihr eine Mondsichel. Ringsherum der Zodiakos.
Guattani meint (Monum. ined. 1787, p. LVII fll.), dass die
Darstellung der beiden bekannten Heil- und Gesundheitsgott-
heiten innerhalb des Thierkreises auf den Zusammenhang der
Astrologie und Medicin, auf den Einfluss der Gestirne oder
des Laufs der Sonne auf der Ekliptik und des damit zusammen-
hängenden Wechsels der Jahrszeiten auf die Gesundheit deuten
könne; zieht auch die Stelle des Pausan. VII, 23, 6 an, in
3 —
welcher von dem Asklepios als Repräsentanten der Luft und
von dem Einflüsse des Sonnenlaufs auf diese die Rede ist
und einen Carneol des Berliner Museums (Tölken ,,Erkl. Ver-
zeichen" Kl. III, Abth. 4, n. 1195), auf dem über diesem
Gotte Sonne und Mond zum Vorschein kommen (vgl. auch
ebend. n, 1194, wo man vor dem Antlitz des Gottes einen
Stern gewahrt). Nach Müller's einfacherer Erklärung werden
die beiden Heilgottheiten durch jenen Umstand als Mittelpunkt
des Weltsystems bezeichnet, wozu man das Attribut der Ku-
gel unter n. 776 und n. 791 vergleichen kann. Die dritte
innerhalb des Zodiakos dargestellte Figur fasst Guttani als
männliche. Ob mit Recht? Jedenfalls sind seine Deutungen
(auf Harpokrates oder den Stifter des Steins) ganz irrig. Eher
liese sich an die Identität mit der nackten Knabenfigur mit
der Fackel in der Linken auf der Pergamenischen Münze bei
Panofka „Asklepios und die Asklepiaden" Taf. II, n. 4 (s.
unten zu n. 792b) denken. Die Abbildung erlaubt inzwischen, '
ja heischt, die Figur zuvörderst auf Aphrodita zu bezie-
hen. Ob man sich diese Aphrodite in ähnlicher Beziehung
den Gesundheitsgöttern gesellt zu denken hätte, wie unter n.
792b den Eros der Hygieia, unter n. 794 die Chariten dem
Asklepios, und wie in dem Tempel des Amphiaros bei Oro-
pos Aphrodite selbst in Bild und Cultus neben entschiedenen
Heilgöttinnen stand (Pausan, I, 34, 2)? Von einem geschnit-
tenen Steine. Nach Guattani a. a. O., Luglio. t. III.
n. 786. Nach der jezt am meisten gangbaren Auffassungs-
weise der vorstehenden Darstellung ist auf ihr dem Asklepios
und der Hygieia, die in ganz derselben Weise zu Tische
liegen und sitzen, wie sonst Mann und Frau, ein Zug beten-
der Sterblicher genaht, um ein Opfer darzubringen. Der
Pferdekopf oben links in der Ecke wird auf den Ritterstand
der Opfernden bezogen. Vgl. namentlich Welcker „Alte
Denkmäler" Th. II, S. 233 fll., bes. S. 271 fll. Anders
1*
Campidoglio tav. 408 abgebildet, Das Medaillon hier nach
Mongez Iconogr. Rom pl. XLIV, n. 3.
n. 784, Sitzende Hygieia. die Schlange tränkend,
welche, gleich als wenn sie frei in der Luft schwebte — denn
man sieht nicht, wodurch sie gehalten wird —, hinter der
Göttin zum Vorschein kömmt. Diese hat einen Modius auf
dem Haupte (vgl. n. 791) und ist am Hinterkopfe verschlei-
ert (vgl. n, 782). Ihre Linke hält einen blattförmigen Gegen-
stand, in Betreff dessen sich die Frage stellt, ob er für einen
Fächer (O. Jahn ,,Arch, Beitr.", S. 285) oder für das Blatt
einer der Hygieia heiligen Pflanze — man hat an Epheu ge-
dacht — zu halten sei, eine Frage, die sich z. B. bei dem
ähnlichen Blatte der Nymphen auf dem Votivrelief in Spon's
Recherches curieuses d'Anliq., Lyon MDCLXXXIII, p. 479,
wiederholt, aber doch wohl am richtigsten in ersterer Weise
beantwortet wird. Anscheinend nicht vollständig beendigte
Darstellung in sehr niedrigem Relief von einem Marmor aus
Athen, der sicherlich zu Votivzwecken bestimmt war. Nach
Anc. Marlies in ihe British Museum P. IX, pl. 38, n. 3,
vgl. Hawkins p. HA. fl.
C. Asklepios und Hygieia.
n. 785. Asklepios und Hygiea; diese zu jenem spre-
chend. Im Abschnitte darunter eine ganz nackte Figur und
rechts von ihr eine Mondsichel. Ringsherum der Zodiakos.
Guattani meint (Monum. ined. 1787, p. LVII fll.), dass die
Darstellung der beiden bekannten Heil- und Gesundheitsgott-
heiten innerhalb des Thierkreises auf den Zusammenhang der
Astrologie und Medicin, auf den Einfluss der Gestirne oder
des Laufs der Sonne auf der Ekliptik und des damit zusammen-
hängenden Wechsels der Jahrszeiten auf die Gesundheit deuten
könne; zieht auch die Stelle des Pausan. VII, 23, 6 an, in
3 —
welcher von dem Asklepios als Repräsentanten der Luft und
von dem Einflüsse des Sonnenlaufs auf diese die Rede ist
und einen Carneol des Berliner Museums (Tölken ,,Erkl. Ver-
zeichen" Kl. III, Abth. 4, n. 1195), auf dem über diesem
Gotte Sonne und Mond zum Vorschein kommen (vgl. auch
ebend. n, 1194, wo man vor dem Antlitz des Gottes einen
Stern gewahrt). Nach Müller's einfacherer Erklärung werden
die beiden Heilgottheiten durch jenen Umstand als Mittelpunkt
des Weltsystems bezeichnet, wozu man das Attribut der Ku-
gel unter n. 776 und n. 791 vergleichen kann. Die dritte
innerhalb des Zodiakos dargestellte Figur fasst Guttani als
männliche. Ob mit Recht? Jedenfalls sind seine Deutungen
(auf Harpokrates oder den Stifter des Steins) ganz irrig. Eher
liese sich an die Identität mit der nackten Knabenfigur mit
der Fackel in der Linken auf der Pergamenischen Münze bei
Panofka „Asklepios und die Asklepiaden" Taf. II, n. 4 (s.
unten zu n. 792b) denken. Die Abbildung erlaubt inzwischen, '
ja heischt, die Figur zuvörderst auf Aphrodita zu bezie-
hen. Ob man sich diese Aphrodite in ähnlicher Beziehung
den Gesundheitsgöttern gesellt zu denken hätte, wie unter n.
792b den Eros der Hygieia, unter n. 794 die Chariten dem
Asklepios, und wie in dem Tempel des Amphiaros bei Oro-
pos Aphrodite selbst in Bild und Cultus neben entschiedenen
Heilgöttinnen stand (Pausan, I, 34, 2)? Von einem geschnit-
tenen Steine. Nach Guattani a. a. O., Luglio. t. III.
n. 786. Nach der jezt am meisten gangbaren Auffassungs-
weise der vorstehenden Darstellung ist auf ihr dem Asklepios
und der Hygieia, die in ganz derselben Weise zu Tische
liegen und sitzen, wie sonst Mann und Frau, ein Zug beten-
der Sterblicher genaht, um ein Opfer darzubringen. Der
Pferdekopf oben links in der Ecke wird auf den Ritterstand
der Opfernden bezogen. Vgl. namentlich Welcker „Alte
Denkmäler" Th. II, S. 233 fll., bes. S. 271 fll. Anders
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